FIAT

Tatsächlicher Verbrauch: Fiat 600 Mildhybrid im Test

Wie viel Sprit verbraucht das kleine SUV mit 100 PS im realen Verkehr?

tatsächlicher verbrauch: fiat 600 mildhybrid im test

Der neue Fiat 600 gehört zu den neuesten Kleinwagen-SUVs; neben der Elektroversion werden auch Mildhybridversionen mit 1,2-Liter-Benziner angeboten, die 100 bzw. 136 PS leisten. Für unseren wöchentlichen Verbrauchstest habe ich die 100-PS-Variante gewählt. Er kombiniert den Dreizylinder-Turbo mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und Frontantrieb.

Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke von Rom und Forlì brauchte das Auto 4,55 Liter/100 km. Bei einem derzeitigen Durchschnittspreis von 1,68 Euro je Liter E10 in Deutschland ergibt das Spritkosten von 7,64 Euro je 100 km.

Etwas sparsamer als der Durchschnitt

Im Ranking unserer Testergebnisse in der Kategorie B-SUV mit Benziner liegt der Fiat 600 mit dem Mildhybrid-Antrieb gut. Er verbraucht weniger als der Kia Stonic Mildhybrid (4,70 Liter/100 km) und der Jeep Avenger e-Hybrid (ebenfalls 4,70 Liter), aber auch vor dem Opel Mokka mit 130-PS-Benziner (4,75 Liter), dem Ford Puma Mildhybrid mit 125 PS mit Handschaltung (4,90 Liter) und dem Peugeot 2008 Puretech 155 (5,00 Liter).

Fiat 600 in Dreiviertelansicht von vorne

Weniger als der neue Fiat verbrauchen dagegen der Fiat 500X Hybrid mit 130 PS (4,50 Liter), der VW T-Cross 1.0 TSI mit 95 PS (4,30 Liter), der Skoda Kamiq mit 116-PS-Benziner (4,25 Liter), der Ford Puma Mildhybrid mit Doppelkupplungsgetriebe (4,10 Liter) und der Hyundai Bayon 1.0 mit 100 PS (3,75 Liter). 

Gute Ausstattung und rein elektrisches Manövrieren

Bei dem von mir getesteten Auto handelt es sich um einen italienischen Fiat 600 Hybrid 1.2 T3 mit 100 PS und Doppelkupplungsgetriebe (DCT) in der gut ausgestatteten Einführungsedition La Prima. Diese hat bereits praktisch alles serienmäßig: 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, dunkle Seitenscheiben hinten, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Abstandstempomat (ACC), eine sensorgesteuerte Heckklappe, ein 7,0-Zoll-Instrumentendisplay und ein 10-Zoll-Touchscreen mit Unterstützung von Apple CarPlay und Android Auto. In Deutschland kostet diese Version 29.990 Euro, in Italien 30.950 Euro oder mit Metallic-Lackierung 31.650 Euro. 

Fiat 600: Das Cockpit

Zu diesem Preis bekommen Sie ein modernes SUVs, mit ordentlichem Platzangebot für Menschen und Gepäck, interessanter Ausstattung und einer Fülle von Assistenzsystemen. Der Mildhybrid-Antrieb ermöglicht es, vor allem beim Manövrieren und bei niedrigen Geschwindigkeiten häufig im Elektromodus zu fahren. Das ruhige Fahrverhalten und das Doppelkupplungsgetriebe tragen zu einem sanften Fahrverhalten bei, sportliche Ambitionen fehlen dem Fiat allerdings.

Konstant sparsam

Die Sparsamkeit des 100 PS starken Fiat 600 Hybrid bestätigt sich auch in den gängigen Verkehrssituationen. Lediglich Fahrten auf der (italienischen) Autobahn führen zu einem leichten Anstieg des Verbrauchs.

Fiat 600: Fahraufnahme von schräg hinten

Der 44 Liter große Benzintank sorgt für gute Reichweiten, die fast nie unter 600 km liegen. Bei sehr vorsichtiger Fahrweise und auf idealen Strecken ist es sogar möglich, sich der Marke von 1.000 km mit einer Tankfüllung zu nähern.

Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 6,5 Liter/100 km, 673 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 7,2 Liter/100 km, 607 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 4,1 Liter/100 km, 1.069 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Homologation Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Fiat 600 Hybrid 100 PS DCT Benzin 100 PS Euro 6E 4,8-4,9 Liter/100 km 109 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Fiat 600 Hybrid 1.2 T3 100 PS DCT La PrimaGrundpreis: 29.990 Euro (in Italien 30.950 Euro)Testdatum: 27. September 2024Wetter (Abfahrt/Ankunft): Klar, 30 Grad / Bewölkt, 27 GradDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 71 km/h
Reifen: Bridgestone Turanza 6 – 215/55 R18

Kraftstoffverbrauch

Bordcomputer-Anzeige: 4,8 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,3 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 4,55 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,68 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 7,64 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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