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Fahrbericht: Nissan Ariya e-4orce Evolve+ Spitzenreiter

Zu Beginn ein wenig Englisch-Kunde: „to evolve“ bedeutet auf Deutsch „sich weiterentwickeln“. Damit ist diese Ausstattungslinie des Nissan Ariya eigentlich gut beschrieben. Die Frage ist nur, wie man ein neues Topmodell bezeichnet. Mehr als sich weiter zu entwickeln geht auch in der englischen Sprache nicht. Also greifen die Vertriebsexperten des japanischen Autobauers in die bewährte Schublade und fügen einfach ein Pluszeichen hinzu. Aus Evolve wird so Evolve+. Dabei geht es hauptsächlich um mehr Leistung, also 290 kW / 394 PS.

Spitzenreiter

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Nissan Ariya e-4orce Evolve+

So ist dieser E-Crossover der Spitzenreiter unter den Nissans. Natürlich ist man auch mit 225 kW / 306 PS mehr als ausreichend motorisiert, aber die Extra-Power verleiht dem Vorwärtskommen dann doch einen Schuss zusätzliche Souveränität. Mit einem Preis von 65.490 Euro ist der Nissan Ariya e-4orce Evolve+ kein Sonderangebot und genau um 5.000 Euro teurer als die Allradversion mit dem Evolve Pack und 225 kW / 306 PS. Die 5.000 Euro sind kein zufällig gewählter Aufpreis. Beim Evolve+ bekommt der Käufer volle Hüte, was 2.500 Euro ausmacht. Der Rest geht für die Mehrleistung von 65 kW / 88 PS drauf.

Wir freuen uns auch im stärksten Ariya über Details wie die auf Knopfdruck elektrisch in Längsrichtung verschiebbare Mittelkonsole, sodass jeder Fahrer die eingelassenen Druckfelder leicht und entspannt erreichen kann. So ansehnlich diese Bedienelemente sind, muss man beim Wählen der Fahrmodi (Snow, Eco, Normal und Sport) schon genau und entschlossen drücken, um die Aktion auszulösen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Einstellungen sind deutlich spürbar. Bei dieser Leistung des Ariya reicht Eco locker für die meisten Strecken aus. Mit Normal geht es deutlich ambitionierter zur Sache und Überholvorgänge leicht von der Hand. Für uns die beste Wahl, unter anderem da Sport von einem künstlichen Sound untermalt wird.

Traktion ist dank des Allradantriebs, bei dem zwei Elektromotoren, die die Kraft je nach Fahrsituation flexibel verteilen, genug vorhanden. Da gibt sich der Power Ariya keine Blöße. Anders schaut es bei der eher gefühllosen Lenkung und dem Fahrwerk aus, das Post-Starkfrost-Schlaglöcher eher hölzern verarbeitet. Auch die Sitze bieten wenig Seitenhalt. Das ist verschmerzbar, allerdings werden wir mit dem E-Pedal nicht so richtig warm. Sobald man es aktiviert, zieht sich das Pedal etwas zurück und das Bremsgefühl wird härter beziehungsweise der Widerstand des Pedals beim Verzögern wächst. Das One-Pedal-Fahren ist nicht möglich, da die E-Pedal-Funktion den 2.315 Kilogramm schweren E-Crossover nur bis zu einer Geschwindigkeit von fünf km/h herunterbremst. Wir entscheiden uns das Bremsgeschick in die eigenen Hände, da bei der Rekuperation auch Energie verpufft und stellen erfreut fest, wie leichtfüßig der Nissan Ariya rollt.

Sobald man die Zügel wieder anzieht, sprintet der Nissan Ariya e-4orce Evolve+ in 5,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h (0,6 Sekunden schneller als ohne Plus) und ist wie sein schwächerer Bruder bis zu 200 km/h schnell. Nissan gibt einen Norm-Verbrauch von 20,4 kWh/100 km an, wir waren mit leichtem Gasfuß auf Landstraßen sowie Ortschaften unterwegs, wählten hin und wieder eine forschere Gangart und kamen laut Bordcomputer auf 18,8 kWh/100 km. Die Batterie hat eine Kapazität von 87 kWh, was für 498 Kilometer reichen soll. Bei uns meldete das System bei einer Temperatur von 13 Grad Plus und 91 Prozent Ladezustand eine Reichweite von 353 Kilometern. Dabei muss aber beachtet werden, dass dieser Wert vom Verbrauch der Vorfahrer abhängt. Gute Noten verdient sich der Ariya beim AC-Laden, dass mit maximal 22 kW möglich ist. Etwas anders schaut die Sache beim DC-Stromtanken aus, bei dem es 130 KW sind. Das ist bestenfalls durchschnittlich. So sind die Akkus innerhalb von rund 40 Minuten von 20 auf 80 Prozent gefüllt.

Das Interieur ist im Vergleich zu den anderen Ariya-Modellen unverändert. Wir fühlen uns aufgrund des Lichts, das durch das serienmäßige Glas-Panoramadach hereindringt, wohl. Nehmen aber auch die altbackene Grafik auf dem 12,3-Zoll-Display und zwischen den digitalen Rundinstrumenten zur Kenntnis. Das muss bei einem Auto im Jahr 2024 moderner sein. Das Raumangebot überzeugt. Im Fond ist trotz der coupéhaften Dachlinie genug Platz. Auch bei einer Körpergröße von 1,85 Metern wird es um das Haupt herum nicht eng. Das Kofferraumvolumen ist mit 415 Litern bis 1.280 Litern bei umgelegten Rückbanklehnen ausreichend. Dass die Ladefläche eben ist, hilft beim Großeinkauf.

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