Von Audi gibt es einen elektrischen Kick-Scooter. Was der taugt, wie er sich als Pendlerfahrzeug schlägt und was tatsächlich dahintersteckt, lesen Sie im Praxis-Test von COMPUTER BILD.
- Testfazit
- Technische Daten: Audi electric kick scooter powered by Egret / Egret Pro
- Eindruck und Probefahrt
- Akku und Reichweite
- Transport
- Preis und Verfügbarkeit
- Fazit: Audi electric kick scooter powered by Egret
Nicht überall wo Audi draufsteht, ist auch Audi drin: der Audi electric kick scooter powered by Egret.
Testfazit
gut
Praxis-Test
Der Egret Pro beziehungsweise der “Audi electric kick scooter powered by Egret” ist ein solider E-Scooter mit prima Verarbeitung und gutem Fahrverhalten. In der Stadt fühlt er sich wohl, als Pendlerfahrzeug eignet er sich nur bedingt.
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Pro
- Prima Verarbeitung
- Wirkungsvolle Bremsen
- Ordentliche Beleuchtung
Kontra
- Auf Langstrecken anstrengende Gasbetätigung
Der Audi electric kick scooter powered by Egret ist ein Egret Pro mit Audi-Stickern.
Der Audi electric kick scooter powered by Egret beziehungsweise der Egret Pro ist allgemein zugelassen für Personen ab 14 Jahren und hält sich an die maximal zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, die er beim Fahren angenehm unauffällig einregelt. Die App “Egret – E-Scooter” für iOS- und Android-Geräte steht im App Store und im Google Play Store zum kostenlosen Download bereit. Sie bietet präzisere Angaben zum Akku und zur Reichweite als die vereinfachte Grafik im Display und ermöglicht das Anpassen des PINs oder der Displayhelligkeit. Über die Lenkertasten ist das zwar auch möglich, aber nicht so komfortabel.
Der Egret Pro ist 117 Zentimeter lang.
Technische Daten: Audi electric kick scooter powered by Egret / Egret Pro
- Motorleistung 500 W / Max. Leistung: 950 Watt / Drehmoment: 27 Nm
- Akkukapazität 17,5 Ah / 840 Wh / 48 V
- Geschwindigkeit maximal bis 20 km/h
- 10-Zoll-Reifen mit 120 mm Scheibenbremsen vorn und hinten
- integrierte Front-LED-Leuchte und Rücklicht mit Bremslicht Funktion
- Ladezeit: 80 Prozent in 4 Stunden / 100 Prozent in 5:30 Stunden
- Maximale Belastung: 120 kg
- Gewicht: 22,5 kg
- Wasserbeständig nach IPX5 (Akku nach IPX7)
- USB-Ladebuchse
Die Beleuchtung ist prima, die Hupe lustig und die Bremsleuchte funktional.
Eindruck und Probefahrt
Der Egret Pro macht einen soliden Eindruck. Die luftgefüllten Räder haben einen Durchmesser von 26 Zentimetern und sorgen für eine angenehme Dämpfung auf Unebenheiten. Die hydraulischen Scheibenbremsen liefern stets eine gute Verzögerung.
Kräftige Scheibenbremsen gibt es vorn und hinten.
Aufgeräumter Arbeitsplatz mit weichen ergonomischen Griffen und soliden Anbauten.
Der große Gashebel ermöglicht einerseits eine gute Dosierung. Andererseits hätte ich mir auf langen Vollgasstrecken über 5 Kilometer eine andere Geschwindigkeitsregelung beziehungsweise weniger Gegendruck gewünscht. Vielleicht ist mein Daumen einfach nicht gut genug trainiert. Leider muss man bei jedem Neustart erst wieder auf die höchste Fahrstufe stellen, die man als routinierter Fahrer zweifellos bevorzugt. Typischerweise kann man nicht aus dem Stand heraus losfahren, sondern muss einen initialen Schubs auf mindestens 3 km/h geben. Dann erreicht der Scooter dank 950 Watt Spitzenleistung und 27 Newtonmeter Drehmoment in rund 4,5 Sekunden seine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Um da an der Ampel mit dem Rad mitzuhalten, muss man schon ordentlich reintreten. Die Fahrt ist im positiven Sinne unspektakulär und es gibt keinen Zweifel daran, dass der Egret Pro auch mit ein paar km/h mehr gut zurechtkommen würde, wenn er denn dürfte. In anderen Ländern oder für den Privatgebrauch lässt er sich auch mit 25 km/h ordern.
Klar, mehr geht immer, aber selbst in völliger Dunkelheit macht die Beleuchtung ihren Job.
Akku und Reichweite
Das Display informiert übersichtlich über Tempo und Akku und hält noch weitere Symbole bereit.
Der Hersteller stellt bis zu 80 km Reichweite in Aussicht – unter optimalen Voraussetzungen wie zartem Fahrer, perfekter Temperatur und langsamer, sparsamer Fahrweise. Mit voll geladenem Akku geht es an den Start. Das Display zeigt fünf Balken, nach 12 Kilometern sind es vier, nach 16 Kilometern drei, nach 23 Kilometern zwei und nach 30 Kilometern leuchtet nur noch ein Balken, der schon bald zu blinken beginnt, um kurze Zeit später zu verschwinden. Auf dem letzten Kilometer fehlt es spürbar an Leistung, der Egret müht sich nur noch auf 15 km/h. Nach 34 Kilometern ist unser Reichweitentest unter erschwerten Bedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt vorbei. Absolut gesehen gar nicht schlecht, aber enttäuschend angesichts der doppelt so hohen Herstellerangabe. Zeit zum Laden. Hier muss man etwas Zeit einplanen. Vier Stunden bis 80 Prozent und 5,5 Stunden für eine komplette Ladung.
Nach 35 bis 80 Kilometern muss der Scooter rund fünf Stunden laden.
Transport
Die Kombination aus Auto und E-Scooter im Kofferraum funktioniert, ist aber in der Gewichts- und Größenklasse ein mühsames Geschäft.
Zusammengeklappt misst der Egret Pro 108x62x43 (LxBxH) Zentimeter. In einem Kompaktwagen kann es schon eng werden und man muss gegebenenfalls die Rücklehne umklappen. Im Kofferraum des Ioniq 5, der gleichzeitig zeigen musste, was er Besonderes kann und was er nicht so gut kann, wirkte der Egret Pro hingegen fast ein bisschen verloren.
Ja, das passt. Aber so bleibt der Roller während der Fahrt kaum freiwillig liegen und das Ein- und Ausladen ist auch kein Spaß.
Die ganz große Freude kommt aber nicht auf, wenn man den 22,5 Kilogramm schweren Roller Treppen hochtragen oder im Auto verstauen muss. Die perfekte Lösung für die letzte Meile vom etwas abgelegenen Parkplatz bis ins Büro ist das also nicht. Würde ich gern sehen, wie der Roller im Audi R8 verschwindet, den Audi unter dem Reiter “Modellverwendung” aufführt – allerdings nicht ohne im Kleingedruckten zu erklären, dass er sich ja auch unabhängig vom Auto nutzen lässt.
Das optionale Schloss “Egret mate by tex-lock” kostet 139 Euro und bietet eine optimale Handhabung beim Abschließen. Beim Transport stört es nicht.
Preis und Verfügbarkeit
Der Audi electric kick scooter powered by Egret ist über Audi Service Partner und Online erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt beim Egret Pro bei 1.949 Euro und beim Audi-Pendant bei 1.965 Euro.
Na, Jungs – wie läuft das Geschäft?
Fazit: Audi electric kick scooter powered by Egret
Der Egret Pro überzeugte weitgehend im Praxis-Test. Nur die Reichweite im Winter war etwas enttäuschend. An den Fahrleistungen, dem Fahrverhalten und den Bremsen gab es nichts zu meckern. Trotz Regen blieben wir im Gegensatz zum Roller sauber. LED-Front-, -Brems- und -Rücklicht erwiesen sich sogar als wintertauglich. Mit dem Audi electric kick scooter ist man in der Stadt gut bedient. Für Pendler, die ihn täglich im Auto transportieren wollen, ist er nur bedingt empfehlenswert. Ob am Ende nun Egret oder Audi draufsteht, ist Geschmackssache. Am ambitionierten Preis ändert das kaum etwas. Aber es handelt sich ja auch um einen ambitionierten Roller und keinen Preisbrecher – passt also gut zu Audi.