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Wegen Bauteil aus China: Etwa 13.000 Audi- und Porsche-Neuwagen stecken in US-Häfen fest

US-Gesetz gegen Zwangsarbeit

Wegen Bauteil aus China: Etwa 13.000 Audi- und Porsche-Neuwagen stecken in US-Häfen fest

Neuer Ärger für Volkswagen: An US-Häfen stecken mehrere Tausend Neuwagen von Audi, Porsche und Bentley beim Zoll fest. Das hat mit VWs Zulieferer aus Westchina zu tun.

Wolfsburg – Ungefähr 13.000 Neuwagen des VW-Konzerns stecken wohl in US-amerikanischen Häfen fest, berichtet das Handelsblatt. Der Grund: In den Autos ist ein Teil aus dem Westen Chinas – zudem auch die Region Xinjiang zählt – verbaut. „Wir arbeiten daran, eine zollbedingte Verzögerung bei der Auslieferung bestimmter Fahrzeugmodelle des Volkswagen-Konzerns von US-Häfen an die Händler zu beheben“, erklärte ein Konzernsprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die betreffende Komponente werde in den Fahrzeugen nun ausgetauscht.

„Die Auslieferung der Fahrzeuge läuft weiter, es kann aber leider zu Verzögerungen kommen“, fügte der Konzernsprecher hinzu. „Grund ist ein kleines elektronisches Bauteil einer größeren Steuereinheit, die bei den betroffenen Fahrzeugen ausgetauscht wird, sobald die benötigten Teile verfügbar sind.“ Betroffen sind laut Handelsblatt Neuwagen der Konzerntöchter Audi, Porsche und Bentley.

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Neuwagen im Hafen: Tausende Autos der VW-Töchter stecken in US-Häfen fest. (Symbolbild)

Tausende Audis, Bentley und Porsche stecken in US-Häfen fest

Der Financial Times zufolge stammt das fragliche Bauteil aus Westchina und dürfe in den USA wegen eines dortigen Gesetzes gegen Zwangsarbeit nicht verwendet werden. Volkswagen selbst habe aber keine Kenntnis von der Herkunft gehabt.

Es sei von einem Zulieferer in einem größeren Bauteil verbaut worden. Volkswagen habe davon erst durch einen Hinweis des Zulieferers erfahren und dann selbst die US-Behörden informiert.„Wir klären den Sachverhalt auf und leiten geeignete Maßnahmen ein“, erklärte der VW-Sprecher. „Dazu kann auch die Beendigung der Lieferantenbeziehung gehören, wenn unsere Untersuchungen schwerwiegende Verstöße bestätigen.“

VW steht wegen Xinjiang-Werk in Kritik

Volkswagen steht seit Langem wegen seiner Aktivitäten in Westchina in der Kritik. In der dortigen Region Xinjiang betreibt der Konzern zusammen mit seinem chinesischen Partner Saic ein Auslieferungswerk und eine Teststrecke. Am Mittwoch hatte Volkswagen angekündigt, mit Saic „über die künftige Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten in der Provinz Xinjiang“ zu sprechen. „Derzeit werden verschiedene Szenarien intensiv geprüft.“ Zuvor hatte der Chemiekonzern BASF angekündigt, Anteile an seinen beiden Gemeinschaftsfirmen im chinesischen Korla im Zentrum der Region Xinjiang zu verkaufen, und dabei auch auf jüngste Berichte über mögliche Menschenrechtsverletzungen verwiesen.

Uiguren, Angehörige anderer Minderheiten und Menschenrechtsorganisationen berichten seit Jahren, dass Hunderttausende Menschen in Xinjiang gegen ihren Willen in Umerziehungslager gesteckt, zum Teil gefoltert und zu Zwangsarbeit gezwungen würden. Die chinesische Regierung bestreitet diese Vorwürfe. (dpa/row)

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