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Volkswagen entwickelt günstige Elektroplattform in China

Vier Modelle sollen ab 2026 auf einer modifizierten MEB-Plattform entstehen

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Im Jahr 2023 musste Volkswagen in China die Marktführerschaft an den Erzkonkurrenten BYD abgeben. Zu den Gründen gehören offenbar zu hohe Preise, zu wenig Orientierung am chinesischen Geschmack und zu lange Entwicklungszeiten. Doch nun hat man offenbar Gegenmittel gefunden – es steht unter dem Motto “In China für China”.

Nachdem im Sommer schon eine Kooperation mit Xpeng beschlossen wurde, soll nun in China eine neue Elektroauto-Plattform für günstige Einstiegsmodelle entwickelt werden. Die Plattform soll vom Modularen Elektrobaukasten (MEB) abgeleitet werden und ab 2026 zur Verfügung stehen, berichtet Reuters.

Die neue Architektur trägt den Namen A Main Platform. Auf dieser Basis sollen vier neue Modelle entstehen, die 140.000 bis 170.000 Yuan kosten. Das sind etwa 18.000 bis 22.000 Euro. Produziert werden die Autos von den Joint Ventures Volkswagen-SAIC und Volkswagen-FAW.

Der Name A Main Platform deutet möglicherweise auf das A-Segment hin. Darunter versteht der Wolfsburger Konzern die Kompaktklasse, in dem in Europa der VW ID.3 antritt. Dieser tritt auch in China an und ist dort der VW-Bestseller. Doch erreicht das Modell in der chinesischen Elektroauto-Verkaufsstatistik derzeit nur den 22. Platz.

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VW ID.3

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BYD Dolphin

Offenbar ist der VW ID.3 für China zu teuer. Zum Vergleich: Der Dolphin von VWs chinesischem Erzkonkurrenten BYD, der etwa die Größe des VW ID.3 hat, kostet in China rund 15.000 Euro.

China sei ein sehr preissensibler Markt; deshalb müsse Volkswagen die Kosten senken, sagte der frühere VW-Markenchef und jetzige VW-China-Chef Ralf Brandstätter. Die Modelle würden zudem in Bezug auf Batterie und Antrieb an den chinesischen Geschmack angepasst. Außerdem sollen mehr Teile von chinesischen Zulieferern verwendet werden, um die Kosten niedrig zu halten.

Entwickelt werden soll die Plattform vom Volkswagen Group China Technology Company (VCTC), dem VW-Technologiezentrum. Es befindet sich in Hefei, einer Stadt rund 500 km westlich von Shanghai. Durch das Zentrum seien “zeitaufwändige Abstimmungen über Zeitzonen hinweg mit Entwicklern in Deutschland nicht mehr notwendig”, so Brandstätter.

Eine Fertigstellung bis zum Jahr 2026 würde bedeuten, dass die Plattform ein Drittel schneller entwickelt würde als bisher bei VW üblich. Die chinesische Konkurrenz entwickelt ihre Autos angeblich noch schneller, in nur zweieinhalb Jahren.

Volkswagen will seine Modellpalette in China erweitern und die Preise auf das Niveau der chinesischen Konkurrenz senken. Die neue Einstiegsplattform soll dabei offenbar die günstigeren Fahrzeuge untermauern. Für die Mittelklasse kooperiert VW seit diesem Sommer mit dem chinesischen Start-up Xpeng. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen zwei neue Modelle entwickelt werden, die auf einer älteren Xpeng-Plattform basieren werden und ebenfalls 2026 eingeführt werden sollen. Die Kooperation wird ebenfalls vom VCTC betreut. Das Zentrum soll als zentrale Schnittstelle zu allen Joint-Ventures und den übrigen chinesischen Partnern dienen.

Unser Titelbild zeigt die Plattform der Studie VW ID. 2all (MEB mit Frontantrieb).

Quelle: Reuters

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