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Spaniens wilde Seite - 11 Wohnmobil-Stellplätze in Extremadura

Jenseits der Küsten treffen wir in Nordandalusien und in der Extremadura im Südwesten Spaniens auf uralte Traditionen, auf Kulturzeugnisse aus der Antike und dem Mittelalter und auf grandiose Landschaftspanoramen.

spaniens wilde seite - 11 wohnmobil-stellplätze in extremadura

Brücke über den Río Tajo – spannende Eindrücke verspricht eine Fahrt mit dem Reisemobil durch das raue, bergige Land.

Golden erstrahlen Dörfer und Hänge. Eine Handvoll Maultiere – mit Strohbündeln und Säcken beladen – trotten auf steinigem Pfad zwischen Kiefern und Korkeichen ins Tal. Wir genießen die Kühle, die zu früher Stunde durch die offenen Scheiben dringt. Auf unserer Fahrt mit dem Reisemobil durch die Sierra de Aracena eröffnen sich immer wieder weite Ausblicke. Die wenig bekannte nordandalusische Hügelkette bildet eine natürliche Grenze zur Extremadura.

Das Gebiet ist seit jeher reich an Bodenschätzen. Die Minen von Riotinto gelten als die ältesten noch aktiven in der Welt; bereits vor 5.000 Jahren wurde in ihnen Kupfer gewonnen. Ob früher auch Silber abgebaut wurde, wie die einst hier verlaufende Römerstraße Vía de la Plata, der Silberweg, vermuten lässt, ist nicht belegt.

Der Hauptort Aracena wartet mit einer der spektakulärsten Grotten Spaniens auf. Die Gruta de las Maravillas (Höhle der Wunder) betört uns mit ihren bizarren Kalksteingebilden und Seen in bis zu 40 Meter hohen Sälen. Unweit westlich liegt das Dorf Jabugo, berühmt für seinen exzellenten Schinken (siehe Tipp unten).

Imposante Zeitzeugen

Jenseits der Berge erwartet uns die weiße Altstadt von Zafra. Beim Eintritt in die Gassen fällt uns zuerst die Alcázar de los Duques de Feria ins Auge. Die wehrhafte Burg birgt heute ein Hotel; sie zeugt von der Glanzzeit Zafras als wichtige Marktstadt. Diese lockte besonders im 15. Jahrhundert Händler und Kunden auch aus weit entfernten Provinzen hierher in die südliche Extremadura. Das Sortiment reichte von einfachen Lederwaren über edles Tuch bis zu kostbarem Geschmeide. An den Mauern vorbei gelangen wir über die Calle Sevilla zur Plaza Grande und Plaza Chica – beide schmücken schattige, rundbögige Sandsteinarkaden.

Im Jahr 25 vor Christus gründete Kaiser Augustus die Siedlung Augusta Emerita am Ufer des Río Guadina als Alterssitz für verdiente Kriegsveteranen. Sie stieg rasch zum Zentrum der römischen Provinz Lusitania auf. Nach ihrem Jahrhunderte währenden Niedergang zählt Mérida – seit 1983 Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Extremadura – mit derzeit rund 58.000 Einwohnern wieder ebenso viele wie zur Blüte vor 2.000 Jahren.

Mehr als 30 antike Bauwerke lagen lange Zeit verborgen unter Erde und Schutt. Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts freigelegte Theater mit einem mächtigen Bühnengebäude aus Granit und Marmorsäulen gehört zu den großartigsten seiner Art. Seit 90 Jahren finden in ihm wieder Aufführungen klassischer Werke statt. In der benachbarten Arena kämpften Gladiatoren vor bis zu 15.000 Zuschauern. Das Amphitheater ließ sich sogar fluten, um Seeschlachten vorzuführen. Die Puente Romano gilt mit einer Länge von 755 Metern als die längste noch erhaltene Brücke aus dem Altertum.

Atemberaubende Natur

Die Erde in Montánchez, so besingt es ein Lied, sei so rot, da mit dem Blut früherer Generationen getränkt. Das hoch gelegene Dorf mit einer Maurenburg aus dem zwölften Jahrhundert oben auf der Spitze war die Heimat vieler Konquistadoren. Ganz gleich, in welche Himmelsrichtung wir blicken: Unten erstrecken sich schier endlose Weiden, Olivenhaine und Kastanienwälder – Montánchez trägt ganz zu Recht den Beinamen “Balkon der Extremadura”.

Auch Cáceres erhebt sich über altem Kulturland. Ein Rundgang durch das Unesco-Weltkulturerbe beginnt für uns an der Plaza Mayor. Über das barocke Sternentor gelangen wir in jenes urtümliche Gassengewirr, das in der Hollywood-TV-Serie “Game of Thrones” eine perfekte Kulisse bot. Vor allem im Umfeld der Kathedrale Santa Maria (15. Jh.) versuchten seinerzeit Kaufleute und Adlige sich mit ihren prunkvollen Stadtpalästen gegenseitig zu übertrumpfen.

Über den Felsen im Nationalpark Monfragüe nordwestlich von Cáceres schweben Kaiseradler und Mönchsgeier, auch der Schwarzstorch brütet hier. Über der Tajo-Schlucht bietet eine Burgruine unglaublich schöne Aussichten. Unsere Basis hier ist Camping Parque Natural de Monfragüe, 15 Kilometer nördlich des Nationalparkzentrums.

Steinböcke finden ein Rückzugsgebiet in der Sierra de Gredos im Norden der Extremadura. Doch neben den Schutzzonen gibt es Bereiche, wo Wanderer und Skifahrer willkommen sind. In den Dörfern am Fuß trocknen Paprikaschoten an verwitterten Holzwänden. Golden leuchtet der Hang und eisblau der Bach, der neben unserem Weg ins Tal stürzt.

promobil-Tipp: Schwarzer Huf

Fleischwaren aus Jabugo genießen über die Grenzen hinweg einen ausgezeichneten Ruf. Der Schinken etwa stammt ausschließlich vom Cerdo Ibérico, einer Kreuzung aus Wild- und Hausschwein. Nur er darf den Namen “pata negra” tragen, der “Schwarzer Huf” bedeutet. Neben dem Futter aus Eicheln ist die Verarbeitung sehr wichtig, darunter Einlegen in grobkörnigem Salz, Reifen in kühlen Kellern und abschließend für ein Jahr in großen Trockenkammern.

Wohnmobil-Stellplätze in Extremadura

1. Área del Parque del Guadiana

Gebührenfreier Stellplatz für 8 Mobile. Befestigter Untergrund, beleuchtet. Zentrum zu Fuß erreichbar. Am Platz: Frischwasser, Entsorgung Grauwasser, Entsorgung Chemie-WC. In der Nähe: Spielplatz. Maximaler Aufenthalt: 4 Nächte.

2. Area de Las Quinientas

Gebührenfreier Stellplatz am Ortsrand an einer Gaststätte. Überwiegend eben, teilweise schattig, geschotterter/sandig mit Rasen. Zentrum nahe. Ganzjährig nutzbar.

3. Area La Deleitosa

Gebührenfreier Stellplatz auf einem für Reisemobile angelegten und ausgewiesenen Areal. Überwiegend ebener, betonierter Untergrund, kein Schatten, beleuchtet. Zentrum zu Fuß erreichbar. Am Platz: Strom, Ver- und Entsorgung, Hunde erlaubt. Ganzjährig.

4. Estacionamiento de Autocaravana

Zeitweise gebührenfreier Stellplatz auf einem für Reisemobile angelegten und ausgewiesenen Areal. Überwiegend ebener, betonierter Untergrund, kein Schatten, beleuchtet. Zentrum zu Fuß erreichbar. In der Nähe: Altstadt, Museen, Schloss/Burg.

5. Area de Monesterio

Gebührenfreier Stellplatz für 60 Mobile am Ortsrand nahe der Autobahn. Überwiegend ebener, teils befestigter Untergrund, kein Schatten. Zentrum zu Fuß erreichbar. In der Nähe: ausgewiesene Fahrrad- und Wanderwege. Maximaler Aufenthalt: 3 Nächte.

6. Area de Moraleja

Gebührenfreier Stellplatz am Ortsrand auf einem für Reisemobile angelegten und ausgewiesenen Areal. Überwiegend eben, asphaltiert, kein Schatten. Zentrum zu Fuß erreichbar. Strom: 3 Euro/ 30 Min.

7. Área del Parking Hernán Cortés

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 20 Mobile. Überwiegend ebener Untergrund. Am Platz: Platzwart. In der Nähe: Basílica de Santa Eulalia, römische Baudenkmäler wie Amphitheater, Tempel der Diana, Emerita Augusta und Reste der Pferderennbahn Circus Maximus. Römisches Museum. Preis pro Nacht: 18 Euro.

8. Parking Orellana

Gebührenfreier Stellplatz für 10 Mobile auf einem Parkplatz an einer Sportstätte. Maximaler Aufenthalt: 3 Nächte.

9. Area de la Sierra de Gata

Gebührenfreier Stellplatz auf einem Parkplatz am Ortsrand. Überwiegend eben, asphaltiert/Wiese, teilweise schattig. Zentrum zu Fuß erreichbar. Ganzjährig nutzbar.

10. Plaza de Toros

Gebührenfreier Stellplatz für 8 Mobile.

11.Parking de Recinto Ferial

Gebührenfreier Stellplatz für 10 Mobile. Überwiegend eben, befestigter Untergrund, beleuchtet.

Weitere Informationen

Umfassende Infos zu den Welterbestätten, der Natur im Monfragüe-Nationalpark, den Wanderwegen, dem iberischen Schinken, den Kultur- und Gastro-Routen, der Kunst und vieles Weitere mehr bietet die Website der Region Extremadura, herausgegeben von der Vertretung des Fremdenverkehrsamts der Extremadura, Mörikestraße 67, 70199 Stuttgart, Telefon 07 11/2 62 09 00,stadtlandextremadura.de

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