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Ram 1500 im Praxistest

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press-inform / Ram Bild 1/12 – Der Ram 1500 ist in Europa mit drei Sechzylindermotoren zu haben

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In Europa spielen Pick-ups eine Nebenrolle / Bild: press-inform / Ram Bild 2/12

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Ram 1500 / Bild: press-inform / Ram Bild 3/12

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Optional bekommt der Beifahrer einen eigenen 10,25 Zoll großen Bildschirm / Bild: press-inform / Ram Bild 4/12

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Ram 1500 / Bild: press-inform / Ram Bild 5/12

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Das digitale Instrumentendisplay ist bei den Top-Ausstattungen digital / Bild: press-inform / Ram Bild 6/12

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Ram 1500 / Bild: press-inform / Ram Bild 7/12

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Der Hurrican-Sechszylindermotor hat mindestens 313 kW / 420 PS / Bild: press-inform / Ram Bild 8/12

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Bei den Top-Ausstattungen misst der Touchscreen 14,5 Zoll / Bild: press-inform / Ram Bild 9/12

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Die asymmetrisch geteilte Heckklappe ist praktisch / Bild: press-inform / Ram Bild 10/12

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Das Box-System hilft beim Verstauen des Gepäcks / Bild: press-inform / Ram Bild 11/12

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Optional bekommt der Beifahrer einen eigenen 10,25 Zoll großen Bildschirm / Bild: press-inform / Ram Bild 12/12

12 Der Ram 1500 gehört zu den markanten Exoten auf deutschen Straßen. Jetzt bekommt der Pick-up Sechszylinder-Motoren verpasst, was dem Zeitgeist entspricht, aber dem Coolness-Faktor abträglich ist. Trotzdem ist der Ami-Riese eine spannende SUV-Alternative.

Kaum ein anderes Auto verkörpert den viel besungenen American Way of Life so sehr wie ein Pick-up. Und wenn die Amerikaner von einem solchen Pritschenwagen sprechen, dann meinen sie die Schwergewichte wie den Ford F150, den GMC Sierra oder den Ram 1500. Dieses Triumvirat verspeist einen VW Amarok zum Frühstück. Für einen Amerikaner aus dem Mittleren Westen ist der Volkswagen ohnehin ein Spielzeug, das nur zum Donutholen geeignet ist. Anders schaut es mit dem Ram 1500 aus. „That’s the real deal“, sagen die Jims und Johns kaugummikauend und unterstreichen so ihre festgefügte Meinung, dass dieses Vehikel „das einzig Wahre ist!“.

Drei Sechszylinder zur Auswahl

Jetzt kommt die fünfte Generation des Ram auch nach Deutschland. Mit einer Länge von 5,92 Metern, einer Höhe von 1,97 Metern und einem Kampfgewicht von circa 2.500 Kilogramm ist der Ami ein respekteinflößendes Vehikel. Wenn man mit einem Dodge Ram durch deutsche Innenstädte flaniert, flüchten selbst die renitentesten Lastenradfahrer. Dieses Auto ist ein Statement. Für manche ein aus der Zeit gefallenes. Dementsprechend gering ist auch die Zahl der Käufer in Europa. Pro Jahr werden auf dem alten Kontinent rund 8.000 sogenannte „Full Size“ Pick-ups verkauft, rund 6.000 davon sind Ram 1500, davon gehen zwei Drittel nach Deutschland.

Auch der unverwüstliche rollende Cowboy muss mit der Zeit gehen. Einen sonor blubbernden V8-Hemi-Motor sucht man in der Ausstattungsliste vergebens. Stattdessen findet man drei Sechszylinder: zwei Dreiliter-Sechszylinder mit 313 kW / 420 PS mit 636 Newtonmeter Drehmoment oder 397 kW / 540 PS (706 Nm) und einem 3,6-Liter Pentastar-Triebwerk samt Mildhybrid-Modul mit 227 kW / 305 PS und 364 Nm. Wir haben uns den Ram 1500 mit 313 kW / 420 PS geschnappt. Also nahe an der Einstiegsvariante, die ab 62.105 Euro startet. Also kommen wir nicht in den Genuss des in fünf Niveaus höhenverstellbaren Luftfederfahrwerks und des 10,25 Zoll großen Beifahrerbildschirms. Auch das Zehn-Zoll-Head-up-Display fehlte bei uns. Mit einem Augenzwinkern könnte man dieses Modell als Prekariats-Ram 1500 bezeichnen.

Der Ram 1500 bleibt sich treu

Das Interieur demonstriert eben auch den American Way of Life und den ursprünglichen Einsatzzweck der Pritschenwagen. Hartplastik, wohin das Auge blickt und die Hand greift. Unterschäumungs-Fanatiker würden bei einem deutschen Hersteller Sturm laufen. Doch jenseits des Atlantiks verbringt der Pick-up genauso viel Zeit im Wald wie in der Garage. Diese Vehikel sind im Grunde ihres Wesens Arbeitstiere und Lastesel. Trotz des eher rustikalen Ambientes hat es dieser Ram 1500 in sich. Der Fahrer blickt auf analoge Rundinstrumente, ein Sieben-Zoll Display und ein Zwölf-Zoll großen hochgestellten Touchscreen bildet die Kommunikationszentrale des Infotainments (ein 14,5 Zoll Monitor und digitale Instrumente sind optional). Klar sind die Grafiken bei BMW, Mercedes & Co detailreicher mit einer höheren Auflösung, aber einen Ram 1500 fährt man nicht, weil man im Auto Playstation spielen will, sondern weil dieses Auto aus dem SUV-Brei heraussticht.

Auch so bietet der Ram 1500 ohnehin einiges: Einen Hinterradantrieb mit der Option, auf Allradantrieb umzustellen und Untersetzungen. Ziemlich cool ist, dass man die Position des Gaspedals per Hebel näher zum Sitz bringen. Das optimiert im Bedarfsfall die Sitzposition. Alles wunderbar. Allerdings ist beim Antrieb nicht alles Gold, was glänzt. Verheißt der Reihensechszylinder im Standgas noch eine wohlklingende Verbrennungssonate, verkommt der Motor der Hurrican-Baureihe während der Fahrt akustisch zu einem lauen Lüftchen. Selbst ein Vollgas-Sprint lockt das Triebwerk nicht aus der Reserve. Emotion klingt anders. Wer den inbrünstigen Sound des Hemi-Achtzylinders kennt, fühlt sich bei den Sechstöpfern wie bei einem Konzert eines Schulorchesters. Auch das Beschleunigen hat eine weniger entspannte Verve als das beim legendären Achtender der Fall ist.

Der E-Ram 1500 kommt

Neben dem harten Arbeitseinsatz ist das entspannte Cruisen eine der Stärken des hart gesottenen Amis. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und schluckt selbst hohe Bremsschwellen ziemlich souverän. Ganz anders schaut die Sache bei Schlaglöchern und kleineren Unebenheiten aus. Die Karosserie ist ständig in Bewegung, wippt nach oder es poltert (Schlaglöcher). In Kurven neigt sich die Karosserie spürbar und die ziemlich indirekte Lenkung trägt ihren Teil dazu bei, dass man es entspannt angehen lässt. Aber das passt zum Ram 1500. Der coole Zeitgenosse zieht sein Ding durch. Ein Pick-up ist kein Sportwagen. So ist man mit dem Hurrican-Sechszylinder ausreichend motorisiert. Dabei hätte der Pick-up durchaus das Zeug zum Fun-Dynamiker. Wählt man den Sport-Fahrmodus, wird die Traktionskontrolle deaktiviert und das Heck könnte ein ambitioniertes Eigenleben entwickeln – wären da nicht die Regelsysteme. Zumindest drehen die Reifen beim Herausbeschleunigen aus der Kurve kurz durch. Aber ein rund 2,5-Tonnen schwerer Quertreiber ist definitiv nicht im Sinne des Erfinders und passt auch nicht zum Charakter des Vehikels. Apropos: Nach unserer Testfahrt meldete der Bordcomputer einen Verbrauch von 14,9 l/100 km. Ram gibt 11,2 l/100 km an.

Auch die Elektro-Fraktion wird Ende nächsten Jahres erhört. Der vollelektrische Ram 1500 Rev kommt mit einer 168 Kilowattstunden-Batterie mit LG-Zellen, die für eine Reichweite von 563 Kilometern gut sein soll. „Wir wollen den besten E-Pickup auf den Markt bringen“, sagt Matt Huber im breitesten Detroiter Englisch. Auf die Nachfrage, was den der Rev besser kann als der Ford F150 Lightning, antwortet der Ram-Produktplaner kurz und bündig: „alles“ und verweist auf den riesigen Frunk vorne vorne mit 424 Litern Fassungsvermögen. Man darf auf alle Fälle gespannt sein. Dass der Stromer nicht überall in Amerika seine Freunde finden wird, ist auch klar. Deswegen hat Ram auch einen 1500er mit Elektroantrieb und dem Pentastar-Motor als Range-Extender in petto. Ein 3,6-Liter-V6-Triebwerk als Range Extender! Muss man noch mehr sagen? Wohl kaum.

Von Wolfgang Gomoll

press-inform.de

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