- Der Range Rover Sport D350 AWD MHEV auf einen Blick
- Weniger Sport, mehr Komfort
- D350 AWD MHEV: Starker Diesel mit akzeptablem Verbrauch
- Bediensystem mit leichten Schwächen
- Die Geländequalitäten des neuen Range Rover Sport
- Fazit
- Technische Daten Land Rover Range Rover Sport D350 AWD MHEV*
Der Range Rover Sport D350 AWD MHEV auf einen Blick
- Dritte Generation des „kleinen“ Range Rover
- R6-Diesel mit 350 PS und 700 Nm Drehmoment
- 0-100 km/h in 5,9 Sekunden, Vmax 234 km/h
- Sehr komfortabel und luxuriös ausgestattet
- Weiterhin ein echter Offroader
- Startpreis RR D350 AWD MHEV ab 126.100 Euro
Der D350 AWD ist der stärkste Selbstzünder im Range Rover Sport.
Weniger Sport, mehr Komfort
Zugegeben: Die Wahrscheinlichkeit, dass das frisch gekrönte Oberhaupt des Commonwealth, Charles III., in einem beinahe schon bürgerlichen Range Rover Sport durch seine Ländereien fährt, erscheint unwahrscheinlich. Schließlich hegte bereits seine Mutter, Queen Elisabeth II., stets eine enge Verbundenheit zum großen, zum „echten“ Range Rover. Dabei wäre der neueste Vertreter der englischen Hochsitz-Klasse aber durchaus imstande, auch erlauchtesten Komfort-Anforderungen gerecht zu werden. Lasst euch vom Sportabzeichen nicht täuschen: Kaum ein anderer Geländewagen in der Oberklasse ist derzeit nachgiebiger abgestimmt.
Am Heck dominiert Sachlichkeit. Markantes Stilelement der neuen Range Rover-Familie: Die zwei Dachantennen.
D350 AWD MHEV: Starker Diesel mit akzeptablem Verbrauch
Unser Testwagen als D350 „Autobiography“ hingegen will seine Insassen vor allem umgarnen, sie von der Außenwelt beinahe isolieren (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,7 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 201 g/km)². Das gelingt nicht nur durch die wolkige Fahrwerksabstimmung, sondern auch durch das ringsherum montierte Dämmglas. Dazu passend servieren die Engländer einen vorzüglichen Reihensechszylinder-Mildhybrid-Diesel mit drei Liter Hubraum, der nicht nur durch massig Kraft, sondern auch durch seine hohe Laufkultur punktet. Das i-Tüpfelchen: Ein Durchschnittsverbrauch über zwei Testwochen von 8,7 Liter auf 100 Kilometer bei hohem Autobahnanteil. Nicht schlecht für einen 350 PS und 700 Nm starken Selbstzünder, der im Bedarfsfall 2,5 Tonnen Auto innert 5,9 Sekunden auf Landstraßentempo katapultieren kann. Die Höchstgeschwindigkeit wird derweil mit 234 km/h angegeben.
Im Cockpit wurden Knöpfe auf ein Minimum reduziert. Die Bedienung per Touchscreen gelingt nicht immer selbsterklärend.
Bediensystem mit leichten Schwächen
Als Fahrer thronst du wie angesprochen über den Dingen, hast zwar immerzu alles im Blick, musst dich aber auch irgendwann mit dem Infotainment-System auseinandersetzen. Hier hat Jaguar Land Rover (jetzt neu in Kurzform nur noch JLR genannt) über die letzten Jahre spürbar nachgelegt, liefert auch im Range Rover Sport große Displays mit hochauflösender Darstellung. Hin und wieder allerdings hakt es in der Menülogik, Sprachbefehle werden nur unzureichend umgesetzt und auch die Druckpunkte der Bedienleiste unterhalb des Touchscreens sind nicht ideal. Erfreulich zu erwähnen ist allerdings, dass man das digitale Kombiinstrument in einen gänzlich reduzierten Modus versetzen kann und auch die Assistenzsysteme nie übergriffig werden.
Massig Platz auch in der zweiten Reihe. Dazu gibt es viele Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbare Rückenlehnen.
Die Geländequalitäten des neuen Range Rover Sport
Dass der Range Rover Sport D350 Autobiography weiterhin ein ernstzunehmender Geländewagen ist, zeigen auch die ausstattungsabhängigen Merkmale der Karosserie im Offroad-Modus: Böschungswinkel vorne 29,7, hinten 30 Grad, Rampenwinkel 26,9 Grad, Bodenfreiheit bis zu 28,1 Zentimeter. Damit ist die Ankunft auf der Berghütte auf jeden Fall gesichert. Und wenn es nur darum geht, schwere Lasten zu transportieren – die Anhängelast beträgt standesgemäße 3,5 Tonnen.
Billig ist der Spaß nicht zu haben: Der Range Rover Sport D350 AWD startet ab 126.100 Euro.
Fazit
SUV und Diesel – verpönt und dennoch eine verführerische Kombination. Denn auch der Range Rover Sport D350 AWD beweist, dass der Selbstzünder weiterhin die wohl effizienteste Art ist, ein solch opulentes Fahrzeug vorwärtszubewegen. Der neue Sport ist dabei deutlich softer geworden als sein Vorgänger, hat in Sachen Wertigkeit nochmals zugelegt und lässt auch beim Platz kaum das Verlangen nach dem großen Bruder aufkommen. Beim Bedienkomfort des Infotainment-Systems dürfen die Engländer für die aufgerufenen Preise allerdings gerne noch nachlegen. Jüngst stieg der Basispreis für den D350 AWD MHEV im alternativlosen Autobiography-Trimm um 4.000 Euro auf jetzt 126.100 Euro an. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)
Technische Daten Land Rover Range Rover Sport D350 AWD MHEV*
Modell | Land Rover Range Rover Sport D350 AWD MHEV |
Motor | 48V-Sechszylinder-Diesel, 2.997 ccm³ |
Leistung | 258 kW/350 PS bei 4.000 U/min |
Drehmoment | 700 Nm von 1.500 bis 3.000 U/min |
Antrieb | Allrad, Achtstufen-Automatik |
Verbrauch kombiniert | 7,7 l/100 km² |
CO2-Emissionen kombiniert | 201 g/km² |
Beschleunigung (0–100 km/h) | 5,9 s |
Höchstgeschwindigkeit | 234 km/h |
Abmessungen (L/B/H) | 4,95 m/2,04 m/1,82 m |
Kofferraumvolumen | ca. 647 bis 1.491 Liter (VDA) |
Anhängelast | bis zu 3.500 kg |
Gewicht | ca. 2.500 kg |
Grundpreis Range Rover Sport Autobiography D350 AWD MHEV | ab 126.100 Euro |
*Herstellerangaben