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Jeep Cherokee Modellpflege 2023: Der langsame Tod des ehrwürdigen Jeep Cherokee

Jeep hat das neue Modelljahr 2023 des Cherokee präsentiert. Das fällt eher traurig aus und legt nahe, dass der kompakte Offroader keine Zukunft hat.

jeep cherokee modellpflege 2023: der langsame tod des ehrwürdigen jeep cherokee

Jeep Cherokee Modelljahr 2018 – 2023

Für Sentimentalitäten ist in der Autoindustrie kein Platz, was nicht genug Profit bringt, wird beerdigt. Beschleunigt wird das Ableben vieler zum Teil von Fans heißgeliebten Modellreihen durch die allerorten ausgerufene Elektrifizierung. Und es sieht so aus, als würde es demnächst eine echte Legende erwischen: den Jeep Cherokee. Der wurde zwar schon im Jahr 2002 von gusseisernen Fans des Ur-Modells Cherokee XJ für tot erklärt, als der glubschäugige Cherokee KJ erschien. Doch speziell in den USA hielt man das Thema Cherokee bis in die Neuzeit am Köcheln, was sich in recht passablen Verkaufszahlen niederschlug.

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Nun allerdings scheint selbst im Mutterland der SUV deutlich hörbar das Totenglöckchen zu bimmeln. Grund zu dieser Vermutung ist die Anfang Februar von Stellantis verkündete “Modellpflege” des Cherokee, die sich letztlich in der Reduzierung auf zwei von vormals vier Ausstattungsvarianten und das Ende des V6-Motors reduziert. Mehr noch: Das Stellantis-Werk Belvidere, Illinois, wird laut US-Medienberichten Ende Februar “vorübergehend stillgelegt”. Belvidere ist das einzige Werk, in dem der Cherokee (und das als einziges Modell dort) hergestellt wird. Eine gerüchteweise Verlagerung der Cherokee-Produktion nach Mexiko ist aktuell noch nicht bestätigt. Da bleibt wenig Raum für Spekulationen über eine glorreiche Zukunft der Baureihe.

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Das bevorstehende Ende des nun nur noch mit Vierzylinder-Benzinern angebotenen Cherokee hatte sich schon eine Weile angekündigt. Der Cherokee basiert noch auf einer unter heutigen Maßstäben antiken ehemaligen Fiat-Chrysler-Plattform und hätte für eine erfolgreiche Zukunft längst modernisiert werden müssen. Verkauft wird der Cherokee mit dem Modellkürzel KL seit 2013. Welche Wertschätzung dem Cherokee aktuell noch im Stellantis-Konzern entgegengebracht wird, zeigt sich auch in der Pressemeldung zum neuen Modelljahr 2023, deren Bilder uns seltsam vertraut vorkamen. Ein prüfender Blick ins Archiv zeigte warum: Diese wurden bereits seit dem letzten Facelift Jahr für Jahr wiederverwendet und stammen aus 2017 – wahre Liebe sieht anders aus.

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Damit schließt sich gewissermaßen der Kreis der stiefmütterlichen Behandlung. Denn nach dem 1984 erschienenen Ur-Cherokee XJ, der selbst in Europa eine echte Erfolgsstory war und als Game-Changer für die damals nicht besonders gesunde Marke galt, war das Interesse der Jeep-Oberen am kompakten Geländewagen offenbar erkaltet. Eine bessere Erklärung gibt es für die nachfolgenden Baureihen KJ, KK und KL (siehe Bildergalerie) nicht. Denn die wirkten vor allem bei der Gestaltung, als sei der Cherokee als Ausbildungsprojekt für angehende Designer deklariert worden, aber nicht als wichtiger Markenbotschafter.

Kaum noch Verkäufe für den Cherokee

In Deutschland endete die Karriere des Cherokee bereits 2021 ersatzlos, die Rolle des kompakten SUV nimmt seitdem der moderne Jeep Compass ein. In den USA zeichnete sich der Niedergang des Modells in stetig schwindenden Verkaufszahlen ab, woran das offensichtlich kaum noch vorhandene Herstellerinteresse an dieser Baureihe nicht ganz unschuldig sein dürfte. Seine beste Zeit hatte der aktuelle Cherokee direkt nach seinem Facelift, im Jahr 2018 wurden als Allzeithoch dieses Modells 239.437 Fahrzeuge alleine in den USA verkauft. 2022 waren es noch ganze 40.322 Stück.

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