Nissan hat von seinem Elektro-SUV Ariya ein neues Topmodell aufgelegt. Es bietet jetzt annähernd eine Leistung von 400 PS.
Dabei war schon das bisherige Spitzenmodell mit 306 PS nicht gerade untermotorisiert. Doch die Japaner legen bei ihrem im September 2022 auf den Markt gekommenen Ariya dann noch noch eine Schippe drauf. Genau genommen sind es 88 PS. Das ist fast mehr, als manch ein Kleinwagen unter der Motorhaube trägt. Doch der Ariya ist mit seinen fast 4,60 Meter Länge auch kein Kleinwagen, sondern ein ausgesprochen komfortables Mittelklasse-Modell. Es steht unter anderen in Konkurrenz zu einem VW ID.4.
Aufpreis von 5000 Euro
Doch lohnt es sich, gleich 5000 Euro mehr für den Ariya Evolve+ im Vergleich zu der bisherigen Spitzenversion in der Variante Evolve Pack auszugeben? Das weist war weniger PS auf, aber verfügt ebenfalls über einen Allradantrieb und ein maximales Drehmoment von 600 Nm. Für die Verantwortlichen bei Nissan um Geschäftsführer Vincent Ricoux ist das eine rhetorische Frage. Natürlich, lautet die Antwort. Hier erwartet man, dass das neue Topmodell auf ein Absatzanteil von neun Prozent innerhalb der Baureihe kommt – und damit das Absatzniveau für den Ariya auf stabilem Niveau halten. Neben mehr Leistung wartet es zudem mit 20 Zoll-Leichtmetallfelgen und Nappaleder-Sitzen in Blau auf.
Seit seinem Marktstart wurden von ihm 2000 Einheiten in Deutschland abgesetzt. „Für dieses Jahr planen wir für den Ariya ebenfalls mit 2000 Einheiten“, so Ricoux. Mehr nicht? Der Deutschlandchef von Nissan gibt sich angesichts der veränderten Rahmenbedingungen durch den Wegfall der Kaufprämie zurückhaltend. Man müsse jetzt sehen, wie sich der Markt weiter entwickelt. Durch den Wegfall der Kaufprämie erwartet Ricoux indes eine stärkere Nachfrage nach den e-Power-Modellen wie dem X-Trail und dem Qashqai. „Ich glaube, dass dieses Fahrzeuge jetzt noch interessanter für die Kunden wird, die sich noch nicht entscheiden können, gleich ein rein elektrisches Auto zu kaufen.“
In 5,1 Sekunden auf Tempo 100
Denjenigen, die indes elektrisch fahren wollen, bietet der Ariya Evolve+ ein ziemlich stimmiges, mit 65.490 Euro aber auch kein günstiges Gesamtpaket. Das neue Topmodell sprintet in 5,1 Sekunden dann etwas schneller auf Tempo 100 als die 306 PS-Variante (5,6 Sekunden), fährt aber mit 200 km/h genauso schnell. So schnell sind in dieser Klasse nicht viele E-Autos unterwegs. Der ID.4 GTX mit seinen 299 PS beispielsweise fährt 180 km/h schnell.
Gewicht von 2,3 Tonnen
Mit seinem Gewicht von 2,3 Tonnen ist der Ariya kein Leichtgewicht, dennoch lässt er sich auf den kurvenreichen Straßen rund um den Tegernsee in Bayern recht dynamisch bewegen. Das macht richtig Spaß – und der Allradantrieb sorgt für entsprechend souveräne Fahreigenschaften; die Lenkung spricht direkt an. Das Fahrwerk ist dabei zwar sportlich abgestimmt, aber ausreichend komfortabel, um im Ariya auch längere Strecke entspannt zurücklegen zu können.
Der Innenraum im Ariya – ist bis auf die neuen Ledersitze – bekannt und erfreut einen immer wieder. Dafür sorgt nicht nur die gute Verarbeitungsqualität, sondern auch das Raumgefühl. Davon profitieren nicht nur Fahrer und Beifahrer, sondern auch die Fondpassagiere. Auf der Rückbank können selbst Großgewachsene bequem sitzen. Im Kofferraum findet sich Platz für 415 Liter Gepäck, bei umgelegte Rückbank sind es 1280 Liter. Der Allradantrieb mit seinen zwei E-Motoren fordert hier seinen Tribut. Bei der Variante mit Frontantrieb sind es dann 468 Liter bzw. 1350 Liter. Hier stehen dann zwar nur 218 PS zur Verfügung und eine 63 kWh starke Batterie mit einer Reichweite von 403 Kilometer, aber dafür werden dann für die Basisversion auch nur 43.490 Euro fällig. Daneben gibt es auch noch eine Variante mit 242 PS ohne Allrad für 53.490 Euro in der Ausstattungsvariante Advance Pack.