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Freitag Magazin: Alarmstufe Rot für die europäische Zulieferindustrie. Entwirft KI inzwischen die schöneren Stromer? Apropos: BMW Vision Neue Klasse X.

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EU und die Automobilzulieferindustrie: Direktinvestitionen sinken, Arbeitslplatzverluste steigen.

Zulieferindustrie: Europa wird zunehmend abgehängt

Dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland „suboptimal“ läuft, ist ein offenes Geheimnis. Viel schwerer wiegt aber der derzeit beschleunigte Niedergang in ganz Europa. Die CLEPA (European Association of Automotive Suppliers) schlägt in einem kürzlich verbreiteten Newsletter Alarm.

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Arbeitsplatz-Saldo dreht sich ins Negative. 2024 bislang mit beispiellosen Jobverlusten.

Jobverluste steigen, Investitionen wandern ab

Deutschlands Automotive Industry ist eine Schlüsselindustrie. Unternehmen wie Bosch, Webasto & Co. waren lange Jahre ein Garant für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Das scheint ein Ende zu haben. Wie die CLEPA anführt, sind die Jobverluste in der EU in den ersten 60 Tagen des Jahres 2024 bereits so hoch, wie die des ganzen Vorjahres. Schon 2023 war ein schwieriges Jahr für die Beschäftigung in der Automobilzulieferindustrie gewesen. Dem Verlust von 14.429 Arbeitspläthzen stand nur die Schaffung von 10.500 neuen Arbeitsplätzen gegenüber. 2024 setzt sich dieser Trend beschleunigt fort. In den ersten beiden Monaten wurde der Verlust von 12.153 Arbeitsplätzen bekannt gegeben – nur 100 (!) neue Arbeitsplätze wurden geschaffen.

Damit sind seit 2019 fast 118.000 Arbeitsplätze verloren gegangen und nur 55.000 neue Stellen geschaffen worden. Prognosen aus dem Jahr 2021 deuteten auf eine Nettoarbeitsplatzschaffung von 101.000 bis 2025 hin, angetrieben durch die Elektrifizierung und eine strengere Euro-7-Verordnung. Allerdings übersteigt der Arbeitsplatzabbau in den letzten 5 Jahren die Schaffung von Arbeitsplätzen derzeit um mehr als 60.000.

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Direktinvestitionen nach Zielort. USA und Mexico mit Plus, Europa mit großem Minus.

USA ziehen dreimal mehr ausländische Direktinvestitionen an als die EU

Die EU hat im vergangenen Jahr mehr als 10 Mrd. Euro an Investitionen von außereuropäischen Unternehmen angezogen, was vor allem auf Investitionen in die Batterie-Lieferkette zurückzuführen ist. Dennoch ist der Anteil der EU an den weltweiten ausländischen Direktinvestitionen in den letzten sechs Monaten des Jahres 2023 zum zweiten Mal in Folge gesunken.

Seit dem zweiten Halbjahr 2022 ist der Anteil der EU an den weltweiten Direktinvestitionen um 15,2 Prozentpunkte gesunken, während der Anteil der USA gestiegen ist. Seit dem zweiten Halbjahr 2021 haben die ausländischen Direktinvestitionen in den USA 65,2 Milliarden Euro erreicht – fast das Dreifache des Betrags, der im selben Zeitraum in die EU floss (20,2 Milliarden Euro).

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Kapitalabflüsse haben sich 2023 beschleunigt.

Weitere Abwanderung aus der EU

Europa tätigt erhebliche Investitionen in Batterie-Lieferketten im NAFTA-Raum (USA, Kanada und Mexiko). Europäische Unternehmen haben vier der zehn größten Batteriefabrikprojekte in Nordamerika seit 2021 initiiert, die zusammen ein Investitionsvolumen von fast 17 Mrd. EUR ausmachen. Insgesamt machten europäische Investitionen 35 % der gesamten ausländischen Direktinvestitionen in der NAFTA-Batterie-Lieferkette seit 2021 aus.

Es kommt noch schlimmer

Die europäischen Zulieferer haben im Jahr 2023 über 35 Milliarden Euro für Gebäude, Produktionsanlagen und andere Investitionsgüter ausgegeben. Trotz dieser beträchtlichen Investitionen liegen die Prognosen für die künftigen Investitionsausgaben (CAPEX) deutlich unter den Prognosen von vor zwei Jahren. Insgesamt 27 Milliarden Euro wurden bereits von den prognostizierten CAPEX zwischen 2022 und 2029 gestrichen.

Die Prognosen deuten darauf hin, dass die realen jährlichen Investitionen (ohne Inflation) im Jahr 2029 voraussichtlich 40 Mrd. € erreichen werden – ein Anstieg um 5 Mrd. € gegenüber 2023, aber immer noch mehr als 3 Mrd. € weniger als vor zwei Jahren erwartet.

e-engine meint: Die präsentierten CLEPA-Zahlen sind mehr als nur ein Grund zur Besorgnis. Die einst resiliente Automobilindustrie Europas, speziell Deutschlands, ist offenbar schon sturmreif geschossen. Die Defizite liegen vor allem in der nationalen und europäischen Industriepolitik, die ohne Sinn und Verstand zu agieren scheint. Vor allem Deutschlands Industriepolitik, und ständige bürokratische Verschärfungen von Seiten der EU sorgen für Mißstimmung und Abwanderungsgedanken. Die USA und ihr IRA (Inflation Reduction Act) tun ihr übriges, um europäische wie auch fernöstliche Investitionen anzulocken. Demgegenüber versucht sich Deutschland in der defacto Einführung von Planwirtschaft, agiert kaum Proaktiv und verliert immer mehr den Anschluss. Es ist nicht nur fünf vor Zwölf sondern schon fünf nach Zwölf.

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Wenn die KI beim Design mutiger ist, als der menschliche Designer. Interpretation der Q-Serie.

Künstliche Intelligenz: Werden Auto-Designer bald wirklich arbeitslos?

Vor etwas mehr als einem Jahr hat sich der renommierte Autodesigner Frank Stephenson mit Autodesign und künstlicher Intelligenz beschäftigt. Stephenson war zu dem Zeitpunkt noch recht optimistisch. Ausgehend von den Möglichkeiten der KI im letzten Jahr, glaubt er weiter an die Relevanz der menschlichen Designern.

Audi

2024 wurde ein regelrechtes Feuerwerk an neuen Modellen gezündet. Einige interessante Entwürfe sind drunter, aber auch viele langweilige elektrische Neuinterpretationen alter Formen. Audis Q6 e-tron fällt in letzter Kategorie. Verglichen mit einem Tesla Cybertruck zeigen sich hier zwei völlig unterschiedliche Welten. Wir haben uns die Mühe gemacht, eine KI ein Audi eSUV entwerfen zu lassen, das ein bißchen bißchen mehr Emotionen – negative wie auch positive – weckt.

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Eleganz und Kraft: das scheint die KI eher an Tesla als an Mercedes zu denken.

Mercedes-Benz

Der EQS und der EQE sind zwei durchaus effiziente Elektrofahrzeuge. Beim Außendesign jedoch scheiden sich die Geister. In den USA wird der EQS schon als „Soap“ (Seife) verhöhnt. Das mag dran liegen, dass die Formensprache vielleicht ein wenig zu windschlüpfrig geraten ist.

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Der BMW 4er war vermutlich die Grundlage. Die Neu-Interpretation der Niere unten rechts ist allerdings gelungen …

BMW

KIs extrapolieren auch gerne die vorhandene Formensprache. BMW-Design war zeitweise recht „knittrig“ und die ständig wachsende Niere ist ein steter Quell der Freude für klassische Autoliebhaber. Logisch, dass dann auch die KI hier ansetzt – nicht unbedingt zum Vorteil des Münchner Designs.

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Chinesisch-deutsche Zusammenarbeit via KI: Wenn XPeng-Designer den nächsten ID.Future designen …

VW

Auch die Stromer der Marke VW sind nicht unbedingt Avantgarde im Design. Die jüngste Kooperation mit XPeng geht nur über technologische Grundlagen, wir aber wollten wissen, was das beim Design bedeuten könnte.

Grundsätzlich sind die Designs, die die KI anbietet, überlegenswert. Sie stellen einen formidablen Grundstock für eine weitere Entwicklung der Modelle dar. Gerade der VW-XPeng-Hybrid macht einen schnittigen Eindruck, der aufregender wirkt als die derzeitigen Modelle. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

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Bei der Niere scheiden sich wieder die Geister. Aber die Front wirkt nach einiger Zeit tatsächlich vertrauter …

Apropos Design: Menschliches Geschmacksempfinden beim BMW Vision Neue Klasse X

Was für ein sperriger Namen für eine Autostudie. BMW hat gerade sein neues Visionsfahrzeug präsentiert. O-Ton Pressemeldung: „Im BMW Vision Neue Klasse X werden Ästhetik, Technologie, Nachhaltigkeit und Philosophie der Neuen Klasse auf den Bereich der Sports Activity Vehicles übertragen. Das erste vollelektrische hohe Derivat auf der neuen Architektur wird 2025 im Werk Debrecen (Ungarn) in Serienproduktion gehen.“

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Das Cockpit: Etwas realistischer als die der auf der IAA vorgestellten Studie.

Sechste Generation des eDrive

In der Neuen Klasse soll die Fahrzeugeffizienz insgesamt ein neues Niveau erreichen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die nunmehr sechste Generation der BMW eDrive Technologie. Sie umfasst neben weiter verbesserten E-Antriebseinheiten auch neue, jetzt runde Lithium-Ionen-Batteriezellen. Diese weisen im Vergleich zu den bisherigen prismatischen Zellen eine um mehr als 20 Prozent höhere volumetrische Energiedichte auf. In Kombination mit der Umstellung auf ein 800-Volt-System beschleunigen sie die Ladegeschwindigkeit um bis zu 30 Prozent. Innerhalb von zehn Minuten kann eine Reichweite von 300 Kilometern nachgeladen werden. Außerdem sorgt die sechste Generation von BMW eDrive für bis zu 30 Prozent mehr Reichweite. In punkto Aerodynamik weist der BMW Vision Neue Klasse X einen neuen Topwert auf: Der Luftwiderstand habe sich, so das Unternehmen, zu einem vergleichbaren Modell des aktuellen Portfolios, um 20 Prozent reduziert.

e-engine meint: Design ist Geschmacksache, sicher. Aber hier werden weitere BMW-Fans erst einmal tief beeindruckt sein – ob weitgehend positiv, darf bezweifelt werden. Zwar hat man nun die Niere wieder zivileren Größen und Formen zugeführt, die Front bleibt gewöhnungsbedürftig. Allerdings wächst die Zustimmung bei längerer Betrachtung. Manchmal scheint sogar die Front eines BMW 1800 aus den 1970er-Jahren durchzuscheinen. Lassen wir uns überraschen. Technologisch hat sich einiges getan. Und endlich wendet man sich auch V2L- und V2G-Möglichkeiten zu. BMW hat die Neue Klasse auch als Energiespeicher ausgelegt.

Fotos: istock, CLEPA (Charts), Gencraft (KI), BMW

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