- Karosserie und Innenraum
- Korea-SUV verräumt Audi und VW – Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar
- Fahrwerk und Fahrverhalten
- Motor, Antrieb und Verbrauch
- BMW setzt weiter auf Hybridautos – Test zeigt, ob das Sinn macht
- Ausstattung und Preis
- Fazit
Viehmann Mazda CX-60
Während die gesamte Welt nur noch über Elektro-Autos spricht, haben die Japaner still und heimlich ein echtes Sahnestück entwickelt: Der neue Dieselmotor im CX-60 ist kraftvoll, sparsam und klingt dabei noch gut. Auch das SUV selbst ist ein echter Geheimtipp.
Karosserie und Innenraum
Mit dem CX-60 hat Mazda nicht nur dem als Familien-SUV ein wenig knapp bemessenen CX-5 einen großen Bruder zur Seite gestellt, sondern stößt auch ins Premium-Terrain vor. Mit edlem Leder, hellen Holzverkleidungen und einer ungewöhnlichen Stoff-Bespannung am Armaturenbrett erinnert das Cockpit des CX-60 ein wenig an das extravagante Interieur des Elektro-Mazdas MX-30, erweist sich aber auch als praktisch. Viele Ablagen, ein perfekt platzierter Monitor und eine Mittelkonsole mit geteilter Klappe überzeugen mit edler Optik und sauberer Verarbeitung. Bequeme Sitze mit festem Seitenhalt und ein Head-Up-Display vervollständigen das Premium-Ambiente.
Viehmann Mazda CX-60: Cockpit
Beim Platzangebot kann der CX-60 ebenfalls überzeugen. Zwar gibt es keine Siebensitzer-Option wie zum Beispiel im Kia Sorento oder VW Tiguan Allspace, aber viel Kopf- und Kniefreiheit im Fond und einen mit 570 Litern ordentlich bemessenen Kofferraum. Die Rückbank lässt sich dreigeteilt (im Verhältnis 40 zu 20 zu 40) umlegen. Optional sorgt ein zweiteiliges Panorama-Glasdach für imposante Ausblicke.
Korea-SUV verräumt Audi und VW – Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar
Minuspunkte gibt es für die Bedienung des CX-60, denn hier sind die Japaner dann doch zu sehr auf ihren Sonderweg abgebogen. Das per Dreh-Drück-Steller bedienbare Infotainmentsystem ist vor allem bei der Eingabe von Navigationszielen arg fummlig und altbacken, das ganze System bräuchte dringend ein Update. Zwar gibt es eine solide Sprachsteuerung, aber die Konkurrenz sowohl aus Japan als auch aus Korea oder Deutschland ist in Sachen Infotainment den Mazda-Machern einfach weit enteilt. Das gilt auch für die Assistenzsysteme, die zwar alle vorhanden sind, aber – etwa bei der Verkehrszeichenerkennung – nicht immer perfekt funktonieren.

Up-to-date ist der Wagen immerhin je nach Ausstattung bei der Innenraum-Überwachung. Durch Gesichtsfelderkennung per Kamera kann das Auto nicht nur den Fahrersitz automatisch einstellen, sondern entdeckt auch mit beeindruckender Präzision, ob der Fahrer abgelenkt ist und schickt dann Warntöne durchs Cockpit. Recht ruppig bei der Korrektur, aber effektiv ist auch der Spurhalte-Assistent.
Viehmann Der Mazda CX-60 ist 4,75 Meter lang
Fahrwerk und Fahrverhalten
Der große Mazda fährt sich gutmütig und komfortabel, wobei er bei schnellen Ausweichbewegungen und Kurvenfahrten eine Tendenz zum Aufschaukeln an den Tag legt. In der Allrad-Version ist das SUV dann etwas trittsicherer, insgesamt ist der CX-60 aber eben kein Sport-SUV. Überzeugen kann die angenehme Lenkung und nicht zuletzt der Sound des Motors – mittlerweile ist man ja allenfalls Vierzylinder-Sound gewohnt, so dass der kraftvolle, dabei nicht unangenehm laute Antritt des Sechszylinders schon etwas Besonderes ist.
Viehmann Edel und bei der Bedienung klassisch bis altbacken gibt sich die Kommandozentrale des Mazda CX-60
Motor, Antrieb und Verbrauch
Viehmann Sechszylinder-Diesel im Mazda CX-60
Wie die Daten bereits nahelegen, ist der großvolumige Dieselmotor ein echtes Kraftpaket und erweist sich in der Praxis in Verbindung mit der geschmeidigen Achtgang-Automatik als perfekte Kombination. Bei Bedarf sprintet der 1,9 Tonnen schwere Wagen in 7,4 Sekunden auf 100 km/h, Durchzug und Elastizität zum Überholen und für die Autobahn sind reichlich vorhanden. Bei den reinen Fahrleistungen hat allerdings die zweite Antriebsvariante des SUV, der Plug-In-Hybrid mit satten 327 PS, die Nase vorn ( einen Testbericht zum Cx-60 Hybrid lesen Sie hier ).
BMW setzt weiter auf Hybridautos – Test zeigt, ob das Sinn macht
Dafür überzeugt der Mazda-Diesel mit einer hohen Laufruhe und einem gezügelten Durst: 5,7 Liter auf 100 km erzielten wir mit dem schweren SUV in der Praxis . Auch wenn man es während der Fahrt nicht wirklich merkt, ist der CX-60 übrigens mit einem kleine Hybridmodul ausgerüstet, das 12,4 kW Leistung beisteuert und vor allem bei Bergab- und Gleitfahren das Segeln ermöglicht. So lässt sich der Verbrauch, wenn man es darauf angelegt, sogar auf knapp über fünf Liter drücken.
Viehmann Mazda CX-60
Fast schon schade, dass der Sechsender unter der Haube enttäuschend präsentiert wird: Der optisch unspektakuläre Motor wird durch eine große Plastik-Abdeckung verdeckt, die mit zwei simplen und irgendwie billig wirkenden Riegeln geöffnet und nach oben geklappt werden kann.
Ausstattung und Preis
So premium sich der große Mazda im Innern präsentiert, sp premium sind leider auch die Preise. 47.390 Euro kostet die günstigste Variante (Plug-In-Hybrid in der „Prime Line“), 49.350 Euro der „kleine“ Diesel mit Frontantrieb. Mit großer Leistungsstufe und Allrad werden es je nach Ausstattung bis zu 59.950 Euro. Immerhin, bei der Ausstattung geizen die Japaner nicht. In den Top-Versionen „Homura“ oder „Takumi“ werden aber immer noch 1600 Euro für das große Fahrerassistenz-Paket fällig.
Viehmann Mazda CX-60 mit Dieselmotor
Fazit
Mazdas Mut wird belohnt: Das große SUV ist mit dem potenten Sechszylinder-Diesel ein kraftvolles, komfortables und dabei ausgesprochen sparsames Reisefahrzeug. Verarbeitung und Premium-Ambiente stimmen, das Platzangebot ist gut und bis auf ein paar Abstriche bei der Bedienung und dem veralteten Infotainment stört im Alltag eigentlich nichts. Der Preis ist kein Sonderangebot, bleibt unter Berücksichtigung der Ausstattung jedoch im Vergleich mit dem Wettbewerb angemessen. Dass Mazda im Alleingang den Anti-Diesel-Trend der letzten Jahre aufhält, ist natürlich aussichtlos. Doch wer trotz Elektro- und Hybrid-Schwemme als Vielfahrer beim Selbstzünder bleiben möchte, sollte den neuen Mazda-Diesel in jedem Fall in die engere Wahl einbeziehen.
Typ | Mazda CX-60 e-Skyactiv D 254 |
Motor | Sechszylinder-Dieselmotor mit Hybridmodul |
Hubraum (cm3) | 3283 |
Leistung in PS (KW) bei U/min-1 | 254 (187) bei 3750 |
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1 | 550 Nm bei 1500 U/min |
Höchst- geschwindigkeit (km/h) |
219 |
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.) | 7,4 sec. |
Getriebe | 8-Gang-Automatik |
Antrieb | Allradantrieb |
Treibstoffsorte | Diesel |
Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km) | 5,0 |
FOCUS-online-Testverbrauch (l/100 km) | 5,7 |
CO2-Ausstoß (g/km) | 131 |
Länge (mm) | 4745 |
Breite (mm) | 1890 |
Höhe (mm) | 1680 |
Gewicht, Hersteller- angabe (kg) |
1935 |
Preis (Euro) | 54.550,00 € |
Abgasnorm | Euro 6 d |