Puchheim
Deutlich mehr Stellplätze für Fahrräder bei künftigen Neubauten
In Türkenfeld sollen mehr Stellplätze für Räder entstehen.
Puchheim – Diesem Zweck dient eine Novellierung der fast 30 Jahre alten Fahrradabstellplatzsatzung (FAbS) die vom Umweltausschuss vorberaten wurde.
Ein Platz pro Zimmer
Die wichtigste Neuerung ist: Statt wie bisher eine Abstellmöglichkeit pro Wohneinheit vorzuschreiben, wird demnächst ein Platz pro Zimmer verlangt, das mindestens acht Quadratmeter groß ist und Wohnzwecken dient. Bei größeren Gebäuden ab zwölf Wohnungen wird ein Schlüssel von 0,8 angewendet.
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen FFB-Newsletter.)
Ein Grund für die Neufassung ist, dass sich Puchheim als fahrradfreundliche Kommune zur Förderung des – ständig zunehmenden – Radverkehrs verpflichtet hat. Und hierzu gehören eben auch ausreichende Abstellmöglichkeiten. Außerdem waren in der alten Satzung, obwohl sie bei ihrer Einführung 1995 sicherlich als vorbildlich gelten konnte, kaum oder gar keine Aussagen zur Ausstattung der Ständer selbst oder zu modernen Entwicklungen wie Lastenräder oder Anhängern getroffen worden. Die werden jetzt berücksichtigt.
Mit Dach
Neu aufgenommen wurden Kitas und Schulen, bei denen die Anzahl der Gruppen beziehungsweise Klassen maßgeblich ist, und das Hallenbad, wo sich zehn Plätze aus den 96 Kleiderablagen ergeben.
Die größte Veränderung beträfe ausgerechnet eine städtische Immobilie: Würde das PUC noch einmal gebaut, bräuchte es 40 statt der bisher vorgeschriebenen sieben Stellplätze.
Überarbeitung
Nach der Diskussion im Ausschuss muss die eine oder andere Festsetzung aber noch einmal überarbeitet werden. So sollen etwa Ladestationen nur bei einer Mindestanzahl von Stellplätzen verpflichtend werden. Die nur zehn Fahrradständer pro Klasse wurden zumindest für weiterführende Schulen als zu wenige kritisiert, als übertrieben dagegen das Dutzend Stellplätze, das bei einer zusätzlichen Einliegerwohnung im Zwei-Familienhaus fällig würde.
Bei der CSU hatte man sogar substanzielle Zweifel: „Wir versiegeln Fläche, wir brauchen geächteten Beton hier, Aluminium da: Ob das gut für die Umwelt ist?“ merkte Thomas Hofschuster an.
Wahre Ständer-Wüsten sind aber in naher Zukunft nicht zu befürchten. Neue Schulen oder auch Hochhäuser mit über 58 Wohnungen würden so schnell in Puchheim nicht mehr entstehen, meinte Bürgermeister Norbert Seidl (SPD).
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck finden Sie auf Merkur.de/Fürstenfeldbruck.