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ADAC: Assistenzsysteme sind sinnvolle Helfer mit Grenzen

Ab 07. Juli 2024 müssen neu zugelassene Fahrzeuge in der EU über weitere Assistenzsysteme verfügen. Für neue Fahrzeugtypen sind sie bereits seit zwei Jahren verpflichtend.

adac: assistenzsysteme sind sinnvolle helfer mit grenzen

Fahrerassistenzsysteme sind nach Ansicht des ADAC (Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V.) ein wichtiger und richtiger Ansatz zur Erhöhung der aktiven Sicherheit von Fahrzeugen. So hält der Mobilitätsclub zum Beispiel die Ausrüstung der Fahrzeuge mit einem Notbremsassistenten für unerlässlich, um die Unfallzahlen zu reduzieren.

Auch ein Spurhalteassistent kann die Sicherheit deutlich erhöhen. Das Abkommen von der vorgegebenen Fahrspur ist mit knapp 40 Prozent eine der häufigsten Unfallursachen, die von der ADAC Unfallforschung registriert werden.

Tests zeigen Schwächen der Systeme

Zu den neuen Systemen zählen unter anderem:

  • Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA): Das System warnt akustisch, optisch oder haptisch vor Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit.
  • Notbremslicht: Nachfolgende Fahrzeuge werden vor starker Verzögerung gewarnt.
  • Rückfahrassistent: Warnung des Fahrers vor hinter dem Fahrzeug befindlichen Personen und Objekten.
  • Notbremsassistent: Das System erkennt eine Gefahrensitutation selbstständig und veranlasst das Abbremsen des Fahrzeugs, um einen Zusammenstoß zu vermeiden oder abzumildern.
  • Spurhalteassistent: Greift ein, wenn das Fahrzeug die Fahrspur verlässt und ein Zusammenstoß drohen könnte.

Der ADAC stellt in seinen Tests allerdings regelmäßig auch Schwächen der Systeme fest. So zeigt sich zum Beispiel, dass Spurhaltesysteme in manchen Situationen gegen den Fahrerwunsch arbeiten.

Rückfahrassistenten erkennen mitunter für den Betrachter offensichtliche Objekte (zum Beispiel Begrenzungspfosten) nicht und eine eventuell notwendige Notbremsung oder sonstige Fahrmanöver werden nicht eingeleitet.

Auch der Intelligente Geschwindigkeitsassistent (ISA), der als unterstützendes System im Einzelfall hilfreich sein kann, ist nach Erkenntnissen des ADAC aktuell noch nicht ausreichend erprobt und ausgereift.

Fehler beeinflussen Kundenakzeptanz

Zu viele Fehler, beispielsweise bei der Erkennung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, verbunden mit ständigen Warnungen oder unplausible Lenkeingriffe durch Spurhalteassistenten, senken die Kundenakzeptanz.

Der Mobilitätsclub fordert die Hersteller auf, nur gut ausgereifte Systeme auf den Markt zu bringen. Regelmäßige Softwareupdates sollten dazu beitragen, die Systeme fortlaufend zu optimieren.

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Kenntnis über Fähigkeiten und Grenzen der Systeme nötig

Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Autohersteller Kunden umfangreich über die Funktionen der Assistenzsysteme informieren und Käufer diese schon bei einer Probefahrt ausprobieren.

Verbraucher müssen die Fähigkeiten, aber auch die Grenzen der Systeme kennen und wissen, wann ein Eingriff übersteuert werden kann und sollte. Kundenakzeptanz bedeutet schließlich auch, dass während der Fahrt die Systeme aktiviert bleiben.

Eine Abschaltroutine der Systeme beim Losfahren ist, trotz mancher Schwächen, nach Ansicht des ADAC ein verschenktes Sicherheitspotential.

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