Renault

Montag Special: Alpine A390_ß – rasanter Fünfsitzer aus Renaults „Sportabteilung“ im Raumschiff Orion-Design

Pariser Autosalon ’24: Renault im Innovationsmodus – der Alpine A390_ß

Pariser Autosalon 2024. Dass französischen Hersteller hier ihre Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen wollen, ist Ehrensache. Alpine hatte in der Vergangenheit schon seinen Weg in die Elektromobilität mit dem A290 eingeleitet. Beim 290er wurde das „ß“ bereits weggelassen, das Auto gibts damit zu Kaufen. Der A390_ß hingegen ist, da tun sich Parallelen zur Softwareentwicklung auf, noch im „Beta-Stadium“.

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Showcar Alpine A390_ß: Hier wird das Design des Jahres 3000 gnadenlos durchgezogen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen …

Nomenklatur

Der Modellname A390_ß entspricht der Alpine Nomenklatur, die sich aus einem „A“ und drei Ziffern zusammensetzt: Die „3“ verweist dabei auf die Größe des Fahrzeugs, die „90“ auf die Vielseitigkeit und Alltagstauglichkeit. Der griechische Buchstabe beta weist auf die Zwischenstufe der Entwicklung vor der offiziellen Markteinführung des Serienfahrzeugs hin. Mit anderen Worten: wie der 290 wird der 390 schließlich in Serie gehen.

Design

Man muss französisches Auto-Design schon mögen, denn während das Exterieur noch weitgehend den westlichen Ästethik-Idealen folgt, wird beim Interieurdesign grundsätzlich der Science-Fiction-Overkill à la Raumschiff ORION zelebriert. Man erwartet bei den fraktalen Linienführungen unweigerlich, dass das berühmte Bügeleisen irgendwo stattfindet. Französische Designer halten sich auch nicht mit Petitessen wie normalen Sitzen auf. Die Entwürfe zeigen ganz klar, dass man jegliche Grenzen einreißen möchte und auf die Konventionen keine Rücksicht nimmt. Mit anderen Worten: die Designer durften sich richtig austoben.

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Alpine A390_ß: Wer vorne einsteigt, muss aufpassen, dass er keine blauen Flecken bekommt …

Spektakuläre Dualität …

nennt das der Hersteller. Man will eine futuristische Version von Innenräumen erreichen, ohne die Grundlagen der Marke zu vernachlässigen. Spannend ist das schon, aber irgendwie bekommt man schon beim Betrachten Angst davor, sich an den Ecken und Kanten des Cockpits nachhaltig zu verletzten.

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Alpine A390_ß: Das Lenkrad und Cockpit sind gewöhnungsbedürftig, aber äußerst originell.

Natürlich kommt die Studie mit gegenläufigen „Selbstmördertüren“ – das muss so sein. Während vorne scharfe Linien dominieren, die das Unternehmen mit Formel-1-Ästhetik und von den Alpen inspierierten Formen in Verbindung bringen will, erinnert im Fond alles an eine „makellose Pulverschneedecke und an die Reinheit schneebedeckter Gipfel“. Man verspricht den ultimativen Komfort, hoffentlich mit Sitzheizung.

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Alpine A390_ß: Die Vordersitze sind vermutlich direkt aus Raumschiff Orion entlehnt …

Das Soundsystem stammt vom französischen High-End-Spezialisten DEVIALET. Alpine verspricht den Eindruck, in einem Tonstudio zu reisen. Das, und das wissen „High-Ender“, wäre allerdings kaum spektakulär, denn der Sound in Tonstudios ist analytisch um den Mix zu erleichtern. Vermutlich hatte die PR-Agentur da etwas mißverstanden. Dafür soll die Soundanlage helfen die Motorengeräuschsimulation Alpine Drive Sound (ADS) den Passagieren so nahe wie möglich zu bringen. Ob man das wirklich braucht? Seit Einführung des Hyundai IONIQ 5N offenbar schon.

Antrieb und Technologie

Für den Antrieb des Sport Fastback sind drei von Alpine entwickelte Elektromotoren – einer vorne und zwei hinten – zuständig, die ihre Kraft über ein innovatives, nicht permanentes AWD-System auf alle vier Räder übertragen. Über Leistung und Drehmoment erfahren wir noch nichts.

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Alpine A390_ß Fond: Hier standen die Schneefelder der Alpen Pate. Hoffentlich gibts da auch eine Sitzheizung …

Den Achsantrieb steuert das Drehmoment-Management-System Active Torque Vectoring, das von Alpine Ingenieuren entwickelt und perfektioniert wurde. Es regelt die Verteilung des Drehmoments zwischen Vorder- und Hinterachse sowie zwischen dem linken und dem rechten Hinterrad und optimiert so das Fahrverhalten in Längsrichtung sowie die Kurvendynamik. Zugleich garantiert es ein hohes Maß an Sicherheit und Vertrauen, unabhängig von der Bodenhaftung der einzelnen Räder.

e-engine meint: Echte TechSpecs bekommt man (noch) nicht, also auch keine Angaben zu Batteriegröße, Gewicht etc. Die Serienversion des A390 wird aber ab 2025 auf der Plattform AmpR Medium im Alpine Werk Dieppe Jean Rédélé gefertigt werden. Über Preise ist ebenfalls noch nichts bekannt, aber billig wird der Spaß kaum werden. Die 100.000er-Marke dürfte bei der Tri-Motor-Variante sicher fallen. Da hätten wir uns mehr Details erwartet.

Trotzdem muss man immer wieder zugeben, dass die Franzosen bei ihren Studien gerne Grenzen ausloten, und dabei trotzdem „fahrfähig“ bleiben. Bei aller Faszination steht aber eines fest: die Serienversion wird eine extrem domestizierte Variante sein …

Bilder: Bernd Maier-Leppla (Video), Renault, Alpine

e-engine.de | Alpine A390_ß – Future Design Made in France

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