Das legendäre „Ghost Car“: Wenn beim Anblick dieser Bilder bei Ihnen etwas klingelt, wurden Sie in den frühen 2000er-Jahren im Fernsehen erschreckt.
Der Clip, der sich ins Gedächtnis vieler Internet-Nutzer einbrannte, ist gerade 20 Sekunden lang – und trägt den verheißungsvollen Titel „Ghost Car“. Am 30. Juli 2005 wurde er von einem Youtube-Nutzer namens „mrsmithereen“ auf dem Video-Portal Youtube veröffentlicht. Zu sehen ist eine herrliche, grüne Landschaft, durch die sich eine Landstraße schlängelt.
Ein weißes Auto fährt langsam über die Straße, dazu erklingt malerische und geradezu entspannende Musik. Dann verschwindet das Auto hinter einer Baumgruppe. Ein Moment, der die absolute Idylle verkörpert. Der spannende Augenblick folgt danach: Eigentlich sollte der Wagen auf der anderen Seite des Wäldchens hervorkommen, stattdessen erwartet die Zuschauer eine andere Überraschung. Vorsicht, nicht erschrecken!
Bis heute hat der Clip auf Youtube sagenhafte 39 Millionen Aufrufe eingesammelt. Und noch heute ist „Ghost Car“ ein häufig verschicktes Video. Als das Filmchen erstmals auf Youtube auftauchte, sorgte es sogar für Rätselraten bei den zumeist amerikanischen Zuschauern. Was hat es damit auf sich? Untertitelt wurde das Video lediglich mit „Ghost in a car commercial“. Zumindest das Wort „commercial“ – „Werbung“ – stimmt: Ursprünglich wurde das Filmchen für die Marke „K-fee“ geschaffen, ein Kaffee-Getränk mit reichlich Koffein, das in Dosen im Kühlregal verkauft wurde.
Die Werbebotschaft, die nach dem Schreck-Moment eingeblendet wurde: „So wach warst du noch nie.“ Der Effekt saß: Zahlreiche TV-Zuschauer in Deutschland erschreckten sich gewaltig, wenn der Zombie auf der Mattscheibe erschien. Und eine Gewöhnung setzte kaum ein, weil es nicht nur diesen einen Clip gab. Der Getränke-Hersteller ließ gleich mehrere Videos mit entspannten Bildern produzieren, auf die jeweils ein gewaltiger „Jumpscare“ folgte. In einem Clip sieht man ein verliebtes Pärchen am Strand – und kurz bevor es zum Kuss kommt, taucht das Monster auf. Ein anderes Video zeigt eine Frau beim Meditieren, bis die Idylle von einem Dämon mit spitzen Ohren schreiend unterbrochen wird.
Bei „Ghost Car“ blendete der Nutzer, der es auf Youtube teilte, nach der Schreck-Sekunde übrigens sogar einen entsprechenden Hinweis am Ende ein: „Und jetzt wechsele deine Hose und geh zurück an die Arbeit!“ Ob der Youtube-Nutzer „mrsmithereen“ damit rechnete, dass er mit dem Posten des Videos eines der erfolgreichsten Videos online stellte und einen regelrechten Hype auslöste? Das ist nicht überliefert. â–