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Praxis-Test: Audi electric kick scooter powered by Egret aka Egret Pro

Von Audi gibt es einen elektrischen Kick-Scooter. Was der taugt, wie er sich als Pendlerfahrzeug schlägt und was tatsächlich dahintersteckt, lesen Sie im Praxis-Test von COMPUTER BILD.

praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro Nicht überall wo Audi draufsteht, ist auch Audi drin: der Audi electric kick scooter powered by Egret.

Testfazit

gut

Praxis-Test

Der Egret Pro beziehungsweise der “Audi electric kick scooter powered by Egret” ist ein solider E-Scooter mit prima Verarbeitung und gutem Fahrverhalten. In der Stadt fühlt er sich wohl, als Pendlerfahrzeug eignet er sich nur bedingt.

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Pro

  • Prima Verarbeitung
  • Wirkungsvolle Bremsen
  • Ordentliche Beleuchtung

Kontra

  • Auf Langstrecken anstrengende Gasbetätigung

Zum Angebot

Die E-Scooter des Hamburger Unternehmens Egret haben bei COMPUTER BILD schon Testsiege eingefahren und sind einschlägig bekannt – allerdings längst nicht so wie die Marke Audi. Aber da man von einem modernen Autohersteller heute nicht nur Autos, sondern auch Mobilitätskonzepte erwartet, haben sich die beiden zusammengetan. Und so viel darf an dieser Stelle schon verraten werden: Der Plan, einen etablierten Roller umzulabeln und zu vermarkten, geht weitestgehend auf. So ist der E-Scooter mit dem wenig griffigen Namen “Audi electric kick scooter powered by Egret” im Grunde ein Egret Pro mit Audi-Stickern für 1.965,00 Euro. COMPUTER BILD hat ihn getestet.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Der Audi electric kick scooter powered by Egret ist ein Egret Pro mit Audi-Stickern.

Der Audi electric kick scooter powered by Egret beziehungsweise der Egret Pro ist allgemein zugelassen für Personen ab 14 Jahren und hält sich an die maximal zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, die er beim Fahren angenehm unauffällig einregelt. Die App “Egret – E-Scooter” für iOS- und Android-Geräte steht im App Store und im Google Play Store zum kostenlosen Download bereit. Sie bietet präzisere Angaben zum Akku und zur Reichweite als die vereinfachte Grafik im Display und ermöglicht das Anpassen des PINs oder der Displayhelligkeit. Über die Lenkertasten ist das zwar auch möglich, aber nicht so komfortabel.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Der Egret Pro ist 117 Zentimeter lang.

Technische Daten: Audi electric kick scooter powered by Egret / Egret Pro

  • Motorleistung 500 W / Max. Leistung: 950 Watt / Drehmoment: 27 Nm
  • Akkukapazität 17,5 Ah / 840 Wh / 48 V
  • Geschwindigkeit maximal bis 20 km/h
  • 10-Zoll-Reifen mit 120 mm Scheibenbremsen vorn und hinten
  • integrierte Front-LED-Leuchte und Rücklicht mit Bremslicht Funktion
  • Ladezeit: 80 Prozent in 4 Stunden / 100 Prozent in 5:30 Stunden
  • Maximale Belastung: 120 kg
  • Gewicht: 22,5 kg
  • Wasserbeständig nach IPX5 (Akku nach IPX7)
  • USB-Ladebuchse

praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Die Beleuchtung ist prima, die Hupe lustig und die Bremsleuchte funktional.

Eindruck und Probefahrt

Der Egret Pro macht einen soliden Eindruck. Die luftgefüllten Räder haben einen Durchmesser von 26 Zentimetern und sorgen für eine angenehme Dämpfung auf Unebenheiten. Die hydraulischen Scheibenbremsen liefern stets eine gute Verzögerung.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Kräftige Scheibenbremsen gibt es vorn und hinten.

Für Leute bis rund 2 Metern findet sich per Schnellspanner eine passende Lenkerhöhe (108 bis 131 cm). Die Trittfläche (17×46 cm) ist mit griffigem Gummi ausgestattet. Der Lenker ist 62 Zentimeter breit.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Aufgeräumter Arbeitsplatz mit weichen ergonomischen Griffen und soliden Anbauten.

Der große Gashebel ermöglicht einerseits eine gute Dosierung. Andererseits hätte ich mir auf langen Vollgasstrecken über 5 Kilometer eine andere Geschwindigkeitsregelung beziehungsweise weniger Gegendruck gewünscht. Vielleicht ist mein Daumen einfach nicht gut genug trainiert. Leider muss man bei jedem Neustart erst wieder auf die höchste Fahrstufe stellen, die man als routinierter Fahrer zweifellos bevorzugt. Typischerweise kann man nicht aus dem Stand heraus losfahren, sondern muss einen initialen Schubs auf mindestens 3 km/h geben. Dann erreicht der Scooter dank 950 Watt Spitzenleistung und 27 Newtonmeter Drehmoment in rund 4,5 Sekunden seine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Um da an der Ampel mit dem Rad mitzuhalten, muss man schon ordentlich reintreten. Die Fahrt ist im positiven Sinne unspektakulär und es gibt keinen Zweifel daran, dass der Egret Pro auch mit ein paar km/h mehr gut zurechtkommen würde, wenn er denn dürfte. In anderen Ländern oder für den Privatgebrauch lässt er sich auch mit 25 km/h ordern.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Klar, mehr geht immer, aber selbst in völliger Dunkelheit macht die Beleuchtung ihren Job.

Akku und Reichweite

praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Das Display informiert übersichtlich über Tempo und Akku und hält noch weitere Symbole bereit.

Der Hersteller stellt bis zu 80 km Reichweite in Aussicht – unter optimalen Voraussetzungen wie zartem Fahrer, perfekter Temperatur und langsamer, sparsamer Fahrweise. Mit voll geladenem Akku geht es an den Start. Das Display zeigt fünf Balken, nach 12 Kilometern sind es vier, nach 16 Kilometern drei, nach 23 Kilometern zwei und nach 30 Kilometern leuchtet nur noch ein Balken, der schon bald zu blinken beginnt, um kurze Zeit später zu verschwinden. Auf dem letzten Kilometer fehlt es spürbar an Leistung, der Egret müht sich nur noch auf 15 km/h. Nach 34 Kilometern ist unser Reichweitentest unter erschwerten Bedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt vorbei. Absolut gesehen gar nicht schlecht, aber enttäuschend angesichts der doppelt so hohen Herstellerangabe. Zeit zum Laden. Hier muss man etwas Zeit einplanen. Vier Stunden bis 80 Prozent und 5,5 Stunden für eine komplette Ladung.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Nach 35 bis 80 Kilometern muss der Scooter rund fünf Stunden laden.

Transport

praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Die Kombination aus Auto und E-Scooter im Kofferraum funktioniert, ist aber in der Gewichts- und Größenklasse ein mühsames Geschäft.

Zusammengeklappt misst der Egret Pro 108x62x43 (LxBxH) Zentimeter. In einem Kompaktwagen kann es schon eng werden und man muss gegebenenfalls die Rücklehne umklappen. Im Kofferraum des Ioniq 5, der gleichzeitig zeigen musste, was er Besonderes kann und was er nicht so gut kann, wirkte der Egret Pro hingegen fast ein bisschen verloren.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Ja, das passt. Aber so bleibt der Roller während der Fahrt kaum freiwillig liegen und das Ein- und Ausladen ist auch kein Spaß.

Die ganz große Freude kommt aber nicht auf, wenn man den 22,5 Kilogramm schweren Roller Treppen hochtragen oder im Auto verstauen muss. Die perfekte Lösung für die letzte Meile vom etwas abgelegenen Parkplatz bis ins Büro ist das also nicht. Würde ich gern sehen, wie der Roller im Audi R8 verschwindet, den Audi unter dem Reiter “Modellverwendung” aufführt – allerdings nicht ohne im Kleingedruckten zu erklären, dass er sich ja auch unabhängig vom Auto nutzen lässt.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Das optionale Schloss “Egret mate by tex-lock” kostet 139 Euro und bietet eine optimale Handhabung beim Abschließen. Beim Transport stört es nicht.

Preis und Verfügbarkeit

Der Audi electric kick scooter powered by Egret ist über Audi Service Partner und Online erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt beim Egret Pro bei 1.949 Euro und beim Audi-Pendant bei 1.965 Euro.praxis-test: audi electric kick scooter powered by egret aka egret pro

Na, Jungs – wie läuft das Geschäft?

Fazit: Audi electric kick scooter powered by Egret

Der Egret Pro überzeugte weitgehend im Praxis-Test. Nur die Reichweite im Winter war etwas enttäuschend. An den Fahrleistungen, dem Fahrverhalten und den Bremsen gab es nichts zu meckern. Trotz Regen blieben wir im Gegensatz zum Roller sauber. LED-Front-, -Brems- und -Rücklicht erwiesen sich sogar als wintertauglich. Mit dem Audi electric kick scooter ist man in der Stadt gut bedient. Für Pendler, die ihn täglich im Auto transportieren wollen, ist er nur bedingt empfehlenswert. Ob am Ende nun Egret oder Audi draufsteht, ist Geschmackssache. Am ambitionierten Preis ändert das kaum etwas. Aber es handelt sich ja auch um einen ambitionierten Roller und keinen Preisbrecher – passt also gut zu Audi.

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