Der Durchschnittsbürger in Singapur kann sich ein Auto plus Lizenz nicht mehr leisten
Bevor jemand überhaupt ein Fahrzeug kaufen darf, muss der Fahrer ein „Berechtigungszertifikat“ erwerben. Diese werden alle zwei Wochen per Auktion verkauft und haben eine Gültigkeit von zehn Jahren. Doch weil die Nachfrage nach Autos nach der Pandemie gestiegen ist, sind nun auch die Kosten für die limitierten Zertifikate auf einem Allzeithoch gelandet.
Viermal so teuer wie vor drei Jahren
Das günstigste Zertifikat für die Straßen von Singapur kostet jetzt 104.000 Singapur-Dollar – umgerechnet rund 72.000 Euro. Das ist mehr als viermal so viel wie noch vor drei Jahren.
Quotensystem
Singapur mit seinen sechs Millionen Einwohnern hat das Quotensystem 1990 eingeführt. Damit wollte man den Verkehr minimieren und die Emissionen reduzieren. Gleichzeitig hat der Stadtstaat sein öffentliches Verkehrsnetz massiv ausgebaut.
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Für viele Einheimische, die nicht in Geld schwimmen, könnte die noch teurere Lizenz bedeuten, dass sie ihre Autos aufgeben müssen. Singapur galt schon länger als die teuerste Stadt der Welt, doch wegen der anhaltenden Inflation und der aktuell schwierigen Wirtschaftslage sind die Preise noch einmal stark gestiegen.
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Lokale Autohändler haben Angst, dass ihr Geschäft weiter einbricht. Jene ihrer Kunden, die nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen wollen, könnten sich statt einem Auto ein Motorrad zulegen. Die Lizenz dafür kostet umgerechnet „nur“ ungefähr 7.500 Euro.