In einer Flüssigkeit gebundener statt gasförmiger Wasserstoff soll Technik vereinfachen
Normalerweise wird der Wasserstoff für ein Brennstoffzellen-Auto als Gas bei hohem Druck (oft 700 bar) mitgeführt, manchmal auch als Flüssigkeit bei sehr niedrigen Temperaturen. Einfacher könnte die Verwendung einer organischen Trägerflüssigkeit sein. Diese Möglichkeit verfolgt nun Schaeffler.
Hydrogenious-Chef Daniel Teichmann (links), Schaeffler-Entwicklungsvorstand Uwe Wagner (Mitte) und HIERN-Direktor Peter Wasserscheid
“Die direkte Nutzung von LOHC in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung macht die Handhabung von Wasserstoff als Gas unnötig und erlaubt eine besonders günstige und sichere Versorgung von mobilen und stationären Energieverbrauchern,” erklärt Hydrogenious-Chef Daniel Teichmann.
“Mit seinen Eigenschaften ermöglicht die auf Benzyltoluol setzende LOHC-Technologie eine sichere und kostengünstige Wasserstoffinfrastruktur – von der Speicherung über den Transport bis zur Nutzung”, sagt Schaeffler-Forschungschef Tim Hosenfeldt.
Hydrogenious ist eine Ausgründung der Uni Erlangen-Nürnberg. Geschäftsführer Teichmann begann 2009 mit seiner Promotion zu dem Thema. 2017 lieferte die Firma die ersten LOHC-Systeme für kommerzielle Anwendungen in die USA; inzwischen ist Hydrogenious LOHC-Weltmarktführer. Eine Anwendung der Technik sind Wasserstofftankstellen.
Quelle: Schaeffler