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Dienstag Magazin: Merke – nie den Cybertruck kritisieren! EU-Aus für Diesel-Lkw bereits 2040? BYD fertigt keine Pouch-Zellen mehr. Thailand entdeckt 15 Mio. Tonnen Lithium.

Kommentar zur „Tesla-Bubble“: die Nerven scheinen blank zu liegen!

Das Thema hatten wir hier schon öfter – wenn Youtuber oder Autotester nicht 100% FÜR Tesla sind, sind sie eben Hater und haben sich dadurch gleich selbst diskreditiert. Das musste auch Jason Fenske erleben, der eigentlich mit seinem Kanal „Engineering Explained“ immer recht fair über die Fahrzeuge der Musk-Company berichtet hatte. Nun hats auch den Kanal von „JerryRigEverything“ erwischt.

dienstag magazin: merke – nie den cybertruck kritisieren! eu-aus für diesel-lkw bereits 2040? byd fertigt keine pouch-zellen mehr. thailand entdeckt 15 mio. tonnen lithium.

Riesige Anhängelasten? Eigentlich kein Problem für den Cybertruck der bis knapp 5 Tonnen ziehen darf.

Beim Ziehen von schweren Anhängern wirds spannend

Der Cybertruck ist eigentlich ein ideales Arbeitsgerät. Die Bauweise des Pickups scheint ideal für das „Heavy Lifting“ zu sein. Die Tatsache, dass der Wagen kugelsicher ist, macht ihn auch für andere äußere „Einflüsse“ äußerst resilient. Das bedeutet: wer sich den Pickup leistet, der erwartet auch, dass das Arbeitsgerät in typischen Situationen brilliert. Was nützt es 5.000 kg ziehen zu können, wenn dann die Reichweite auf lächerliche Distanzen schmilzt? JerryRigEverything hat in der Vergangenheit so einige Pickups getestet. Im Sommer, wie auch im Winter. Letzten Winter wollte er wissen, wie sein Rivian R1T mit dem vollen zulässigen Änhängergewicht performt. Es waren da zwar keine 5 Tonnen (tatsächlich 11.000 lbs – 4.989,51 kg) wie beim Cybertruck, aber immerhin 4,5 Tonnen.

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Heftige Anhängelasten bei winterlichen Bedingungen: wie weit kommt der Cybertruck dann?

Winterreichweite? Puhh.

Die Winterreichweite des Rivian lag dann bei 100 Meilen, also 160 Kilometern. Damit ist der Rivian für die Langstrecke ziemlich ungeeignet, vor allem auch deshalb, weil man zum Laden zudem den Anhänger abkoppeln musste. Letzteres liegt natürlich nicht am Auto, sondern an den Ladestationen, die Fahrzeuge mit Anhänger bislang kaum einkalkuliert haben. Die Temperatur lag übrigens beim Wintertest mit dem Rivian bei 0°C. Bei den derzeitigen Temperaturen in den USA, die an der -20°C-Marke kratzen, wäre das Ergebnis vermutlich noch bescheidener ausgefallen.

Das damalige Fazit des Youtubers: Für die Kurzstrecke durchaus möglich, bei längeren Strecken bleibt der Diesel-Truck weiterhin das Gebot der Stunde. Auftritt Cybertruck.

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10.400 lbs? Also etwa 4,7 Tonnen. JerryRigEverything unterwegs mit dem Cybertruck mit Dual Motor.

Der Cybertruck könnte ja,  wenn …

… die Tesla-Hater nicht so zahlreich wären. So könnte man die zahlreichen Reaktionen in der Tesla-Bubble interpretieren. Jerrys Test mit dem Musk-Pickup wurde mit anderen Worten nicht überall mit „Wohlwollen“ aufgenommen, zumal die Reichweite noch unter der des Rivian blieb. Freilich zog der Cybertruck 500 kg mehr und hat zudem eine etwas kleinere Batterie.

Die Defizite des Musk-Arbeitstiers kamen aber auch an anderer Stelle zutage. So zeigte das Display trotz „Towing-Mode“ ständig Lkw hinten an, die Elektronik interpretierte den Hänger aber auch mal als Lieferwagen, mal als Auto. Das ist erstaunlich, denn Tesla ist vor allem für das digitale Refinement bekannt. Man merkt, dass auch das Infotainment-System mit heißer Nadel gestrickt wurde. Außerdem zeigten die Algorithmen zur Reichweitenberechnung ebenfalls noch riesige Diskrepanzen auf, die bei rund 30-40% lagen.

I watched his video. All things considered, it’s not an objective assessment. https://t.co/D1sN6J3Fw5

— Ray (@ray4tesla) January 19, 2024

Ist der Cybertruck also noch Beta?

Das könnte man so sagen, auch wenn die Tesla-Bubble das anders sieht. Da viele Unfertigkeiten aber auf der Software-Seite liegen, dürften die mit der Zeit ausgemerzt werden. Wie beispielsweise der Autopilot, den es bislang im Pickup auch nicht gibt. Und dann ist da der Frunk. der ist zwar groß, aber verglichen mit einem Ford F-150 weniger für den typischen geschäftlichen Einsatz geeignet ist. Der vom Rivian übrigens erst recht nicht, denn einen Zementsack in den Frunk zu hieven dürfte dort völlig illusorisch, und bestens dafür geeignet sein, das Rückgrat des Arbeiters für alle Zeiten zu vernichten. Übrigens: nicht nur JerryRigEverything kam zu diesem  bescheidenen Reichweiten-Ergebnis. Vor nicht mal einem Tag kam der Youtuber DblCapCrimpin zu ähnlichen Ergebnissen. Die Physik, so scheint es, kann auch der Musk-Truck nicht überlisten …

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Display: Im „Towing-Mode“ zeigt der Cybertruck bisweilen lustige Anhängelasten an …

Den Cybertruck wird vermutlich das selbe Schicksal ereilen, wie seinerzeit den „Hummer“ in den 80er und 90er Jahren. Der war von einem robusten Allzweckfahrzeug, das ursprünglich fürs Militär entwickelt wurde, zu einem Lifestyle-Panzer geworden, der sich auf den Boulevards in Los Angeles, Paris und München bestens machte. Ähnlich sehe ich den Cybertruck. Das ist ein Fahrzeug, das in erster Linie Menschen befriedigt, die gerne auffallen wollen. Wie heißt der Satz so schön? „Wenn’s schee macht!“

Kommentar: Bernd Maier-Leppla

JerryRigEverything | Wie weit kann der CYBERTRUCK 11.000 lbs bei eisigem Wetter ziehen?

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Punktierung: Oben BYD-Blade-Modul, unten prismatisches NMC-Modul. Das NMC-Modul explodiert innerhalb kürzester Zeit.

Batteriehersteller: BYD stoppt Pouchzellen für PHEVs

BYD hat laut Informationen von CNEVPOST damit begonnen die Produktionslinien für Pouchzellen auf prismatische Zellen umzustellen. Nur noch ein Werk sei in Zukunft für die Fertigung von Pouchzellen vorgesehen. Die Gründe dafür sind pikant: BYD rechnet mit Haltbarkeitsproblemen der Pouchzellen – will sagen, man befürchtet, dass die eher auslaufen könnten, als die anderen Batterievarianten. Die Leckagen betreffen dann den Elektroyt. Bis zum Jahre 2025 plane man zudem auch die letzte Fabrik für die Zellen umzurüsten.

Elektrifizierte Autos verwenden derzeit drei verschiedene Batterietypen: Zylindrische, prismatische und „Beuteltypen“ (Pouch). Pouchzellen sind vor allem in der Unterhaltungselektronik sehr verbreitet. BYD plane, so das chinesische Portal weiter, in seinen PHEVs zukünftig nur noch prismatische Zellen zu verwenden. Die werden unter anderem auch „Short Blade“ genannt – sind mithin eine kleinere Version der typischen Bladebatterien des Unternehmens, die auf LFP-Basis arbeiten. BYD ist übrigens mit einem Anteil von 15,7 Prozent (Januar bis November 2023) der weltweit zweitgrößte Batteriehersteller hinter CATL mit einem globalen Marktanteil von 37,4%.

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Thailand meldete vergangene Woche, dass man 14,8 Mio. Tonnen Lithiumvorkommen gefunden habe. Die Ausbeutung scheint sich jedoch noch als schwierig zu gestalten.

Rohstoffe: Fast 15 Mio. Tonnen Lithiumvorkommen in Thailand entdeckt.

Malaymail, das malaysische Internetportal berichtete am Freitag über die Entdeckung von fast 15 Mio. Tonnen Lithiumvorkommen in Thailand. Thailändische Regierungskreise verstehen die Entdeckung als Schub für das Ziel des Königreichs, ein „regionaler Knotenpunkt für die Produktion von Elektrofahrzeugen zu werden“.

Sollte sich der Fund in dieser Form bewahrheiten, würden damit in Thailand die drittgrößten Reserven nach Bolivien und Argentinien lokalisiert sein. Allerdings scheint die Ausbeutung der Lithiumfunde nicht wirklich trivial zu sein. Ein Regierungsprecher bemerkte dazu gegenüber der Presse: „Wir versuchen herauszufinden, wie viel wir aus den Ressourcen, die wir gefunden haben, verwenden können. Es braucht Zeit.“

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Die EU-Beschlüsse beinhalten auch Nutzfahrzeuge und kommunale Nutzfahrzeuge wie Mülllaster. (Symboldbild: Daimler Truck)

EU: EU-Gesetzgebung einigt sich auf Aus für Diesel-Lkw bis 2040

Die europäischen Gesetzgeber haben sich vergangene Woche auf CO2-Ziele für schwere Nutzfahrzeuge geeinigt, die den Verkauf fast aller neuen Diesel-Lkw bis 2040 auslaufen lassen werden. Die Hersteller müssen die durchschnittlichen Emissionen neuer Lkw im Jahr 2030 um 45 %, im Jahr 2035 um 65 % und im Jahr 2040 um 90 % senken. Laut der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) bietet das Gesetz den europäischen Lkw-Herstellern Planungssicherheit, um auf Null-Emissionen umzustellen und mit ausländischen Herstellern von Elektro-Lkw zu konkurrieren.

Fedor Unterlohner, Freight Manager bei T&E, sieht vor allem Planungssicherheit für die Hersteller: „Die EU gibt den Lkw-Herstellern klar vor, wann fast alle ihre Fahrzeuge emissionsfrei sein müssen. Die europäischen Hersteller haben jetzt einen klaren Fahrplan, um die Produktion von Elektro- und Wasserstoff-Lkw hochzufahren und für die Herausforderung durch Tesla und chinesische Konkurrenten gerüstet zu sein.“

Auch Müll- und Nutzfahrzeuge betroffen

Die EU-Regierungen und die Europaabgeordneten haben sich darauf geeinigt, dass die Ziele ab 2035 auch für Nutzfahrzeuge wie Müll- und Baufahrzeuge gelten werden. Laut T&E wird diese Ausweitung dazu führen, dass zusätzliche 7 % des Marktes für schwere Nutzfahrzeuge den CO2-Zielen unterliegen werden. Die Verhandlungsführer widerstanden laut Aussagen der NGO „dem Druck der Industrie für fossile Brennstoffe, ein Schlupfloch in den Zielen für E-Kraftstoffe und Biokraftstoffe zu schaffen“.

Die Hersteller von Aaufliegern müssen die Emissionsleistung von Lkw-Anhängern bis 2030 um 10 % verbessern – ein schwächeres Ziel als von der Kommission vorgeschlagen. Das CO2-Ziel für Busse wurde ebenfalls auf 90 % im Jahr 2030 gesenkt und soll bis 2035 100 % erreichen.

T&E schätzt, dass die EU-Ziele dazu führen werden, dass rund 30 % der 2030 verkauften Lkw und mindestens drei Viertel der 2040 verkauften Lkw emissionsfrei sein werden – elektrisch oder mit Wasserstoff. Nach den Autos sind die schweren Nutzfahrzeuge der zweitgrößte Verursacher von Verkehrsemissionen in Europa.

Fedor Unterlohner schloss: „Keiner der Beteiligten hat alles bekommen, was er wollte, aber die Wahrheit ist, dass es sich um ein sehr ausgewogenes Abkommen und eine positive Nachricht handelt. Einer der größten Verursacher von Umweltverschmutzung in Europa hat einen Weg gefunden, umweltfreundlich zu werden. Die Hersteller und die Güterverkehrsbranche haben langfristige Investitionssicherheit erhalten. Jetzt sollten wir mit der Umsetzung beginnen.“

Fotos: JerryRigEverything (Youtube Stills), Tesla, Daimler Truck, istock, Tntflash, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons, BYD

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