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Audi A5 Sportback

Audi A5 Sportback (2023) im Test: Alter ist nur eine Zahl, oder?

Wir waren noch einmal mit dem 204 PS starken Benziner und Allradantrieb unterwegs ...

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Erst kürzlich waren wir mit dem Audi A4 Avant mit dem 204-PS-Diesel und Allrad unterwegs, um herauszufinden, ob der in die Jahre gekommene Mittelklasse-Kombi mit dem mittlerweile stärksten Selbstzünder im Programm noch eine Daseinsberechtigung hat. Hat er. Und den Testbericht mit allen Daten, Preisen und dem Fazit kann man nachlesen, wenn man auf diesen blauen Satz klickt. Und jetzt? Jetzt parkt ein weiterer Audi in unserem Testfuhrpark.

Schnelle Daten Audi A5 Sportback 40 TFSI quattro (2023)
Motor 1.984 cm3 / Vierzylinder-Turbobenziner
Getriebe 7-Gang-S tronic-Doppelkupplung
Antrieb Allradantrieb
Leistung 150 kW (204 PS) bei 4.475 – 6.000 U/min
Drehmoment 320 Nm bei 1.450 – 4.475 U/min
Basispreis / Testwagenpreis 49.350 Euro / 69.455 Euro

Aus dem A4 Avant wurde also ein A5 Sportback. Das greift quasi der neuen Nomemklatur vor, denn zukünftig verschmelzen beide Baureihen unter dem Begriff A5. Der nächste Sportback dürfte die bisherige A4 Limousine ablösen.

Doch zurück zu unserem Testwagen im Frühjahr 2024: Die Anzahl der Türen blieb gleich, der Kofferraum hat etwas in seiner Geräumigkeit gelitten, die Kopffreiheit wurde eingeschränkt und der Diesel hat einem Turbobenziner mit der gleichen Leistung Platz gemacht. Ansonsten haben wir eigentlich hier dasselbe in rot. Also … in “Tangorot Metallic” um genau zu sein. Für 900 Euro Aufpreis. Ob man dem Audi A5 Sportback sein konzeptionelles Alter von rund acht Jahren anmerkt? Wir hatten erneut 14 Tage Zeit, um uns ein detailliertes Bild zu machen …

Exterieur | Interieur | Fahrbericht | Wissenswertes | Fazit

Exterieur

Es ist schon erstaunlich wie Audi es schafft, mit minimalen Eingriffen eine Baureihe fast über ein ganzes Jahrzehnt immer noch modern wirken zu lassen. Und so sieht der A5 Sportback weiterhin erschreckend gut aus. Manch einer mag sich vielleicht an den vielen Sicken und Kanten sowie der doch sehr distanziert-kühlen Gestaltung stören, aber im Gegenzug bekommt man halt ein ziemlich zeitloses Design.

Und so muss sich der Premium-Opa nicht vor der deutlich jüngeren Konkurrenz verstecken – beispielsweise dem (genauso großen) BMW 4er Gran Coupé oder dem (etwas kleineren) Mercedes-Benz CLA. 

Abmessungen Audi A5 Sportback 40 TFSI quattro (2023)
Länge x Breite x Höhe 4.757 mm x 1.843 mm x 1.386 mm
Leergewicht 1.660 kg
Kofferraumvolumen 465 – 1.280 Liter
Zuladung 500 kg
Anhängelast 750 kg (ungebremst) / 1.700 kg (gebremst, 12%)

Dabei ist das letzte umfangreiche Facelift auch schon mehr als vier Jahre her. Erkennbar im Außenbereich übrigens an den serienmäßigen LED-Scheinwerfern (in unserem Fall hat Audi aber die optionalen Matrix-Einheiten für 1.150 Euro verbaut), den LED-Rückleuchten, dem anders vergitterten Kühlergrill sowie den dezent angepassten Schürzen vorne und hinten.

Altbacken an dem zur Verfügung gestellten Testfahrzeug sind eigentlich nur der massive Einsatz von Chrom (sogar auf den Türgriffen) und die fehlende Privacy-Verglasung an den Fond-Scheiben und der Heckscheibe. Ansonsten passt die S line-Ausstattung vorzüglich zu dem schnittigen Coupé mit den zusätzlichen Türen und dem gegenüber dem A4 vor allem flacheren und breiteren Auftritt.

Interieur

Hier sind die Bilder mit Vorsicht zu genießen. Denn so ziemlich alles, was man hier sieht, hat extra gekostet. Eine kurze Auflistung der kostenpflichtigen Optionen gefällig? Gerne …

Optionale Ausstattung Audi A5 Sportback 40 TFSI quattro (2023)
3-Zonen-Klimaautomatik 695 Euro
Ablage- und Gepäckraumpaket 190 Euro
Assistenzpaket (Fahren) 2.480 Euro
Assistenzpaket (Parken) 770 Euro
Audi Soundsystem 320 Euro
Businesspaket 3.390 Euro
Head-up-Display 980 Euro
Interieurelemente in Kunstleder 290 Euro
Audi virtual cockpit plus 600 Euro
Komfortpaket Sitze 595 Euro
Vordersitze elektrisch einstellbar 765 Euro
Lenkrad- und Sitzheizung (vorne, hinten) 930 Euro
Rücksitzanlage 3-sitzig 380 Euro
Interieur S line 2.150 Euro

Im Allgemeinen profitiert das Cockpit allerdings von seinem Alter. So konnte Audi beim A5 noch nicht auf die Idee kommen, beispielsweise die Klimasteuerung auch in das 10,1-Zoll-Infotainment-Display zu integrieren. Wie warm (oder kalt) es sein soll, wo und wie die Luft strömen darf, wird also immer noch über Knöpfe und Drehregler gesteuert. Erfrischend altmodisch und deutlich komfortabler als bei der Konkurrenz.

Ebenfalls hervorzuheben sind außerdem die gelungenen Platzverhältnisse für ein Coupé. Im Fond findet man selbst als groß gewachsener Mensch eine würdevolle Sitzposition, in den Kofferraum passt (auch durch die umlegbare Rückbank) sogar der Wocheneinkauf oder das spontan im Angebot geschossene Ikea-Mobiliar. Dazu die S line-spezifischen Features wie ein sportliches Lenkrad, etwas matt gebürstetes Aluminium und ein wenig Alcantara. Fertig ist das kühle und immer noch modern wirkende Interieur in herausragender Verarbeitung. 

Fahrbericht

Merkt man dem A5 Sportback denn wenigstens auf der Straße an, dass er in dem Jahr eingeführt wurde, als Xavier Naidoo noch ein Nummer-1-Album in den deutschen Charts platzieren konnte? 

Ganz ehrlich? Nicht wirklich. Die Fahrleistungen sind immer noch am Zahn der Zeit und die fehlende Hybridisierung (es gibt einen Startergenerator, dessen Batterie durch Rekuperation geladen wird und Segeln kann das Modell mit diesem System auch, aber das zählen wir nicht wirklich als eine Elektrifizierung) stört gerade in dieser Fahrzeugklasse überhaupt nicht.

Fahrleistungen Audi A5 Sportback 40 TFSI quattro (2023)
0-100 km/h 6,8 Sek.
Vmax 210 km/h
Verbrauch 7,3 – 6,5 l/100km (WLTP) / 7,6 l/100km (Test)
CO2-Emissionen 167 – 148 g/km

Der Motor dreht flott und akustisch ansprechend hoch, harmoniert fantastisch mit dem 7-Gang-DSG und die 204 PS sowie 320 Nm fühlen sich nach mehr an als die nackten Zahlen vermuten lassen. Nicht zu schwach, nicht zu sportlich. Perfekt für den spritzigen Alltag. Passend dazu: Die umfangreichen Assistenzsysteme, die heute zwar auch schon teilweise in Kleinwagen genau so verbaut werden, aber die in dem Audi immer noch verdammt gut funktionieren.

Und weil Rennen sowieso eher in den Kurven entschieden werden, gibt’s ja optional auch den fast ohne Kritik behafteten quattro-Allrad (wir hätten uns etwas mehr Hecklastigkeit gewünscht), die adaptiven Dämpfer (für 1.030 Euro das lohnenswerteste Extra), eine gegenüber dem A4 verbreiterte Spur und ein heutzutage fast lächerlich niedriges Leergewicht von nur 1,7 Tonnen.

Bildergalerie: Audi A5 Sportback 40 TFSI quattro (2023) im Test

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Obwohl wir in den 14 Tagen nicht wirklich auf eine ökonomische Fahrweise achten, kann sich am Ende sogar der Testverbrauch sehen lassen. Angegeben ist der A5 Sportback in der getesteten Ausführung mit 6,5 bis 7,3 l/100 km laut WLTP. Mit 7,6 l/100km im Durchschnitt liegen wir nur knapp drüber. Wir sind uns zudem sicher, dass man mit nur einem Hauch von Selbstdisziplin innerhalb der im Labor ermittelten Werte bleiben kann.

Wissenswertes

Hier möchten wir auf die gleichen Dinge hinweisen, die uns schon beim A4 Avant gestört haben – auch wenn uns Leserbriefe erreicht haben, die das natürlich komplett anders sehen. Da wäre zum einen die umständlich erreichbare Ladeschale für das Smartphone und zum anderen die Rückfahrkamera mit ihrer schlechten Auflösung.

Grund zur Diskussion war aber hauptsächlich der Punkt mit dem kleinen Hebel hinter dem Lenkrad für die Assistenzsysteme. Deshalb haben wir beim A5-Test jetzt noch einmal ganz genau darauf geachtet, ob man sich nach längerer Zeit vielleicht doch an die blinde Bedienung gewöhnen kann. Das Ergebnis? Knöpfe auf dem Lenkrad zur Aktivierung oder Einstellung sind einfach praktischer und logischer. Basta.

Fazit: 8/10

Wenn Sie den A4 Avant-Test mittlerweile gelesen haben, sollte Ihnen aufgefallen sein, dass der Kombi 0,5 Punkte weniger in der Gesamtwertung erhalten hat. Wieso? Weil der Diesel den eigentlich guten Kombi etwas träge gemacht hat. Der Benziner in Verbindung mit der breiteren Spur passt aber so hervorragend zu dem A5 Sportback-Konzept, dass wir bei sonst eigentlich identischen Grundlagen einen kleinen Zuschlag geben müssen.

Kurzum: Der Audi A5 Sportback ist trotz seinem Alters immer noch modern, gut zu fahren, erstaunlich praktisch und ein Produkt, dass das Premium-Prädikat auf jeden Fall verdient hat. Auch beim Blick auf die Preisgestaltung.

“Vorsprung durch Technik” hat er zwar nicht mehr, aber das ändert sich ja vielleicht mit der Neuauflage, die noch in diesem Jahr erscheinen soll. Ob diese dann auch wieder für fast ein Jahrzehnt so frisch bleiben kann? Wir sind gespannt. 

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