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VW T4 Elektro-Multivan und Golf III CitySTROMer (1992-1996)

Die Vorfahren von ID. Buzz und ID.3 wurden damals auf der Insel Rügen erprobt

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Das Thema Elektroauto ist nicht neu. Ganz im Gegenteil: Es beschäftigt die Ingenieure eigentlich schon von Beginn des Automobils an. So dominierten etwa bis etwa 1920 Elektroautos den US-Markt und Konzerne wie VW erprobten seit Ende der 1970er-Jahre Stromer mit riesigen Akkus, aber eher mauen Reichweiten. Hier ist die Geschichte der Vorfahren von ID. Buzz und ID.3.

1970 gründete man in Wolfsburg einen Entwicklungsbereich, der die ersten elektrisch angetriebenen VW-Prototypen konzipierte. Schon damals ging es darum, alternative Energieträger zu erschließen, um sich von fossilen Rohstoffen unabhängiger zu machen und emissionsfrei durch die Städte zu gleiten.

1972 präsentierte das Unternehmen auf der Hannover-Messe einen ersten Prototyp als Pritschenwagen mit offener Ladefläche. Kurz danach startete die Kleinserienproduktion des nicht nur als Pritsche, sondern auch als Bus und Kastenwagen angebotenen VW-Elektro-Transporters, der seinem Namen mit einer beachtlichen Zuladung von 800 Kilogramm gerecht wurde. Und das trotz der 880 Kilogramm schweren Batterie.

Bildergalerie: Volkswagen Elektro-T2 auf der Techno-Classica 2020

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Die Blei-Traktionsbatterie von Varta konnte gewechselt oder per Stecker über eine Schnittstelle im Bulli-Heck geladen werden. Zudem hatte der Transporter aus der Zukunft schon vor mehr als vier Jahrzehnten ein Rekuperationssystem an Bord, mit dem beim Bremsen kinetische Energie gespeichert wurde. Der Energiegehalt der Batterie lag bei 21,6 kWh; damit kam der VW-Elektro-Transporter auf Reichweiten von bis zu 85 Kilometer.

In den frühen 1990er-Jahren forderte die deutsche Regierung die Automobilhersteller auf, die Grenzen dessen, was mit der damaligen Elektroauto-Technologie möglich war, zu erweitern. Um ein realistisches Umfeld für die Erprobung von E-Fahrzeugen zu schaffen, richtete man einen Langzeittest auf der Insel Rügen ein. Die Insel bot tägliche Fahrbedingungen, die für die begrenzten Reichweiten von E-Fahrzeugen gut geeignet waren, und da ein Großteil des Stroms aus Windkraft gewonnen wurde, hatten die Fahrzeuge eine geringe CO2-Bilanz.

Verschiedene deutsche Automobilhersteller trugen zwischen 1992 und 1996 mit 60 speziell angefertigten E-Fahrzeugmodellen zu dem Experiment bei, darunter 19 Autos und Transporter von Volkswagen.

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VW stellte neun Golf III CitySTROMer-Modelle zur Verfügung – eine Weiterentwicklung früherer Elektroauto-Prototypen, die mehrere Innovationen aufwiesen, darunter einen Wechselstrom-Synchronmotor, eine flexible Anordnung der Batterie und die Möglichkeit, eine Vielzahl von Batterietypen zu verwenden, von Blei-Säure-Gel bis Natrium-Nickelchlorid.

Zehn Elektro-Multivans von Volkswagen nutzten eine ähnliche Technologie und knüpften damit an die Arbeit an, die Volkswagen seit den frühen 1970er-Jahren auf dem Gebiet der elektrischen Lastkraftwagen geleistet hatte. Die Dauerleistung des Golf III CitySTROMer wurde von VW mit 17,5 kW (23,8 PS) angegeben.

Insgesamt 120 Stück wurden bis 1996 gebaut und gingen an große Energieversorger. Auf Stadtfahrten bei konstant 50 km/h waren Reichweiten von bis zu 90 Kilometern möglich – ein für damalige Verhältnisse beachtlicher Wert. Das Aufladen der Akkus auf 80 Prozent dauerte anderthalb Stunden.

Im Laufe von drei Jahren legten die Rügener zehntausende von Kilometern mit dem CitySTROMer und dem Elektrotransporter zurück, aber das Experiment zeigte, dass Batterien mit größerer Reichweite, mehr Motorleistung und eine Ladeinfrastruktur erforderlich waren.

Bildergalerie: VW T4 Elektro-Multivan und Golf III CitySTROMer (1992-1996)

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