Kurvenverhalten bei allen Modellen sehr gewöhnungsbedürftig
Nicht nur die Politik diskutiert derzeit viel über Lastenräder, die Transporttalente sind zumindest bei Großstadtbewohnern auch sehr beliebt. Es gibt sie für viele Zwecke und in vielen Bauformen: mit zwei oder mit drei Rädern, mit Gepäckträger hinten oder mit Transportkasten vorne, für den Transport von Bierkisten oder für Kinder.
Fünf dreirädrige Modelle mit E-Bike-Technik und verschiedenen Lenksystemen hat nun der Automobilclub ADAC getestet, mit besonderem Augenmerk auf dem Transport von Kindern.
Chike e-kids: Der Testsieger (Note 2,1)
Auch das zweite Rad mit Neigungstechnik schnitt mit der Note gut ab. Das Butchers&Bicycles MK1-E Automatik (Note 2,4) ist das teuerste Modell im Test, allerdings lässt es sich in den Kurven nicht so agil fahren wie das Chike. Überzeugen konnte aber die hochwertige, umfassende Ausstattung mit kräftigem Motor, kurzer Ladedauer, standfesten Bremsen sowie Riemenantrieb.
Butchers&Bicycles MK1-E Automatik: Note 2,4
Vogue Carry 3: Schlechte Bremsen und Beleuchtung
Im Mittelfeld rangieren sich das Nihola e-family – ein Modell mit Achsschenkellenkung – und mit dem Babboe GO-E, neben dem Vogue ein weiteres Rad mit Drehschemellenkung. Beide Lastenräder erreichen das Testurteil „befriedigend“.
Nihola e-family Babboe GO-E
Auch die Ladezeiten gehen auseinander. Am längsten dauert eine Vollladung beim Nihola (fast acht Stunden), während das Modell von Butchers&Bicycles nur knapp 3,5 Stunden dafür benötigt.
Alle Modelle haben nach dem Urteil der Tester ein äußerst gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten. Vor allem in Kurven muss man das Tempo deutlich reduzieren und seine Körperhaltung anpassen, sonst läuft man Gefahr, mit der Fuhre umzukippen. Probefahrten vor dem Kauf sind daher Pflicht – auch um herauszufinden, welches Lenksystem den eigenen Vorlieben entspricht.
Vor dem Kauf sollte man sich auch darüber klar werden, was mit dem Lastenrad transportiert werden soll. Denn Einkäufe, schwere Lasten und Kinder stellen unterschiedliche Anforderungen an das Rad, und nicht jedes Modell kann alles.
Für den Kindertransport sollten die Hersteller die Anschnallsituation noch verbessern, so der ADAC. Auch der Schutz der Kinderköpfe bei einem Unfall gibt es noch Optimierungsbedarf. Doch ganz unabhängig davon sollten Kind und Fahrer aus Sicherheitsgründen immer einen Helm tragen.
Die Testergebnisse in der Übersicht
Quelle: ADAC (per E-Mail)