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Fahrbericht: Brabus 600 Range Rover Schöner Reisen

Brabus, einst nur den edelsten Modellen der Marke Mercedes verschrieben, hat sich in den vergangenen Jahren schrittweise auch anderen Herstellern geöffnet. Besonders interessant ist dabei der Einstieg in die britische Luxuswelt von Range Rover, denn Brabus macht den imageträchtigsten Offroader der Welt nochmals deutlich exquisiter. Bereits von außen sieht der Range Rover nicht mehr aus wie das coole Serienmodell, denn Schweller, Schürzen und Radsatz präsentieren sich selbst in dem düsteren Schwarz namens Santorini Black alles andere als zurückhaltend. Durchaus nicht aufdringlich, doch wer diesen Range Rover im Straßenverkehr sieht, bemerkt schnell, dass er mehr zu bieten hat als ein Fahrzeug von der Stange. Dabei sind die Insignien der Macht auf den zweiten Blick komplett ausgetauscht. Statt des Range Rover Schriftzuges auf der Haube prangt hier Brabus und auch das kleine Land Rover Signet im Wabengrill wurde etwas überflüssig durch eine Brabus-Plakette ersetzt. Ähnliches am Heck, wobei hier der Dachkantenspoiler nebst vierflutiger Auspuffanlage den meisten Eindruck schinden.

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Brabus 600 Range Rover

Doch ganz anders präsentiert sich der Innenraum, nachdem die vier Türen oder gar die zweiteilige Heckklappe geöffnet wurden. Denn hier offenbart sich eine Orgie in Leder und Nähten, die selbst das allemal exklusive Range-Interieur auf ein völlig neues Level hebt. Okay, die hellgrüne Farbe (Pale Green) ist mehr als Geschmacksache, doch der Innenraum wird gemäß Kundenwunsch mit Tierhäuten nach freier Farbwahl ausgestattet und so ist von schwarz über weiß, orange, gelb oder Himmelblau alles drin. Die Wertigkeit, die Griffigkeit und die Verarbeitung von Sitzen und Verkleidungen sind dabei spektakulär, wobei die Langversion den Insassen gerade im Fond eine mobile Wohlfühloase bietet, die sich nur schwer toppen lässt. Doch wer im Fond sitzt, genießt zwar das imposante Platzangebot auf den klimatisierten Sitzen mit elektrischer Verstellung und einen beeindruckenden Reisekomfort, doch bekommt von der Antriebseinheit nur am Rande etwas zu spüren.

Denn der Fahrer feiert beim neuen Range Rover die Antriebskooperation mit BMW und somit einen doppelt aufgeladenen bayrischen Achtzylinder-Benziner, der derzeit wohl das Maß der Dinge ist, wenn es um Verbrennervortrieb geht. Noch imageträchtiger wäre nur ein V12-Aggregat, doch den hat BMW aus seinem Antriebsportfolio verbannt und so müssen acht Brennkammern mit einem Volumen von 4,4 Litern reichen, um den Briten artgerecht zu bewegen. Die Brabus-Kur holt aus dem 530 PS starken V8-Triebwerk ein leichtes Leistungsplus auf 442 kW / 600 PS und stattliche 800 Nm maximales Drehmoment heraus, die den mehr als 2,5 Tonnen schweren Allradkoloss noch etwas imposanter als sonst befeuern. Wirklich spürbar ist der Leistungszuwachs jedoch wohl nur, wenn man es auch weiß, denn auch ein Serienmodell hängt nicht zurückhaltender am Gas und auch die Fahrleistungen geben bei der Standardversion keinen Grund zur Klage. Auf Wunsch geht es mit Tempo 250 über die linke Autobahnspur. Der Normverbrauch: weitgehend uninteressante 12 Liter auf 100 Kilometer.

So ist es eher der mächtige Auftritt und das Luxuspaket im Innern und der 24-Zoll-Radsatz mit seinen Reifen im Format 295/35 ZR 24, das das variable Luftfederfahrwerk nennenswert beeinflusst, denn so fährt sich der Edelbrite einen Hauch sportlicher und direkter als man es kennt. Die insgesamt straffere Abstimmung passt zum sonoren Klang der Klappenauspuffanlage, die die Gasanforderungen des Fahrers nicht nur in imposanten Vortrieb, sondern auch in ein stattliches Konzert verwandelt. Und wer den Auftritt eines besonders exquisiten Range Rover Modells mit Bodykit und 24-Zöllern will, der feiert den akustischem Wohlklang bei jedem Durchbeschleunigen. So viel Exklusivität, so viel Handarbeit im Innenraum und so viel Dynamik haben ihren Preis, den geneigte Kunden nur allzu gern bezahlen. So kostet der Range Rover 530 nach der sehr umfangreichen Brabus-Kur mit 462.000 Euro nicht nur mehr als das doppelte des Serienmodells, sondern auch den Preis einer stattlichen Eigentumswohnung in einer mittelgroßen deutschen Stadt. Ob man sich darin jedoch so wohnlich betten kann – und fahren kann, wohin man will?

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