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KTM: Binder in Motegi erster Ducati-Verfolger, aber nicht auf Acosta-Niveau

Die Ducati Desmosedici war beim MotoGP-Wochenende in Motegi das mit Abstand beste Motorrad. Lediglich GasGas-Pilot Pedro Acosta konnte mit seiner KTM zu Rennbeginn Druck auf die Ducati-Spitzenfahrer ausüben. Doch sowohl im Sprint als auch im Grand Prix ging Acosta über das Limit und stürzte. Seine KTM-Markenkollegen standen klar im Schatten.

Brad Binder war am Sonntag als Sechster der einzige Nicht-Ducati-Pilot in den Top 8. Binder kam 18,5 Sekunden nach dem Sieger ins Ziel. Das Sprintrennen am Samstag beendete Binder nicht. Ein Elektronikproblem sorgte für das vorzeitige Aus.

“Ich hatte keine Leistung mehr”, schildert Binder. “Das Motorrad verhielt sich davor etwas träger. Und dann setzte schlagartig der Vortrieb aus. Und das Geräusch des Motorrads änderte sich.”

Im Grand Prix behauptete sich Binder in den ersten vier Runden in den Top 3 und verlor dann Positionen an Marc Marquez, Enea Bastianini und Franco Morbidelli. “Es war ein schwieriges Rennen für uns”, kommentiert Binder. “Als ich zu Rennbeginn versuchte, mit den anderen Fahrern mitzuhalten, rutschte mir immer wieder die Front weg.”

Auch KTM-Markenkollege Acosta kämpfte mit dem Gefühl für die Front. “Eine Runde vor seinem Sturz rutschte mir in der gleichen Kurve das Vorderrad weg. Dann sah ich, dass er raus war und dachte mir, dass es offensichtlich nicht nur mir so geht”, kommentiert Binder den Sturz des Rookies.

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Brad Binder

Brad Binder kämpfte mit ähnlichen Problemen wie Pedro Acosta

Foto: Motorsport Images

Gegen Rennende konnte Binder das Tempo nicht mehr halten. “Sechs oder sieben Runden vor Rennende war die Mitte des Reifens vollkommen am Ende. Ich hatte die ganze Gerade lang nur Schlupf. Es war sehr schwierig, sauber und konstant zu fahren”, erklärt der KTM-Werkspilot.

“In aufgerichteter Haltung fehlte uns so viel Grip. Abgesehen davon war es okay. Natürlich war es nicht das Rennen, das ich mir ausgerechnet hatte”, bemerkt der Südafrikaner, der am Freitag die Tages-Bestzeit holte und als einer der Favoriten in die beiden Renntage ging.

Zwei Mal in den Top 10: Jack Miller erlebt eines der besseren Wochenenden

KTM-Teamkollege Jack Miller erlebte in Motegi eines der besseren Wochenenden. Auf dem Stop-&-Go-Kurs konnte Miller in der Vergangenheit bereits gewinnen. Als Achter war Miller im Sprint bester Nicht-Ducati-Pilot. Das Hauptrennen beendete der Australier auf P10.

“Wir sind mit dem Motorrad etwas weiter gekommen, ist Miller überzeugt. Nach dem Start lag Miller einige Runden lang in den Top 5. “Es hat Spaß gemacht, am Anfang dabei zu sein. Wir haben aber ein bisschen in der Kurvenmitte und mit dem Kurvenausgangstempo zu kämpfen.”

“Die Front ist stabil und blieb das ganze Rennen über stabil, aber wir haben noch etwas Arbeit vor uns”, erkennt Miller, der sich bewusst ist, dass Motegi gut zum Charakter der KTM RC16 passte: “Diese Strecke mit den harten Bremszonen war gut für uns.”

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Jack Miller

P8 am Samstag: Jack Miller war im Sprint bester Nicht-Ducati-Pilot

Mit seiner Leistung im Sprint war Miller zufrieden, denn als Achter war er erster Verfolger der Ducatis. “Für den Sprint machten wir eine radikale Änderung. Damit war das Motorrad etwas besser. Ich konnte immerhin mitkämpfen, auch wenn der Reifen am Ende abbaute”, berichtet der Australier.

“Nach vier Runden konnte ich nicht mehr so entschlossen in die Kurven einbiegen, ohne das Heck zu verlieren. Abgesehen davon war das Resultat okay”, bilanziert Miller den Sprint am Samstag.

Millers größtes Problem bleiben aber die starken Vibrationen, die auf den neuen Hinterreifen zurückzuführen sind, der deutlich mehr Grip bietet als der 2023er-Reifen. “Wir haben dafür noch keine Lösung gefunden”, bedauert Miller.

Die Streckenkameras fingen die Vibrationen gut ein. “Es war gut, es in der Slow-Motion-Aufnahme zu sehen. Bei normalen Aufnahmen erkennt man nicht, wie die Schwinge beansprucht wird. Jetzt können die Ingenieure das in der Slow-Mo sehen”, freut sich Miller und fügt hinzu: “Ich denke mir den Mist ja nicht aus.”

“Wir kämpfen seit zehn Monaten damit, seitdem wir den neuen Reifen bekommen haben. Ich fand noch keine Lösung. Meine Lösung ist, durch dieses Problem zu fahren. Es ist wie eine Mauer, gegen die man immer wieder mit seinem Kopf schlägt”, beschreibt Miller das Problem mit den Vibrationen, die kein Hersteller so gut umgeht wie Ducati.

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