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Neuvorstellung: Xiaomi SU7 Einfach übersehen

Europäer und Nordamerikaner taumeln zum Jahresende in anderen – entspannten – Sphären und einige chinesische Marken machen sich dies zunutze. Weihnachten ist ein Fest der Liebe – ein Fest der Familie – und nebenher geht bis zum Jahreswechsel oder gar dem Dreikönigsfest am 6. Januar nicht viel. Das sieht in China ganz anders aus, denn nicht nur die dortigen Tech-Konzerne nutzen das Jahresende seit langem für große Produktvorstellungen und imposante Eigenmessen. Und auch die Autoszene in China lässt es zum Jahresende gerne einmal krachen. Nio veranstaltet beispielsweise jedes Jahr kurz vor Weihnachten seinen großen Nio-Day und Tech-Gigant Xiaomi, der mit seinen Produkten in vielen Bereichen längst etablierte Konzerne wie Sony, Apple oder Google überholt hat, sorgte dieses Mal für einen Paukenschlag – auf vier Rädern.

Einfach übersehen

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Xiaomi SU7 2024

Xiaomi nun also auch mit einem Auto. Und anders als der Name SU7 es vermuten lassen würde kein SUV, sondern eine aerodynamisch geformte Coupélimousine, die gegen Modelle wie Audi Etron GT, Porsche Taycan oder Tesla Model S ins Feld fährt. Marktstart: wohl Ende 2024. In Sachen Batterietechnik, Fahrerassistenz und Elektroantrieben will der chinesische Tech-Konzern auch in der Autoszene Angst oder Schrecken verbreiten und Kunden zu der betont innovativ positionierten Marke locken. Bei der Enthüllung wählte Lei Jun, Gründer, CEO der Xiaomi Group, einen gehaltvollen Satz aus der chinesischen Poesie um rechte Worte für den neuen Star am chinesischen Autohimmel finden: „Mit festen Schritten überschreiten wir seinen Gipfel.“ Nach Lei Jun ist der Einstieg von Xiaomi in die Automobilindustrie ein bedeutender Schritt von der Smartphone-Industrie zum Schließen des Kreislaufs des intelligenten Ökosystems aus dem Triumvirat Mensch x Auto x Haus: „Xiaomi hat beschlossen, das Zehnfache zu investieren, angefangen bei der Entwicklung grundlegender Kerntechnologien, um ein herausragendes Fahrzeug zu bauen. In 15 bis 20 Jahren will Xiaomi zu einem der fünf größten Automobilhersteller der Welt aufsteigen.“ Die Worte sind schon deshalb ernst zu nehmen, weil Xiaomi mittlerweile einer der größten Hersteller von elektronischen Hausgeräten und Smartphones ist – gerade einmal 13 Jahre nach der Gründung des Unternehmens.

Das Forschungs- und Entwicklungsteam der Chinesen besteht aktuell über 3.400 Ingenieuren und mehr als tausend technischen Experten aus den verschiedensten Bereichen. Viele hatten mit Autos selbst bisher nichts zu tun. Doch auch wenn Xiaomi im Gegensatz zu so manch einem Wettbewerber nicht zu deklariert, ist der SU7 ein smart Device auf Rädern – maximal vernetzt und so ein Teil der Dreiklang-Symbiose aus Mensch, Haus und Auto. der SU7 wurde unter Mithilfe bekannter Zulieferer entwickelt und wird bei Auftragsfertiger BAIC in China gefertigt.

Doch der SU7 sieht nicht nur gut aus und ist intelligent vernetzt; er will auch auf der Straße glänzen. Der Elektroantrieb des Topmodells leistet 425 kW / 578 PS und ein maximales Drehmoment von 635 Nm. Aus dem Stand beschleunigt der elektrische Viertürer in 2,8 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 265 km/h. Während bei diesem Imagewert gerade viele deutsche Hersteller bei ihren Elektromodellen patzen, ist sich Xiaomi der Aussagekraft der Höchstgeschwindigkeit sehr bewusst. Zumindest nach Aussagen von Xiaomi handelt es sich bei dem Antrieb namens „Hyper Engine V8s“ um ein wahres Hightech-Triebwerk. Bei der Kühlung setzen die Elektromotoren auf eine bidirektionale Vollölkühlung und einen S-förmigen Ölkreislauf. Für den Stator wird ein Dual-Cycle-Ölkreislauf verwendet, der die Wärmeabgabefläche verdoppelt und eine Kühlwirkung von bis zu 20 Grad Celsius erzielt.

Im Rotorteil selbst kommt ein patentierter S-förmiger Ölkreislauf zum Einsatz, der die Wärmeabfuhrfläche um 50 Prozent erhöht und eine Kühlwirkung von bis zu 30 Grad Celsius erzielt. Neben dem Toptriebwerk ist der Xiaomi SU7 auch in zwei weniger leistungsstarken Versionen zu bekommen. Die beiden Einstiegsmodelle (Hyper Engine V6 / V6s) leisten 220 kW / 299 PS / 400 Nm sowie 275 kW / 374 PS / 500 Nm. Die Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse werden bei allen Modellen von einem eigens entwickelten Batteriepaket mit Energie versorgt. Die Akkutechnologie mit der sogenannten Inverted Cell Technology mit einer elastischen Zwischenschicht reduziert die Verkabelung und maximiert die Effizienz. Die Batterieintegrationseffizienz liegt bei 77,8 Prozent und die Gesamtleistung verbessert sich um fast ein Viertel. Das besondere flache Akkupaket verspricht bei einer maximalen Batteriekapazität von 150 kWh zumindest nach dem geneigten China-Verbrauchformat eine theoretische Ladereichweite von über 1.200 Kilometern.

Schrittweise sollen die Xiaomi-Modelle auch für hochautomatisiertes und dann autonomes Fahren vorbereitet werden. Davon sieht man im Innenraum des SU7 jedoch wenig. Der Fahrer blickt auf ein gerade einmal 7,1 Zoll großes Digitaldisplay hinter dem Steuer, das von dem darüberliegenden 56 Zoll großes Head-Up-Display geradezu erschlagen wird. Für Komfortfunktionen und Navigation gibt es ein 16,1 Zoll großes Zentraldisplay und zwei Halterungen an den Rückenlehnen für Fonddisplays. Über einen Snapdragon 8295 In-Car-Chip mit einer besonders schnellen KI-Rechenleistung können alle fünf Bildschirme miteinander verknüpft werden. Die Bordelektronik soll der Automobilwelt Bestmarken setzen, denn die gesamten Funktionen auf den Bildschirmen sind 1,5 Sekunden nach Öffnen der Türen verfügbar. Bleibt gespannt, wann und zu welchem Preis der Xiaomi SU7 nach Europa kommt.

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