- Reichweitenangst trotz kurzer Strecken im Alltag
- Gute Ladeinfrastruktur
- E-Auto-Fahren fördert die Gesundheit
- Reichweitenstress nimmt mit der Erfahrung ab
Laut dem Verkehrspsychologen Thomas Franke entschleunigen Ladestopps.
Reichweitenangst trotz kurzer Strecken im Alltag
Obwohl Autofahrer durchschnittlich nur 40 Kilometer am Tag zurücklegen, spielt bei vielen die Reichweitenangst beim Autokauf eine Rolle. „Unser Verhältnis zum Auto ist nicht unbedingt rational“, erklärt Franke dieses Phänomen gegenüber mdr.de. Die meisten Menschen hätten bei der Anschaffung eines Fahrzeugs nicht die tägliche Nutzung, sondern zum Beispiel die Fahrt in den Urlaub im Fokus. „Sie wünschen sich Allrounder-Fahrzeuge, die alles können – eben auch gefühlt unendlich fahren, ohne dass sie nachdenken müssen“, sagt der Verkehrspsychologe.
Auch wenn moderne Autos heute Reichweiten von mehr als 400 Kilometern schaffen, ließen sich die Bedenken nicht so schnell zerstreuen. „Oft bleibt man dabei, was man kennt und begibt sich nicht auf ungewisses Terrain – gerade bei solchen verhältnismäßig hohen Summen beim Kaufpreis“, erläutert Franke dem Portal.
Gute Ladeinfrastruktur
E-Auto-Fahren fördert die Gesundheit
Dass beim Laden des E-Autos automatisch ein Päuschen eingelegt werden muss, sieht Franke als durchaus positiv. Während der Ladepause könne man etwa in der Sonne sitzen und einen Espresso genießen oder nebenbei die Einkäufe erledigen. „Ich persönlich kann mir gar nicht mehr vorstellen, zurückzugehen. Ich kann mir auch nicht mehr vorstellen, 600 Kilometer durchzufahren“, so Franke, der ergänzt: „E-Autos fördern gesunde Pausen. Wenn das dazu führt, aus anderen Perspektiven über Zeit nachzudenken, wäre das natürlich toll.“ Zudem seien die Pausen in der Regel nicht so lange wie befürchtet. Moderne E-Autos ließen sich schließlich meist in nur 20 Minuten auf 80 Prozent laden.
Reichweitenstress nimmt mit der Erfahrung ab
Wie Franke weiter erläutert, würden in erster Linie E-Auto-Novizen unter Reichweitenstress leiden. Bereits nach wenigen Monaten Erfahrung mit dem Stromer würde der Stress nachlassen, zumal die Menschen auch auf Langstrecken Routinen entwickeln, die sie sicher und entspannt von A nach B kommen lassen. Aus diesen Gründen glaubt Franke auch, dass der Reichweitenstress bald der Vergangenheit angehört.
Fahrer von Stromern würden „Freunde und Bekannte, Familienmitglieder und Arbeitskollegen“ an ihren Erlebnissen teilhaben lassen. „Irgendwann haben die Skeptiker genügend positive Geschichten gehört und trauen sich auch. Es ist immer so: Die anfängliche Skepsis nimmt Stück für Stück ab“, erklärt der Verkehrspsychologe. Zudem würden sich die E-Autos auch immer weiterentwickeln. „Mit der Zeit holt man also immer mehr Menschen ab“, zeigt sich Franke auf mdr.de überzeugt.