Coup von Wirtschaftslandesrätin Eibinger-Miedl: Sie trotzte Ministerin Leonore Gewessler einen Deal zur Zukunft des Kompetenzzentrums „Virtual Vehicle“ ab, das ins Joanneum Research eingegliedert wird. 200 Arbeitsplätze gesichert.
- AVL, TU Graz und Magna als Partner von Virtual Vehicle
- Zwei Jahre wurde um die Lösung für Virtual Vehicle gerungen
- „Wichtiges Signal“ für die Steiermark
Es stand viel auf dem Spiel: Im komplexen Förderdschungel von Bund und Land wäre die Bundesfinanzierung des Virtual-Vehicle-Forschungszentrums im Jahr 2027 planmäßig ausgelaufen. Als sogenanntes Comet-Zentrum der Kategorie 2 hatte man aber so gut wie alle eingeforderten Qualitätsparameter und eine kritische Größe erreicht. Mit rund 300 Mitarbeitern ist das Unternehmen Virtual Vehicle laut Eigendefinition „Europas größtes Zentrum für virtuelle Fahrzeugentwicklung.“ Hauptsächlich ist man in der Automobil- und Eisenbahnindustrie tätig. „Unser Ziel ist es, die Mobilität der Zukunft sicherer, effizienter und nachhaltiger als je zuvor zu machen“, heißt es seitens Virtual Vehicle.
AVL, TU Graz und Magna als Partner von Virtual Vehicle
Zwei Jahre wurde um die Lösung für Virtual Vehicle gerungen
Zwei Jahre bastelte Barbara Eibinger Miedl mit ihrem Team an einer Lösung und verhandelte mit Leonore Gewesslers Ministerium für Mobilität, Innovation und Technologie. Heuer im Juni wurde man sich einig, und die Lösung schaut so aus: Joanneum Research, mit Geschäftsführer Heinz Mayer, übernimmt die Mehrheit der Anteile, die Industriepartner und TU Graz reduzieren im Gegenzug. In Summe werden 3,5 Millionen Euro pro Jahr (2/3 Land, 1/3 Bund) dem Virtual-Vehicle-Budget zugeschossen, um die Finanzierungslücke zu schließen. Zusätzlich zahlt der Bund weiter, der Rest finanziert sich aus Industrieaufträgen.
„Wichtiges Signal“ für die Steiermark
Damit wächst Joanneum Research zum zweitgrößten außeruniversitären Forschungsbetrieb Österreichs mit über 800 Mitarbeitern. „Virtual Vehicle ist ein internationales Spitzenforschungszentrum. Deshalb war es so wichtig es in seiner aktuellen Größe langfristig abzusichern. Ein wichtiges Signal für den Mobilitätssektor in der Steiermark“, so Eibinger-Miedl.