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Guzzi-Scrambler aus der Höhle

In Montegranaro an der italienischen Adriaküste baute Marco Matteucci diesen klassischen, puren und leichten Scrambler auf. Auf Moto Guzzi-Basis, mit luftgekühlten 55 PS für nur 150 Kilo.

Guzzi-Scrambler aus der Höhle

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Eigentlich ist Marco Matteucci Grafiker und Werbefotograf. Doch seit 2013 gestaltet er auch Custombikes. Unter anderem baute er einen kleinen Scrambler auf Basis einer Moto Guzzi V 35 TT auf, mit nur rund 350 Kubik und 35 PS. Aber schön leicht war sie, die O2-Oxygene aus der Matteucci Garage. Dort, in Montegranaro bei Ancona, entstand inzwischen die nächste Evolutionsstufe dieses klassischen Scrambler-Konzepts, eine 750er-Version.

Moto Guzzi La Tana von Matteucci

“La Tana”, auf Deutsch “die Höhle”, hat Marco Matteucci dieses Guzzi-Projekt genannt. Wesentlicher Unterschied und zugleich Fortschritt gegenüber der ersten Version namens O2-Oxygen ist der Motor. Hier kommt nun der doppelt so große und doppelt so starke luftgekühlte 90-Grad-V-Twin zum Einsatz. Von der Moto Guzzi NTX 750, einer Reiseenduro aus den 1980er- und 1990er-Jahren. Mit 744 Kubik und über 50 PS.

750er-Guzzi-V-Twin mit circa 55 PS

Circa 55 PS sind es geworden, und dazu circa 65 Nm maximales Drehmoment. Denn der Twin kann hier etwas freier einatmen, über Vergaser mit 2 separaten Luftfiltern und angepasster Bedüsung. Und enthemmt ausatmen über die minimalistische Abgasanlage, die aus jeweils 2 dunkel beschichteten Krümmern und kurzen, verchromten Endrohren mit schräg abgeschnittenen Mündungen besteht. Zudem verpasste Marco dem betagten Zweizylinder eine elektronische Zündung von Dynatek.

Springergabel und Cantileverschwinge

Den Stahlrohrrahmen hatte Marco bereits für die O2 umfangreich geändert, am Heck radikal gekürzt und von 2 Federbeinen auf ein zentrales mitsamt Cantileverschwinge umgerüstet. An der Stelle setzte er der deutlich stärkeren und potenziell schnelleren La Tana ein Federbein einer Yamaha R1 ein. Und die einfache Telegabel vorn ersetzte er mit einer Springergabel einer Harley-Davidson. Dafür waren einige aufwändige Anpassungsmaßnahmen erforderlich, sowohl oben am Lenkkopf als auch unten an der Scheibenbremse. Adapterteile fertigte Marco aus Aluminium. Und der Oldschool-Lampe von Bates setzte er Leuchtdioden ein. Den schlanken Benzintank nach Vorlage einer 125er-Laverda hatte er bereits für seine O2 geformt.

Sitzbank aus Echtleder

Mit Unterstützung von Bottega Vasi und Mauro Testella wurde die mit braunem Echtleder bezogene Sitzbank etwas verlängert, sodass – zumindest für Kurzstrecken – ein zweiter Sitzplatz vorhanden ist. Ebenfalls aus Leder wurde die kleine Werkzeugtasche angefertigt, die unter der Sitzbank hängt. Und die obere Tankabdeckung mit der Tasche fürs Smartphone. Ein weiteres modernes Detail ist der kleine Tacho, der vorne am Tank integriert wurde und sein Signal per GPS bekommt. So können Strippen und Kabel vermieden werden, und darauf achtete Marco auch bei der übrigen Bordelektrik. Nur möglichst kleine Lenkerschalter und direkt an den Rahmen gesetzte LED-Leuchten sind zu sehen. Und das Beste: Die Moto Guzzi La Tana von Marco Matteucci wiegt nur circa 150 Kilogramm.

Umfrage

5840 Mal abgestimmt Ist der V2 einer Moto Guzzi längs oder quer eingebaut?

Natürlich längs. Es kommt auf die Lage der Kurbelwelle an.

Natürlich quer. Die Zylinder stehen 90 Grad zur Fahrrichtung, wie beim Reihenmotor.

Fazit

Schön klassisch und schön leicht ist dieser Scrambler auf Moto Guzzi-Basis. Die La Tana von Marco Matteucci wiegt nur circa 150 Kilo, und der luftgekühlte 750er-Twin leistet circa 55 PS. Dazu gibt’s eine Springergabel, eine Cantileverschwinge, echtes Leder und sogar ein paar moderne Details.

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