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Hongqi EH7: Rivale des BMW i5 und Mercedes EQE im Test

Elektro-Limousine mit bis zu 455 kW und maximal 700 km Reichweite

hongqi eh7: rivale des bmw i5 und mercedes eqe im test

Die nächste Marke, die gegen Audi, BMW und Mercedes antritt, könnte aus China kommen und Hongqi heißen. Die 1958 gegründete Premiummarke der FAW-Gruppe will sich in Europa etablieren und bis 2029 gleich zwölf Modelle bringen.

Mit dem Elektro-SUV E-HS9 ist die Marke bereits in Norwegen, Schweden, Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden und Belgien vertreten. In Deutschland und Frankreich folgt nun der Hongqi EH7, eine Elektrolimousine mit interessanten Eigenschaften.

Die Marke will zwischen 30.000 und 50.000 Autos pro Jahr zu verkaufen und mit deutschen Premiummarken konkurrieren. Hat der EH7 tatsächlich das Zeug dazu? Wir haben den Wagen getestet, um das herausfinden.

Exterieur

Der Hongqi EH7 besitzt recht kantige Formen und ist kaum zu übersehen, nicht zuletzt, weil er ausgesprochen groß ist: Mit 4,98 Meter Länge, 1,92 m Breite und 1,49 m Höhe hat er ähnliche Maße wie der 5,09 Meter lange BMW i5 oder der 4,95 m lange Mercedes EQE.

Ins Auge fallen die aggressiv wirkenden LED-Scheinwerfer und das rote Element, das sich in der Mitte über die Fronthaube zieht. Rot ist die dominierende Farbe im Markenlogo und sogar Bestandteil des Namens, denn Hongqi bedeutet “rote Fahne”.

Ebenfalls rot sind die Bremssättel, die durch die 20-Zoll-Felgen sichtbar sind. Sehr elegant sind die Türgriffe, die beim Abschließen versenkt werden. Die Heckleuchten haben eine ähnliche Form wie die vorne; dazu kommt ein durchgehender Lichtbalken.

Interieur

Viel Mühe hat sich Hongqi mit dem Interieur gegeben. Das Design ist alles andere als banal und bietet viele geschwungene Formen. Die Materialien sind meist weich, zumindest da, wo es drauf ankommt. Ungewöhnlich auch das Lenkrad mit seiner fast achteckigen Form und den beiden Speichen, die nach außen dicker werden.

Hinter den Lenkrad gibt es ein 6-Zoll-Instrumentendisplay, aber der eigentliche Star des Interieurs ist der 15,5-Zoll-Touchscreen. Das Infotainment lässt sich gut bedienen, bietet viele Funktionen und die Informationen sind recht intuitiv angeordnet. Unter dem Bildschirm gibt es Touch-Pads, unter anderem für die Lautstärke.

Das Cockpit des Hongqi EH7 mit geschwungenen Formen an Armaturenbrett und Touchscreen

Links neben den Instrumenten befindet sich ein glänzend schwarzes Panel mit Touch-Bedienelementen für das Licht und das Head-up-Display. Das Ding ist stilistisch gut integriert, spiegelt aber und neigt zur Verschmutzung.

Die Sitze sind gut gepolstert und haben unterschiedliche, optisch ansprechende Texturen. Auch an elektrischen Verstellmöglichkeiten und Massageprogrammen mangelt es nicht. Hinzu kommen das 2 Quadratmeter große Panoramadach, das Ambientelicht in 256 Farben  und das erwähnte Head-up-Display mit Augmented Reality-Funktion. Die Informationen werden auf eine Fläche mit 63 Zoll Diagonale projiziert, aber beim getesteten Vorserienmodell wurden nur Geschwindigkeit und Reichweite angezeigt. Hongqi versichert, dass beim Serienmodell noch Navigationsanweisungen hinzukommen.

Hongqi EH7: Die Vordersitze mit integrierten Kopfstützen

Im Fond sitzt man bequem, auch dank des großzügigen Radstands von drei Metern. Der Kofferraum ist recht tief, hat aber eine recht kleinen Öffnung, was das Einladen von großen Koffern erschwert.

Antriebe

Technische Basis für den Hongqi ist die von Hongqi selbst entwickelte modulare Tiangong-Plattform. In Europa werden ein Hecktriebler mit 253 kW und ein Allradler mit 455 kW angeboten; die Batterien speichern 85 bzw. 111 kWh. Dank 800-Volt-Technik kann man die Akkus mit bis zu 250 kW laden. So soll man die Batterien in nur 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent bringen.

Aber der EH7 ist nicht nur schnell beim Aufladen, sondern auch beim Sprinten. Der Allradler soll den Tempo-100-Sprint in nur 3,5 Sekunden schaffen, der Hecktriebler braucht 5,8 Sekunden. Die große Maximalreichweite von 700 km beim Hecktriebler mit 111-kWh-Batterie wegen der großen Speicherkapazität nicht weiter überraschend.

Das Heck des Hongqi EH7 zieht mit expressiven Formen die Blicke auf sich

In unserem Test fuhren wir nur eine kurze Stadtstrecke, so dass wir den Stromverbrauch nicht ermitteln konnten. Wir fuhren jedoch über etliche Bodenwellen. Dabei wirkt die Reaktion des Fahrwerk etwas trocken. Dabei ist zu erwähnen, dass wir das schwächere Modell fuhren, das nicht mit adaptiven Dämpfern ausgestattet ist. Die Schalldämmung ist insgesamt sehr gut. Eine passende Sitzposition fanden wir leicht. Die Lenkung ist leichtgängig, wird aber mit zunehmender Geschwindigkeit straffer.

Zu den Sensoren der Fahrerassistenzsysteme gehört ein in den Kühlergrill integrierter Lidar. Ihm kann man innen auf den Displays bei der Arbeit zusehen: Grafiken im Tesla-Stil zeigen die Autos, Lastwagen, Busse und Fußgänger, die von dem Sensor erkannt werden.

Der Abstandstempomat (ACC) bremst etwas abrupt, und der Spurhalteassistent erschwert das Lenken. Man muss schon ein wenig entschlossen sein, um das Auto in bestimmten Situationen in die passende Richtung zu zwingen. Die Front- und Seitenkameras werden automatisch aktiviert, wenn man sich einer Kreuzung nähert, was vor allem in der Stadt für mehr Sicherheit sorgt.

Preise

Der Hongqi EH7 soll Ende 2024 zu den Händlern in Deutschland und Frankreich kommen. Die Preise sollen bei etwa 50.000 Euro beginnen, die Topversionen könnten 60.000 Euro überschreiten. Genaue Preise sind noch nicht bekannt. Sie hängen auch davon ab, wie Hongqi auf die EU-Strafzölle reagiert. Die Marke könnte die Listenpreise senken, was die Marge verringert, oder sie konstant lassen, was zu höheren Verkaufspreisen führt.

Bildergalerie: Hongqi EH7 (2025)

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