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Wo Licht ist, ist auch Schatten – zumindest bei VW

Die Dauertestbilanz des VW Golf Variant fällt desaströs aus, der Porsche Macan mit E-Antrieb ist dagegen ein echter Hoffnungsträger – Wechselbad der Gefühle im VW-Konzern.

wo licht ist, ist auch schatten – zumindest bei vw

© Peter Wolkenstein

Geräumiger und variabler Allradkombi im Abenteuer-Look mit kräftigem sowie sparsamem TDI.

wo licht ist, ist auch schatten – zumindest bei vw

© Peter Wolkenstein

Preis: 55.351 Euro bei Teststart (Alltrack aktuell nicht im Verkauf).

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© Peter Wolkenstein

Die Kosten: Testverbrauch 6,7 l Diesel auf 100 km, Kilometerkosten inklusive Kraftstoff, Öl und Reifen 17,0 ct/km.

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© Peter Wolkenstein

Der traktionsstarke Hang-on-Allradantrieb mit Offroad-Modus ermöglicht kleine Kletterpartien.

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© Peter Wolkenstein

Ein Golf, aber nur fast wie eh und je. Der Allradler fährt agil und sicher, federt komfortabel. Als Variant ist er geräumiger denn je, außerdem ist der kräftige und sparsame TDI eine Bank.

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© Michael Heinz

Während des Testzeitraums gingt es auch am Atomium von Brüssel vorbei.

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© Arturo Rivas

Dauertest-Abschluss-Check des Golf.

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© Arturo Rivas

Keine gravierenden Mängel bei der Abnahme.

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© Arturo Rivas

Und doch dokumentiert das Auslesen des Speichers DIN-A4-Seitenweise die Pannenhistorie.

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© Clemens Hirschfeld

Der Variant streckt sich auf eine Länge von 4,64 Metern, wiegt rund 1,6 Tonnen, außerdem mobilisiert sein Zweiliter-Vierzylinder-Diesel 200 PS sowie 400 Newtonmeter maximales Drehmoment.

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© Paul Englert

Mit vier Fahrrädern auf der Anhängerkupplung in den Urlaub? Kein Problem für den Alltrack – mit dem passenden Trägersystem.

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© Achim Hartmann

Clemens Hirschfeld, Redakteur: „Platz ohne Ende, das ist die Stärke des Golf Variant. Dazu ist er variabel nutzbar.”

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© Achim Hartmann

Paul Englert, Redakteur: „Toller, drehmomentstarker Diesel. Wenn nur nicht die Anfahrschwäche wäre!“ Sparmaßnahme: Die Haube per Stange aufstellen, das gab es zuletzt beim Golf III.

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© Achim Hartmann

Michael Heinz, geschäftsführender Redakteur: „Die Bedienung mit Slider und Touch ist ein Desaster – da hilft auch kein Update!“

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© Achim Hartmann

Der AdBlue-Tank fasst zwölf Liter. Das reicht für rund 10.000 km.

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© Achim Hartmann

Das optionale DCC-Fahrwerk mit Adaptivdämpfern schluckt Bodenwellen aller Art.

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© ams

Störungen, Wartung und Reparaturen während des Dauertest-Zeitraums.

wo licht ist, ist auch schatten – zumindest bei vw Editorial ams 10 2024

Sie erinnern sich: VWs Bestseller war einst so populär, dass im Jahr 2000 mit der “Generation Golf” ein Buch nach ihm benannt wurde. Und heute, 24 Jahre später? Steht der Golf zwar immer noch unangefochten auf dem ersten Platz der Zulassungsstatistik in Deutschland. Aber leider auch auf dem letzten Platz des auto motor und sport-Mängelindex, den wir im Rahmen des 100.000-Kilometer-Dauertests in der jeweiligen Klasse regelmäßig erheben.

Und nicht nur das: Der VW Golf Variant Alltrack 2.0 TDI (Testwagenpreis 55.351 Euro) rangiert mit 9,5 Mängelpunkten auf Rang zehn, das davor platzierte Modell kommt mit großem Abstand nur auf 2,5 Mängelpunkte und ist, kurioserweise, ebenfalls ein VW Golf Variant 2.0 TDI – allerdings aus dem Jahr 2016. Ein Auto aus der Ära vor der des mittlerweile geschassten VW-Chefs Herbert Diess, die noch vom damaligen Konzernherrscher Martin Winterkorn als bekanntem Qualitätsfanatiker geprägt wurde.

Das Ergebnis viele Plätze hinter einem Dacia Sandero Stepway TCe 90 für nicht einmal ein Drittel des Anschaffungspreises (16.040 Euro) ist desaströs und zeigt, mit welchem Spagat der aktuelle Konzernlenker Oliver Blume noch leben muss, bis er alle Baustellen geschlossen hat – besonders die der mangelnden Qualität.

Neuer Macan nur batterieelektrisch

Mit dem Porsche Macan Electric dürfte er dabei auf dem richtigen Weg sein, aber Software-Probleme haben auch dieses Modell nicht verschont: Rund zwei Jahre verschob sich der Anlauf. Den ersten Hype um die Elektromobilität hat Porsche dadurch zumindest bei den SUV verpasst. Aktuell suchen aber eingefleischte Macan-Kunden das Weite, weil ihnen eine verbrennungsmotorische Alternative in dieser Baureihe schmerzlich fehlt. Den Macan gibt es in der neuen Generation nur batterieelektrisch. Wenn sich die Kaufzurückhaltung in Sachen E-Mobilität (– 30 % im März) weiter fortsetzt, könnte daraus für Porsche ein Problem entstehen – und damit auch für Blume.

Kritikern der Elektromobilität, die oft auch den hohen Wertverlust bei den Gebrauchtwagen adressieren, sei allerdings entgegnet, dass sich auch der Preis für den Dauertest-Golf zum Abschluss mit 29.375 Euro fast halbiert hat. Fünf außerplanmäßige Werkstattaufenthalte, unzuverlässige Software und vor allem auch frühzeitig verschlissene Bremsen passen einfach nicht ins Bild. Auch nicht bei einem Diesel. Aber wetten, dass Konzernlenker Oliver Blume es künftig besser macht? Der aktuelle Passat zeigt auf jeden Fall, dass VW immer noch Autos bauen kann.

Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie mir: [email protected]

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