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Dienstag Magazin: Hurricane Helene und der Rivian R1T. Renault Emblème mit Batterie+Brennstoffzelle. eEconic als Tankwagen für Airbus. VAN.EA Erlkönige unterwegs.

Elektromobilität und Katastrophen: Wie ein Rivian R1T nach dem Hurricane einfach weiterfuhr

Katastrophenszenarien. Viele sind der Meinung, dass Verbrenner im Falle des Falles die bessere Wahl sind. Schließlich kann nichts einen vollen Tank ersetzen. Elektrofahrzeuge hingegen werden gerne als Desaster im Katastrophenfall betrachtet. Wenn die Katastrophe zuschlägt, dann gibt es bekanntlich auch keinen Strom mehr. Die Ladesäulen fallen aus und der Stromer ist faktisch ein totes Stück Metall. Dass ein leerer Verbrenner dann allerdings auch an der Zapfsäule verloren hat, weil die ohne Strom auch nicht mehr funktionieren – geschenkt. Aber man könnte dann immerhin noch etwas mit einem Reservekanister ausrichten …

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Michael Cusicks Rivian R1T: 100 Fuß agetrieben und trotzdem weiter einsatzbereit. Lädt das Ding überhaupt nich? Was für eine Frage! (Foto: © Michael Cusick)

Autos, die durch hohe Wasserstände waten …

Wer hat sie nicht im Kopf, die Bilder von überfluteten Gebieten, wenn tausende von Autos einfach weggespült werden. Für einen Verbrenner ist das tödlich. Denn ist erst einmal Wasser in den Motor eingedrungen, ist der Exitus desselben nicht weit. In den sozialen Medien macht gerade ein kurzer Spot die Runde, der eine Senke in UK zeigt, die voll Wasser gelaufen ist. Viele Autos, die sich durch den relativ hohen Wasserstand gearbeitet haben, bleiben keine 20 Meter nach der Durchquerung mit rauchenden Auspuffen und klopfenden jämmerlich verendenden Motoren einfach stehen. Fein raus sind diejenigen, die über ein echtes Katastrophenfahrzeug wie einen Landrover Defender u.ä. verfügen. Aber auch hier gab es Ausfälle. Nur Fahrzeuge mit nach oben verlegtem Auspuff und erweiterterter Borenfreiheit überlebten die Durchquerung.

Und natürlich Stromer.

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Der Rivian R1T Truck: so sieht der Pickup ohne Schlamm-Applikationen aus …

Hurricane Helene

Auch im US-Katastrophengebiet, wo der Hurricane Helene jüngst getobt hat, sind neben ganzen Ortschaften tausende von Fahrzeugen vernichtet worden. Die Autos sind in der Regel nicht mehr zu retten, auch wenn sie vom Schlamm und Dreck befreit werden. Die Motoren können ohne aufwändigen Arbeiten nicht mehr in Betrieb genommen werden – wenn überhaupt. Und dann postet Rivian-Besitzer Michael Cusick Bilder von seinem komplett mit Schlamm überzogenen R1T. Das Auto sieht nach einem Totalschaden aus, wurde rund 30 Meter von seinem ursprünglichen Parkplatz weitergespült und man höre und staune, ist trotzdem „dicht“ geblieben“. Nicht mal in den „Frunk“ ist Wasser eingedrungen. Zu allem Überfluss ist das Auto sogar noch weiterhin einsatzbereit. Die Batterie, die Elektrik – nichts ist in der Katastrophe kaputt gegangen, und auch das Aufladen hat problemlos geklappt.

Hey it's Michael Cusick from the viral flooded R1T video. It's still unreal to me that my Rivian survived. Swept 100 yards from where I parked it and aside from a little vibration at higher speeds she drives like a dream. Truly a testament to the engineering team over @Rivian pic.twitter.com/mhVyMxOXnh

— Michael Cusick (@chessforgiants) October 4, 2024

e-engine meint: Es gibt genügend Spots in den Sozialen Medien, wo Teslas und andere Elektrautos durch Hochwasser pflügen. Jeder normal denkende Mensch schüttelt da mit dem Kopf und doch scheinen Elektroautos hier Vorteile zu haben. Vorausgesetzt, sie haben genügend Restladung gehabt und saufen nicht komplett ab. Die Rivian-Story indessen ist die beste Werbung für den Autohersteller und die Elektromobilität. Kein Werbefuzzi hätte sich sowas ausdenken können …

Club Rivian | Rivian R1T wird nach Hurricane Helene 100 Fuß weit abgetrieben und läuft immer noch #rivian #helene #hurricane

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Renault Emblème: Weltpremiere auf dem Pariser Autosalon vom 14 bis 20. Oktober: Der Stromer kommt mit 40-kWh-Batterie und Brennstoffzelle.

Weltpremiere in Paris: Renault Emblème –Auto mit Batterie und Brennstoffzelle

Brennstoffzelle als „Range Extender“? Ganz neu ist das nicht, aber Renault zeigt mit dem Prototypen, dass man gewillt ist weiter zu denken. Der Emblème verfügt demnach über einen elektrischen Antrieb, der auf zwei Arten gespeist wird: durch eine herkömmliche wiederaufladbare Batterie für die alltägliche Nutzung und durch eine Wasserstoff-Brennstoffzelle für längere Fahrten. Die auf der Plattform AmpR Medium basierende Architektur mit Hinterradantrieb beherbergt die verschiedenen Komponenten des Antriebsstrangs (Elektromotor, Batterie, Brennstoffzelle und Wasserstofftank) und sorgt, so das Unternehmen, für einen niedrigen Schwerpunkt und eine ideale Gewichtsverteilung.

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Neben den Chinesen entwerfen vor allem die Franzosen äußerst ansehnliche Stromer. Der Emblème sieht auch im Stand äußerst dynamisch aus.

Elektromotor ohne seltene Erden

Der 160-kW-Elektromotor mit gewickeltem Rotor des Emblème kommt ohne seltene Erden aus. Der Strom für den Elektromotor wird in einer kleinen NMC-Batterie mit 40 kWh gespeichert, die leichter, günstiger, kompakter und umweltfreundlicher ist als die eines Familien-Elektrofahrzeugs mit großer Reichweite. Die Reichweite beträgt, so Renault, mehrere hundert Kilometer, also mehr als genug für alltägliche Fahrten. Die für längere Fahrten erforderliche Energie liefert eine 30-kW-PEMFC-Brennstoffzelle, die mit CO2-armem Wasserstoff aus einem 2,8-Kilogramm-Tank betrieben wird; der maximale Wirkungsgrad beträgt etwa 60 Prozent.

Bis 350 km H2-Reichweite

Durch diese Konfiguration steigt die Vielseitigkeit des Renault Emblème: Eine Strecke von bis zu 1.000 Kilometern kann er genauso schnell zurücklegen wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor: ohne Aufladen, mit nur zwei Stopps zum Betanken mit Wasserstoff – in jeweils unter fünf Minuten – für 350 Kilometer Reichweite. Auf einer Fahrt zwischen Paris und Marseille werden 75 Prozent des Stroms, den das Fahrzeug verbraucht, von der Brennstoffzelle erzeugt, wobei außer Wasser keine Emissionen entstehen.

e-engine meint: Klingt theoretisch alles recht postitiv, wären da nicht die übliche „Haken“ beim Wasserstoffantrieb. Woher kommt der Wasserstoff? Was kostet das Kilogramm? Und dann wäre da noch die Lagerungsfähigkeit im Tank. Wie allgemein bekannt, ist es um die wegen der Flüchtigkeit des Wasserstoff schlecht bestellt. Zwar könnte der Kunde mit der Batterie tagelang auf der Kurzstrecke fahren, und durchs Aufladen diesen Zeitraum sogar auf Wochen verlängern. Ob dann allerdings der Wasserstofftank noch Wasserstoff enthält, darf bezweifelt werden. Wenn also keine H2-Tankstelle in der Nähe ist, fällt das anfänglich weg. Toll ist aber wieder das französische Design. Wenn mans, wie wir, mag.

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Laut Mercedes-Benz sind die ersten „Erlkönige“ auf der neuen VAN.EA Plattform unterwegs. Vor 2026 wird allerdings nicht mit serienmäßigen Modellen gerechnet …

Mercedes-Benz: VAN.EA „Erlkönige“ startklar

Mit VAN.EA setzt Mercedes-Benz Vans die nächste Stufe seiner Elektrifizierungsstrategie um: Ab 2026 werden alle neu entwickelten mittelgroßen und großen Vans von Mercedes-Benz auf der modularen, flexiblen und skalierbaren Elektro-Architektur VAN.EA (Mercedes-Benz Van Electric Architecture) basieren (technische Infos hier). Erste Prototypen sind nun im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs.

VAN.EA ermöglicht laut Stuttgart eine klare Differenzierung zwischen privat positionierten Vans im Luxussegment und gewerblich positionierten Transportern im Premiumsegment. Bei den privat positionierten Fahrzeugen wird das Portfolio vom Familien-Van über exklusive VIP-Shuttles bis hin zu einer luxuriösen und geräumigen Großraumlimousine für Kunden mit höchsten Ansprüchen reichen.

Auch mit Blick auf verbaute Technologien werden die neuen Vans den unterschiedlichsten Kundenanforderungen gerecht. Gleich ob mit Frontantrieb oder 4×4, alle Fahrzeuge werden mit der neusten Version des Mercedes-Benz Operating System (MB.OS) ausgestattet sein, ebenso mit einem 800-Volt-Ladesystem sowie einem 22kW AC-Lader.

e-engine meint: Mercedes-Benz hinkt mal wieder hinterher. Während die chinesischen Wettbewerber einen MPV nach dem anderen auf den Markt werfen und dabei Technologien einsetzen, die Ladeleistungen ermöglichen, die geradezu atemberaubend sind, lässt man sich in Stuttgart erst einmal Zeit. Ein 22-kW-Lader ist nun kaum ein Grund, Herzklopfen zu bekommen und auch das anvisierte Jahr 2026 lässt kaum Eile vermuten. Mal sehen, wie sich das im internationalen Wettbewerb anlässt – wir vermuten da nichts Gutes …

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Das Betanken für die Airbus-Helikopter in Donauwörth läuft nun auch elektrisch, mit dem Niederflur-Lkw eEconic von Mercedes-Benz.

Daimler Truck: eEconic als Tankfahrzeug bei Airbus

Airbus Helicopters in Donauwörth setzt den vollelektrischen Lkw von Mercedes-Benz Special Trucks bereits seit einigen Wochen ein. Die ersten Erfahrungswerte von Airbus Helicopters zeigen: Mit der installierten Batteriekapazität kann das Tankfahrzeug im normalen Betrieb etwa eine Woche ohne Zwischenladen genutzt werden. Der Tankaufbau für den Flugkraftstoff mit SAF-Anteil (= Sustainable Aviation Fuel) stammt von ROHR Spezialfahrzeuge GmbH. Die Experten von ROHR und Mercedes-Benz Special Trucks haben die Integration von Tank und Basisfahrzeug gemeinsam umgesetzt. Die Erweiterung des Fuhrparks um das vollelektrische Betankungsfahrzeug soll die Emissionen der Abfertigungsflotte senken und das direkte Fahrzeugumfeld für die Mitarbeiter zu einem angenehmeren Arbeitsort machen.

Der eEconic hat eine E-Achse mit integrierter Antriebseinheit sowie zwei Elektromotoren, die 330 kW Dauerleistung generieren. Die Batteriepakete des eEconic, die mit denen eines eActros weitgehend identisch sind, können mit bis zu 160 kW geladen werden. Da die Pumpe des Tankaufbaus ebenfalls auf die Fahrzeugbatterien zurückgreift, wird durch nur einen Ladevorgang die Energieversorgung zum Fahren und Tanken sichergestellt. Durch Rekuperation kann zudem elektrische Energie zurückgewonnen werden, was die Einsatzzeit des Betankungsfahrzeugs ohne Zwischenladen erhöht. Ein weiterer Vorteil des elektrischen Antriebs: Die Abgas-, Geruchs-, Wärme- und Lärmbelästigung für die Mitarbeiter auf dem Flugfeld sind deutlich geringer.

Der Tank von Rohr Spezialfahrzeuge GmbH

Das Fahrzeug ist mit einem speziellen Tankaufbau mit einer Nutzkapazität von 16.500 Litern ausgestattet. Die Pumpe wird hydraulisch via elektrischem Nebenabtrieb (ePTO) betrieben. Da die Pumpe des Tankaufbaus ebenfalls auf die gespeicherte Energie in den Fahrzeugbatterien zurückgreift, genügt ein Ladevorgang, um die Energieversorgung zum Fahren und Tanken sicherzustellen. Bei dieser Fahrzeuglösung haben die Spezialisten von ROHR darauf geachtet, standardisierte Bauteile und Baugruppen des Aufbaus von einem konventionellen Verbrennerfahrzeug auf ein E-Fahrzeug zu adaptieren.

Die Bedienung erfordert dadurch nur wenig Umgewöhnung.

Mercedes-Benz Special Trucks und der Tankspezialist ROHR Spezialfahrzeuge GmbH verwenden eine gemeinsame Benutzerschnittstelle, um alle relevanten Informationen, wie den Ladezustand der Batterien, die verbleibende Reichweite, den Füllstand im Tankaufbau oder den Energieverbrauch auf dem Display im Fahrerhaus anzuzeigen.

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Die Technik des Aufbaus stammt von ROHR Spezialfahrzeuge GmbH. Der Strom für den Betrieb der Pumpen kommt ebenfalls aus der Fahrzeugbatterie.

e-engine meint: Airbus hat sich das Ziel gesetzt, seine Kohlenstoffemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren. Wie das bei der Verwendung von Kraftstoffen für Helikopter funktionieren soll? Einen wichtigen Hebel sieht das Unternehmen dabei in der Verwendung von bewährten, nachhaltig produzierten Flugkraftstoffen. Bereits heute können alle Airbus Flugzeuge und Hubschrauber mit einer 50-prozentigen SAF-Mischung betrieben werden. Bis 2030 sollen alle Hubschrauber von Airbus für den Betrieb mit 100 Prozent SAF zertifiziert sein. Dann fehlt eigentlich nur noch die ausreichende Herstellungskapazität für die Kraftstoffe. Das allerdings, sehen wir als weniger gesichert …

Fotos: Club Rivian (Youtube Stills), Michael Cusick, Rivian, Renault, Mercedes-Benz, Daimler Truck

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