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Volkswagen in der Krise: Die Situation bei VW ist „sehr kritisch“

volkswagen in der krise: die situation bei vw ist „sehr kritisch“

Das erste Halbjahr 2023 lief gut für Volkswagen und die Zahlen sind positiv. Doch intern herrscht bereits ein Krisenmodus, denn die kommenden Monate und auch 2024 sehen anders aus. Laut Spiegel habe Thomas Schäfer auf einer Rede betont, dass „die Situation sehr kritisch“ sei und es steht „ein knallhartes Jahr“ vor VW.

Volkswagen ist „nicht mehr wettbewerbsfähig“

Dafür gibt es zwei Gründe: Zu wenige Aufträge und VW sei als Marke „nicht mehr wettbewerbsfähig“, so der Chef. Die Werke sind nicht produktiv, die Verwaltung ist zu teuer und damit kosten viele Autos auch deutlich mehr als bei Mitbewerbern.

Laut Thomas Schäfer würden andere Hersteller beim aktuellen Stand bereits über die Schließung der Werke nachdenken, doch man möchte einen anderen Weg bei Volkswagen gehen und stimmt damit bereits auf eine Entlassungswelle bei VW ein.

Bis Ende des Jahres soll ein „Performance-Programm“ bei Volkswagen stehen und „Kürzungen bei der Belegschaft“ sind unvermeidbar. Falls Volkswagen in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber bleiben möchte, muss das mit weniger Personal gehen.

Dabei geht es nicht darum, dass eine Person die doppelte oder dreifache Arbeit machen muss, sondern die Dinge gestrichen werden, die überflüssig sind. Und ein so großer Konzern hat sehr viele solcher Bereiche. Volkswagen müsse endlich „ehrlich und mutig“ sein, um „Dinge über Bord zu werfen“, so der Chef der Marke.

Die aktuelle Lage bei Volkswagen täuscht

Ich befürchte, dass Thomas Schäfer da richtig liegt, so hart das auch klingt. Doch die alten und großen Konzerne, nicht nur Volkswagen, ich kenne auch Einblicke bei anderen Herstellern, haben zu viel „Ballast“ über die „guten Jahre“ angesammelt.

Die Rede sei ein erster Schritt, um Betriebsrat und Belegschaft zu sensibilisieren, denn die aktuellen Zahlen bei Volkswagen täuschen. Der Rückstau der Chipkrise sorgte für einen guten Start ins Jahr, doch das wird 2024 definitiv nicht so sein.

Ich bin gespannt, wie „mutig“ man bei Volkswagen vorgeht, denn der Konzern wird sich „schlanker“ ausrichten müssen, wenn man eine so große Transformation, wie sie gerade in der Automobilbranche stattfindet, überleben möchte. Klar, da möchte keiner seinen Job verlieren, aber „wir machen wie bisher weiter“ gibt es nicht mehr.

Tesla rennt Volkswagen bei Elektroautos mittlerweile davon und obwohl man mal auf- und überholen wollte, ziehen mittlerweile Konkurrenten wie BYD und bald SAIC vorbei. 2024 und 2025 werden sehr entscheidende Jahre für Volkswagen sein.

Aber, und da muss man vielleicht auch als Aktionär umdenken: Es kann nicht nur auf dem Rücken des Personals ausgetragen werden, denn das Risiko, dass kluge Köpfe zur Konkurrenz gehen, ist auch da. Es wäre vielleicht auch eine gute Zeit, um auf etwas Gewinn zu verzichten, um damit die Zukunft des Konzerns zu sichern.

Es ist aber das alte Leid der Aktienunternehmen, wenn eine Disruption ansteht. Wer diese nicht direkt erkennt, der hat kaum noch eine Chance, um alles aufzuholen.

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