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Xiaomi MS 11 : Das ist das erste Handy-E-Auto

Der chinesische Elektronik-Gigant Xiaomi steigt ins E-Auto-Geschäft ein. Jetzt gibt es erste Bilder und Infos zur Elektro-Limousine MS 11, die ab Ende 2023 an den Start geht. Später sind auch weitere Modelle geplant.

xiaomi ms 11 : das ist das erste handy-e-auto

Xiaomi MS 11

Das erste von vier geplanten Xiaomi-Elektroautos ist die Limousine MS 11, die unter dem Codenamen Modena entwickelt wurde. In Größe und Leistung ist sie gegen den Xpeng P7 positioniert. Projektiert sind zwei Varianten zu Preisen von knapp 40.000 und 50.000 Euro. Die preisgünstigere Version setzt auf eine 400-Volt-Plattform und LFP-Batterien von BYD, das Schwestermodell auf eine 800-Volt-Plattform und Qilin-Batterien von CATL. Der Modena aka MS 11 soll Ende 2023 vorgestellt und Anfang 2024 in China eingeführt werden.

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Aus Modena wird Xiaomi MS 11

Doch der Handy-Gigant hat die Rechnung ohne die chinesische Social-Media-Plattform Weibo gemacht. Dort sind die ersten Bilder des Serienmodells erschienen – in schlechter Auflösung. Die Limo erinnert ein wenig an das Tesla Model 3 und zeigt sich mit einer gewölbten Fronthaube und flach stehender Windschutzscheibe. Der Viertürer verfügt über Scheinwerfer mit LED-Streifen, die weit in die Front hineinragen. Die Überhänge sind kurz, der Dachverlauf neigt sich sanft nach hinten. An der vorderen und hinteren Dachkante sind LIDAR-Sensoren verbaut. Ein Panoramadach lässt viel Licht in den Innenraum.

Am Heck erkennt man einen kleinen Spoiler sowie schmale, fast durchgehende Leuchten. Die hinteren Kotflügel sind stark ausgestellt. Einblicke in den MS 11 gibt es nicht, auf den ersten Bildern können wir jedoch ein klassisches Dreispeichen-Lenkrad vor einem schmalen Cockpit erkennen.

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Zweites Xiaomi-Modell folgt 2025

Für 2025 ist ein zweites Modell unter dem Codenamen Le Mans avisiert, das dann über eine dreimotorigen Antrieb verfügt. Bei der Vorstellung seiner Elektroautopläne 2021 hatte Xiaomi-Chef Lei Jun noch kleine Limousinen und SUV-Modelle angekündigt, die in einem Preisrahmen von 100.000 bis 300.000 Yuan (umgerechnet zwischen 12.500 und 37.000 Euro) angeboten werden sollten.

Die Massenproduktion von E-Autos soll im ersten Halbjahr 2024 starten. Das bestätigte das Unternehmen auf einer Investorenkonferenz. Unterstützung bei der Entwicklung soll Xiaomi von Shanghai HVST Automobile Design erhalten, die auch für das WM Motor Concept Maven verantwortlich zeichnen. Gerüchte, dass der Elektronik-Gigant aus China ins Auto-Business einsteigen wird, gab es schon lange. Anfang April 2021 kündigte Lei Jun im Rahmen eines großen Events schließlich die Gründung eines Tochterunternehmens an, das “smarte Elektroautos” bauen soll. In das Autoprojekt sollen in den kommenden zehn Jahren rund zehn Milliarden Dollar investiert werden. Konzernchef Lei Jun, der das Unternehmen vor elf Jahren gründete, will die neue Auto-Tochter selbst führen. Es werde das “letzte große Projekt seines Lebens sein”, sagte er während einer Präsentation.

Xiaomi sucht Produktionsstandort

Der Entscheidung gingen zahlreiche Treffen mit Branchenexperten voraus. Zudem sieht Jun sein Unternehmen für das Thema Elektroauto gut gerüstet. Intelligente Elektrofahrzeuge haben das Geschäftsmodell der traditionellen Automobilindustrie grundlegend verändert, und Xiaomi verfügt über umfangreiche Expertise für Hardware-basierte Internetdienste sowie umfassende Erfahrung in der Software- und Hardware-Integration und ein tiefgreifendes Fertigungs-Know-how in der Internet-Branche. Zusätzlich hat Xiaomi die Firma DeepMotion gekauft, welche sich auf KI gesteuertes Fahren von Fahrzeugen und ähnliches spezialisiert hat. Auch lassen sich zahlreiche Xiaomi-Kerntechnologien auf das Geschäft mit intelligenten Elektrofahrzeugen anwenden. Und nicht zuletzt verfüge Xiaomi über ausreichend finanzielle Mittel, um so ein Projekt erfolgreich stemmen zu können.

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Wo die E-Autos gebaut werden sollen, scheint noch nicht final festzustehen, da Xiaomi offensichtlich noch keine Lizenz zum Bau von Autos in China besitzt. Zuletzt teilten chinesische Behörden mit, Xiaomi baue ein neues Werk in Peking. Das Werk, in dem jährlich 300.000 Fahrzeuge produziert werden sollen, wird in zwei Phasen erstellt. Am Standort sollen neben der Produktion auch die Forschung und Entwicklung sowie der Firmensitz angesiedelt werden. Und erst wenn man auf dem Heimatmarkt etabliert sei, denke man dann über einen möglichen Export auf andere Märkte nach, so Jun. Im August 2022 berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg, Xiaomi verhandle mit dem chinesischen Autobauer BAIC über eine Produktionspartnerschaft. Angeblich werde die Option einer Beteiligung an einem Hyundai-Werk geprüft, das dem Joint Venture BAIC-Hyundai gehört. Der Vorteil hier: Die Fabrik verfügt bereits über eine Lizenz zur Produktion von Autos in China.

Zuvor wurde schon spekuliert, ob Xiaomi die komplexe Auto-Produktion selber übernehmen oder ob diese ausgelagert wird. Chinesische Medien hatten in diesem Zusammenhang auch über eine Übernahme des chinesischen Autobauers Borgward spekuliert. Der kämpft seit geraumer Zeit um sein Überleben und hat im April 2022 Insolvenz angemeldet. Borgward-Eigentümer Foton Motor hatte zwar im März 2019 bereits 67 Prozent der Anteile von Borgward an den Mobilitätsdienstleister Ucar verkauft. Der hat den vereinbarten Kaufpreis aber nicht bezahlt. Entsprechend stehen in der Borgward-Fabrik in Peking seit langer Zeit die Bänder still. Hier hätten für Xiaomi Produktionskapazitäten von 180.000 Autos jährlich bereitgestanden.

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