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Keine Knautschzone: das ist das Risiko der Mopedautos!

Mopedautos, auch bekannt als Leichtkraftfahrzeuge, 45-km/h-Autos oder Leichtmobile, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Die praktischen Flitzer sind für Jugendliche eine coole Mobilitätsoption, insbesondere für junge Führerscheininhaber der Klasse AM. Doch wie sicher sind die kleinen Geschosse wirklich?

Grundlagen der Mopedautos

Mopedautos sind Fahrzeuge, die maximal 45 Kilometer pro Stunde fahren dürfen und offiziell zur Fahrzeugklasse L6e gehören. Sie sind ein Mix aus Pkw und Moped und haben in der Regel vier Räder, ein oder zwei Sitzplätze und eine maximale Leistung von 6 Kilowatt. Auch gibt es vereinzelt Fahrzeuge, die sogar eine praktische Ladefläche haben. Das Gewicht ist auf maximal 425 kg beschränkt, wobei die Antriebsbatterie bei alternativen Antrieben nicht zum Gewicht zählt.

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Motorvarianten und Betriebskosten

  • Verbrenner: Viele Mopedautos sind mit kleinen Dieselmotoren bestückt, die einen Hubraum von etwa 0,5 Litern haben. Sie sind bekannt für ihre Sparsamkeit und die hohe Reichweite.
  • Elektrofahrzeuge: Elektro-Mopedautos haben oft mehr Leistung, da ihre Dauerleistung auf 4 kW begrenzt ist, die Spitzenleistung aber temporär höher sein kann. Ein Vorteil der elektrischen Modelle ist zudem die geringere Umweltbelastung. Dafür schwächeln sie gern, wenn man die verbauten Verbraucher nutzt oder es kalt wird.

Ein weiterer Vorteil der Mopedautos ist, dass sie nicht zur TÜV-Untersuchung müssen und keine Zulassung benötigen, wodurch auch keine Kfz-Steuer anfällt. Ein Versicherungskennzeichen wie bei einem Moped/Roller ist jedoch erforderlich. Jugendliche ab 15 Jahren dürfen die Fahrzeuge nutzen, wenn sie mindestens einen Führerschein der Klasse AM haben.

Kosten der Mopedautos

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Die Anschaffungskosten neuer Mopedautos liegen zwischen 10.000 und heftigen 25.000 EUR. Gebrauchte Exemplare sind zwar günstiger und oftmals auf den ersten Blick eine attraktive Option, gern sind sie aber auch verlebt und oftmals mit vielen Defekten übersät. Daher sollte man sich den Kauf genau überlegen. In den Jahren 2022 und 2023 bewegte man sich im Bereich von rund 40.000 zugelassenen Fahrzeugen der Klasse L6e in Deutschland.

Hersteller und Modelle

Hersteller wie Ligier, Aixam und Casalini haben eine Vielzahl an Modellen am Start, einschließlich solcher mit Verbrenner, Hybriden und E-Antrieben. Auch große Hersteller wie Opel und Renault haben den Markt für sich entdeckt, etwa mit dem Opel Rocks-e und dem Renault Twizy. Die Reichweiten der E-Mopedautos variieren übrigens je nach Hersteller. Der Rocks-e schafft im Idealfall bis zu 75 Kilometer und muss danach etwa zehn Stunden geladen werden. Wir selbst waren allerdings schon damit unterwegs und können sagen, im Winter und mit aktivierter Heizung muss man froh sein, wenn man überhaupt die Hälfte schafft. So ehrlich sollte man also sein.

Sicherheit der Mopedautos

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  • Crashtests und Sicherheitsbewertungen: Verschiedene Institutionen wie der ADAC, Euro NCAP und die DEVK haben die Sicherheit von Mopedautos getestet. Die Ergebnisse waren oft ernüchternd. Crashtests zeigten, dass die Miniautos in puncto Sicherheit nicht überzeugen. Auch das Allianz-Zentrum für Technik und die Unfallforschung der GDV bestätigten die Einschätzungen.
  • Fahrstabilität: Die Fahrstabilität der getesteten Fahrzeuge sind fast immer alarmierend schlecht, insbesondere bei Ausweichmanövern.

Sicherheitsausstattung

Die meisten Mopedautos erhielten schlechte Bewertungen aufgrund mangelnder Sicherheitsausstattung. Dreipunktgurte sind zwar vorhanden, aber andere wichtige Sicherheitsmerkmale fehlen oft. Ein Antiblockiersystem (ABS) ist beispielsweise bei Aixam-Autos nur gegen Aufpreis erhältlich und bei vielen anderen überhaupt nicht lieferbar. Der Renault Twizy hat als einziges Modell serienmäßig einen Airbag.

Gesetzliche Anforderungen

Mopedautos müssen (leider) keine gesetzlichen Crashtests bestehen, da in Deutschland keine spezifischen Sicherheitsanforderungen für diese Art der Fahrzeugklasse existieren. Einige Hersteller führen zwar eigene Crashtests durch, deren Ergebnisse jedoch (wie man im Video weiter oben sehen kann) häufig enttäuschend sind.

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Geschwindigkeitsrisiko

Die auf 45 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit ist ein weiteres Sicherheitsrisiko. Im innerstädtischen Raum ist das zwar akzeptabel, auf Landstraßen jedoch können Mopedautos zu echten Hindernissen werden, was das Unfallrisiko bei Überholmanövern erhöht. Die typische Pkw-Form sorgt oft dafür, dass man sie nicht von einem normalen Auto unterscheiden kann und daher die Geschwindigkeit oftmals falsch einschätzt. Insgesamt zeigen verschiedene Prüfungen, dass Mopedautos viele Sicherheitsmängel haben. Dennoch sind sie im Vergleich zu Mopeds und Rollern, die bei Unfällen noch größere Risiken bergen, eine leicht bessere Alternative.

Nutzung und Einschränkungen

Mopedautos müssen in Deutschland versichert sein und dürfen nur auf offiziellen Straßen fahren. Sie sind weder auf Fuß- noch auf Radwegen erlaubt und dürfen auch nicht auf Autobahnen genutzt werden, da dort eine Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h vorgeschrieben ist. Die Flitzer sind daher auf städtische Straßen und Landstraßen beschränkt.

Fazit

  • Trotz der Sicherheitsmängel sind Mopedautos für Jugendliche eine Möglichkeit, mobil zu sein. Ob die immer größere Anzahl der Fahrzeuge im Alltag eine Berechtigung hat, das ist in unseren Augen noch nicht ganz klar. Wichtig ist in jedem Fall die richtige Nutzung und das Bewusstsein für bestehende Sicherheitslücken. Im Vergleich zu Mopeds haben Mopedautos aufgrund ihres Dachs und der teilweise doch geringeren Unfallrisiken einen kleinen Vorteil. Mopedautos sind eine Übergangslösung für Jugendliche, die noch keinen normalen Pkw fahren dürfen.

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