Land Rover

Everrati Land Rover Series IIA und Defender: Offroad-Beiboot mit null Emissionen

Everrati bringt nach dem Land Rover Series IIA auch den klassischen Defender mit elektrischem Antrieb ins 21. Jahrhundert. Doch was hat das mit Yachten zu tun?

everrati land rover series iia und defender: offroad-beiboot mit null emissionen

© Everrati

Von außen ist der Land Rover mit dem zwischen 1958 und 1971 gebauten Original der Serie IIA – abgesehen von kosmetischen Modernisierungen – fast identisch.

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Getreu des originalen Land Rovers Series IIA kann die Elektro-Version von Everrati sowohl mit modernem als auch mit traditionellem Stoffverdeck sowie mit Safari-Hardtop bestellt werden.

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Unter der Haube ist hingegen sehr viel passiert: Ein brandneues, per CAD entwickeltes 60-kWh Batterie-Paket mit fortschrittlichen Batterie-Management und Temperaturkontrolle sorgt für die nötige Energie.

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Mit seinen 152 PS ist der E-Landy jetzt nahezu doppelt so stark wie das 60 Jahre alte Original.

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Bis zu über 240 Kilometer Reichweite sollen mit einer Ladung möglich sein.

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Die Preise starten bei 159.950 Pfund (aktuell umgerechnet gut 184.000 Euro); das Spenderfahrzeug muss man allerdings auch erst einmal haben.

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Der Antrieb erfolgt entweder mit zwei Rädern oder mit allen vieren, wie es es sich für einen Land Rover gehört.

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Eine hohe und eine niedrige Fahrstufe sorgen für passende Zugkraft.

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So lässt es sich zukunftsfähig und emissionsfrei offroaden – mit dem Charme des legendären Land Rover Series IIA.

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Everrati Land Rover Defender mit Elektroantrieb

“Das Ziel ist, die begehrtesten, technisch fortschrittlichsten und nachhaltigsten Klassikautos der Welt zu schaffen.” Das sagt Justin Lunny, Gründer und CEO des Unternehmens Everrati mit Sitz in Großbritannien. 2019 gegründet, schaffte es das Unternehmen, in nur wenigen Jahren mehrere Kultautos durch einen Komplett-Umbau ihres Verbrenner-Motors zu entledigen und mit einem emissionsfreien Elektroantrieb zu versehen. Neben dem Porsche 911 der Baureihe 964 (siehe Video) oder dem Ford GT40 wird auch der legendäre Land Rover Series IIA der Everrati-Sonderbehandlung unterzogen.

Vielleicht finden Sie ja: “Mit einem Elektro-Motor ist es doch dahin mit dem Charme eines 60er Jahre Klassik-Offroaders”? Aber Everrati sagt: Nein! Die Firma nahm kurzerhand einen jahrzehntealten Land Rover der Serie IIA her und begann, ihn von Grund auf umzurüsten. Heraus kam ein 152 PS und maximal 300 Nm starkes, modernes Geländefahrzeug mit Elektroantrieb, das damit nahezu doppelt so stark ist wie das 60 Jahre alte Original. Der Antrieb erfolgt entweder mit zwei Rädern oder mit allen vieren, wie es sich für einen Land Rover gehört. Für ordentliche Kletterfähigkeiten stehen eine hohe und eine niedrige Fahrstufe zur Wahl. Auf der Straße geht es nun deutlich flotter voran als früher: Von null auf 60 mph (96,6 km/h) soll der Everrati-Landy in 13 Sekunden beschleunigen.

Über 240 Kilometer Reichweite

Ein brandneues 60-kWh-Batterie-Paket mit fortschrittlichem Management und Temperaturkontrolle sorgt für die nötige Energie. Immerhin bis zu 150 Meilen (241,4 Kilometer) soll der E-Land-Rover mit voller Batterie schaffen, bevor er eine neue Ladung benötigt. Ein Wiederaufladen der Batterie ist dank Gleichstrom auch schnell möglich. Überschüssige Bremsenergie speichert der elektrische Land Rover Series IIA dank Rekuperation in seiner Batterie.

Von außen ist der Land Rover mit dem zwischen 1958 und 1971 gebauten Original der Serie IIA fast identisch: Lediglich einige scharfe Kanten an der Karosserie sind nun etwas glatter, das Chassis und die Stirnwand des Fahrzeugs haben die Briten sorgfältig verzinkt und die Räder samt Reifen modernisiert. Insgesamt erscheint der Geländewagen so mit einem etwas moderneren Gesicht. Wie einst den originalen Land Rovers Series IIA gibt es die Elektro-Version von Everrati sowohl mit traditionellem Stoffverdeck als auch mit Safari-Hardtop. Das Stoffverdeck bieten die Briten außerdem in einer modernen Version an.

160.000 Pfund plus Spenderfahrzeug

Auch das Interieur bekam mit hochwertigen Ledersitzen des englischen Lederausstatters Bridge of Weir Leathers sowie einer mittig positionierten Ablagebox mit neuem Audiosystem ein Update. Gegen Aufpreis kleidet Everrati den Fahrzeugboden mit Teakholz aus. Für Sicherheit sorgen neue Gurte vorn und hinten sowie der elektrische Bremskraftverstärker, während die Servolenkung den Kraftaufwand beim Rangieren mindert.

Wer einen originalen Land Rover Series IIA sein Eigen nennt, kann ihn bei Everrati für 159.950 Pfund (aktuell umgerechnet gut 184.000 Euro) in ein Elektroauto verwandeln lassen.

E-Defender als Yacht-Ergänzung

Noch etwas teurer, nämlich mindestens 185.000 Pfund (fast 213.000 Euro) plus Spenderauto, ist der Everrati-Umbau der etwas moderneren Defender-Version, die diesen Beinamen seit den 1990er-Jahren trägt. Bei der Monaco Yacht Show 2023, die noch bis zum 30. September stattfindet, debütiert er als thematisch passender “Superyacht Shore Tender”. So werden jene Beiboote bezeichnet, die zwischen dem vor der Küste ankernden Schiff und dem Hafen hin- und herpendeln. Hier soll also der elektrische Offroader das “perfect match” zur Yacht sein, wobei er seine Transportaufgaben freilich nur an Land bewältigen kann. Im Idealfall gibt die Kundschaft das Auto direkt zusammen mit dem passenden Boot in Auftrag; den Kontakt zu Werften stellt Everratis Kooperationspartner, der auf Superyachten spezialisierte Makler Edmiston, sicher gerne her.

Damit das Design des Everrati Defenders thematisch passt, hat sich das sonst auf Yacht-Interieurs spezialisierte Gestalterduo Bannenberg & Rowell um diesen Part gekümmert. Das Fahrzeug verfügt auf Wunsch über die Farbgebung des Mutterschiffs sowie über eine Dachmarkise aus Segeltuch, Bodenplatten aus recyceltem, aus dem Meer gefischten Kunststoffmüll sowie abnehmbare Türen und Verdecke. Da sich weitere Karosserieteile abnehmen lassen, soll sich der Defender in der Tender-Garage des Hauptschiffs unterbringen lassen, wo auch die Batterie mit neuer Energie gefüllt werden kann. (Wobei die Umweltbilanz des Shore-Tender-Defenders empfindlich leiden dürfte, wenn seine Energie letztlich durch mit Schweröl betriebene Schiffsdiesel generiert wird.) Akkuladungen sind jedoch grundsätzlich per Gleich- und Wechselstrom möglich und auch zur Rekuperation ist der E-Landy in der Lage.

Champagnerkühler in der Fronthaube

Im Interieur des elektrischen Land Rover Defenders bringt Everrati neue Sitze mit hochwertiger Polsterung und auf Wunsch Dinge wie Picknickkörbe und einen Champagnerkühler, der sich in der Ausbuchtung der vorderen Haube verbirgt, unter. Den Bereich unter den Sitzen nutzen die Briten als Stauraum für maritime Ausrüstung. Seesäcke aus Segeltuch mit aufgestickten Namen und Logos runden das Design-Konzept ab.

Zur Technik dieses Land Rovers äußert sich Everrati bisher nur vage. Der elektrische Antriebsstrang sei “maßgeschneidert” und werde “unter Verwendung von Komponenten und Fertigungsverfahren in Erstausrüsterqualität fachmännisch von Hand gebaut”. Die Reichweite nennt der Hersteller “beeindruckend”. Preislich geht es beim Shore-Tender-Defender wahrscheinlich weit über die 185.000-Pfund-Marke hinaus. Der Tarif werde “auf Antrag und nach einer ausführlichen Beratung zur Inbetriebnahme festgelegt”, heißt es in einer Mitteilung.

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