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Trackhouse präzisiert: 2024 (mindestens) ein Werksmotorrad von Aprilia!

Seit der Bekanntgabe vom 5. Dezember, dass man in der MotoGP-Saison 2024 das zweite Aprilia-Team stellen wird, ist der Name Trackhouse Racing auch im Motorradsport ein Begriff. Und der bislang in der NASCAR-Szene aktive Rennstall aus den USA geht seinen Einstieg in den Zweiradsport direkt mit hohen Ansprüchen an.

Am Rande der Trackhouse-Bekanntgabe vor knapp drei Wochen in Mailand ließ Aprilia-CEO Massimo Rivola durchblicken: “Der Anspruch von Trackhouse ist wichtig. Sie verlangen Motorräder, die so nahe wie möglich an der Werkspezifikation sind. Wir versuchen unser Bestes.”

Seitens Trackhouse-Teambesitzer Justin Marks wird dieser Anspruch noch präzisiert. “Wir sehen uns als Zusatzstoff, um Aprilia in diesem Sport, in diesem Starterfeld, voranzubringen”, sagt Marks im Gespräch für The Money Lap, den Podcast seines NASCAR-Weggefährten Parker Kligerman.

“Als wir auf Aprilia zugegangen sind, wollten wir Aprilia wirklich motivieren, den Wert unserer Partnerschaft zu erkennen. Und das meine ich unabhängig davon, welche Summe Geld wir dafür auf den Tisch legen”, so Marks, dessen Rennstall eben anders als das bisherige Aprilia-Kundenteam RNF Racing nicht mit der Vorjahresspezifikation der RS-GP ausrücken will, sondern direkt mit der aktuellen Spezifikation.

 

“Ich bin auf Aprilia zugegangen und habe gesagt: Anstatt zwei Werksmotorräder plus zwei Motorräder eines Satellitenteams einzusetzen, lasst uns doch einen Weg finden, vier Werksmotorräder an den Start zu bringen. Schließlich haben wir vier unglaubliche Fahrer”, so Marks.

Damit spielt der Trackhouse-Boss auf die beiden Aprilia-Werkspiloten Aleix Espargaro und Maverick Vinales sowie die beiden 2024 für Trackhouse-Aprilia fahrenden Miguel Oliveira und Raul Fernandez an, deren Verträge ebenfalls direkt mit dem Hersteller aus Italien verfasst sind.

“Sie alle sind in der Lage, Rennen zu gewinnen. Drei der vier haben das ja schon bewiesen”, stellt Marks heraus und erklärt: “Wenn auch wir die 2024er-Motorräder bekommen, dann bedeutet das für Aprilia eine Verdopplung der relevanten Daten. Und das hat hoffentlich zur Folge, dass der Hersteller im Starterfeld weiter nach vorne rückt. Für uns ist das mit höheren finanziellen Ausgaben verbunden, aber das ist es wert.”

trackhouse präzisiert: 2024 (mindestens) ein werksmotorrad von aprilia!

Carlos Ezpeleta, Massimo Rivola, Justin Marks, Dan Rossomondo

Trackhouse-Bekanntgabe mit Carlos Ezpeleta, Massimo Rivola, Justin Marks, Dan Rossomondo

Foto: Aprilia

Das Problem: Aufgrund der extrem spät festgezurrten Partnerschaft – Trackhouse hatte den MotoGP-Einstieg eigentlich erst für 2025 im Plan stehen – bleibt Aprilia nun bis zum Saisonstart 2024 nicht mehr viel Zeit, eine ausreichend große Stückzahl an Motorrädern der 2024er-Spezifikation der RS-GP zu produzieren.

Das weiß auch Justin Marks. Und so stellt sich der Trackhouse-Boss schon darauf ein, dass einer der beiden Fahrer seines Teams für mindestens die erste Phase der Saison 2024 doch mit einer 2023er- statt einer 2024er-Aprilia vorliebnehmen muss.

“Ich glaube nicht”, so Marks, “dass wir beim ersten Rennen in Katar schon zwei 2024er-Motorräder an den Start bringen werden. Das liegt einfach daran, weil der Deal so spät zustande gekommen ist. Ich gehe davon aus, dass Miguel Oliveira ein 2024er-Bike erhält und dass das Bike für Raul später kommen wird, sofern sich Raul überhaupt für das 2024er entscheiden sollte.”

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Raul Fernandez

Raul Fernandez beim Valencia-Test auf der unlackierten 2023er-Aprilia RS-GP

Foto: Motorsport Images

Den Gedanken um Raul Fernandez führt der Trackhouse-Boss direkt noch einen Schritt weiter: “Raul hat nach dem Saisonende das 2023er-Bike getestet. Dieses Motorrad ist wirklich ausgereift und Raul fühlt sich sehr wohl auf diesem Motorrad. Deshalb sehe ich durchaus eine Chance, dass er sich dazu entscheidet, am 2023er-Motorrad festzuhalten. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass wir ihm das 2024er-Motorrad zumindest anbieten werden, aber das müssen wir abwarten.”

Nachsatz von Marks in Bezug auf Fernandez: “Wir werden ihn auf das Motorrad setzen, das er haben will.” In der vor wenigen Wochen zu Ende gegangenen MotoGP-Saison 2023 pilotierten Fernandez und auch Oliveira im RNF-Team keine 2023er-, sondern jeweils eine 2022er-Aprilia. Somit wäre für Fernandez schon der Umstieg auf die 2023er-Aprilia, die er Ende November in Valencia getestet hat, ein Fortschritt gegenüber dem Vorjahr. Für Oliveira würde das mit direktem Sprung auf eine 2024er-Aprilia erst recht gelten.

Mit Bildmaterial von Aprilia.

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