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VW nominiert Onsemi für Leistungselektronik der SSP-Plattform

E-Mobilität VW nominiert Onsemi für Leistungselektronik der SSP-Plattform

Der Elektronikzulieferer wurde von Volkswagen für die SSP-Plattform als Hauptlieferant nominiert. Onsemi wird künftig SiC-Halbleiter in Leistungsmodulen für den E-Antrieb bereitstellen.

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Onsemi wurde von VW für künftige E-Fahrzeuge nominiert. Dafür wird der Zulieferer die bereits bestehenden SiC-Produktionskapazitäten in Tschechien erhöhen. (Bild: onsemi)

Onsemi gibt den Abschluss eines mehrjährigen Vertrags mit Volkswagen bekannt. Demnach wird das Halbleiterunternehmen künftig Hauptlieferant des Leistungsmoduls (Power Box) für einen neuen Traktionswechselrichter der skalierbaren Systemplattform SSP (Scalable Systems Platform). Der VW-Konzern nutzt SSP für mehrere Modelle seiner Marken. Wie der Zulieferer mitteilt, nutzt die Leistungselektronik Siliziumkarbid-Halbleiter (SiC) in einem integrierten Modul. Dieses soll für alle Leistungsstufen skalierbar sein und für alle Fahrzeugkategorien passen.

Onsemi nutzt für die Power Box „EliteSiC M3e MOSFETs“, die besonders effizient und kompakt sein sollen. Außerdem sind in der Einheit drei integrierte Halbbrückenmodulen auf einem Kühlkanal montiert. Die so abgeleitete Wärme soll die Systemeffizienz verbessern. Laut dem Zulieferer ist es VW möglich, auf künftige „EliteSiC-basierte Plattformen“ zu wechseln. Vor wenigen Tagen hatte Simon Keeton, President, Power Solutions Group, angekündigt, die Leistungsdichte des eigenen Siliziumkarbid-Portfolios bis zum Jahr 2030 deutlich zu erhöhen.

Kleinere und effizientere SiC-Module

Die M3e-MOSFETs auf einer planaren Architektur sollen die Leitungs- und Schaltverluste deutlich reduzieren. Onsemi schreibt von 30 Prozent bzw. bis zu 50 Prozent gegenüber der Generation „M3T“. Das Unternehmen wirbt zudem mit dem branchenweit niedrigsten Einschaltwiderstand mit Kurzschlussfähigkeit. Die Entwickler haben auf Modulebene zudem den Phasenstrom gegenüber den Vorgängerprodukten erhöht. Das sorge für 20 Prozent mehr Ausgangsleistung im gleichen Traktionswechselrichtergehäuse, heißt es in einer Mitteilung. Umgekehrt könne bei gleichbleibenden Leistungsanforderungen der SiC-Anteil um 20 Prozent reduziert werden.

„Onsemi hat uns mit einer stark vertikalisierten Lieferkette überzeugt, die vom Rohstoffaufbau bis zur Montage der Power-Box reicht“, sagt Dirk Große-Loheide, Einkaufsvorstand der Marke Volkswagen und Mitglied der erweiterten Konzernleitung. Der Lieferant hat zudem „ein belastbares Lieferkettenkonzept mit regionalen Siliziumkarbid-Fabriken in Asien, Europa und den USA vorgestellt“, ergänzt Till von Bothmer, Senior Vice President Group Procurement Powertrain bei Volkswagen. Zusätzlich wird Onsemi kontinuierlich die neueste SiC-Generation bereitstellen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“

Onsemi erweitert SiC-Kapazitäten in EU

Erst kürzlich hat Onsemi bekannt gegeben, seine Fertigungskapazitäten für SiC-Halbleiter in der Tschechischen Republik erweitern zu wollen. Wie das Unternehmen nun mitteilt, steht diese Investition im unmittelbaren Zusammenhang mit dem VW-Auftrag. Es werde eine durchgängige Produktionsanlage in Europa für das Traktionswechselrichter-System geschaffen. Der Zulieferer setzt somit auf die geographische Nähe der eigenen Produktionsstätte.

In der kürzlich veröffentlichten Tabelle der 100 größten Zulieferer der Welt belegt Onsemi Platz 84. Das US-Unternehmen konnte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um gut 24 Prozent steigern und machte im Ranking zwölf Plätze gut.

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