Bild: DeepDrive
DeepDrive aus München hat einen Radialfluss-Doppelrotormotor inklusive Leistungselektronik entwickelt, der als Zentralantrieb sowie als Radnabenantrieb in Fahrzeugen eingebaut werden kann. In zwei vorherigen Finanzierungsrunden hatte das Unternehmen bereits 4,3 Millionen Euro (2022) und 15 Millionen Euro (2023) eingesammelt.
Die Mittel aus der Series-B will DeepDrive vor allem zur Weiterentwicklung seiner Antriebstechnologie und zum Ausbau der Produktionskapazitäten nutzen. In einer dem Portal Electrive vorliegenden Mitteilung heißt es: „Mit dem neuen Kapital ist DeepDrive in der Lage, am neuen Standort im Norden von München modernste Produktionslinien aufzubauen und seine patentierte Doppelrotor-Motorentechnologie zu industrialisieren, um die breite Markteinführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.“ Aktuell arbeite das Unternehmen mit acht der zehn größten Automobilhersteller bei verschiedenen Entwicklungsprojekten zusammen.
Vor wenigen Wochen hatte BMW verkündet, den Doppelrotor zusammen mit DeepDrive auf der Straße zu erproben. Das Konzept verspreche leistungsstarke Antriebe mit hoher Effizienz und Reichweite, erklärte der Autohersteller. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt mit vielversprechenden Prüfstandergebnissen plane man mit DeepDrive jetzt einen ersten Praxistest.
Herkömmliche Elektromotoren bestehen aus einem Stator, der entweder einen innen liegenden oder einen außen liegenden Rotor bewegt. Beim Doppelrotor-Konzept von DeepDrive treibt der Stator sowohl einen innen- als auch einen außen liegenden Rotor gleichzeitig an. Die kompakte Bauweise und das niedrige Gewicht erlauben sogenannte In-Wheel-Drive-Train-Antriebe, bei denen direkt in jeder Radnabe ein eigener Elektromotor sitzt. Die Technologie kann aber auch im klassischen Zentralantrieb genutzt werden, bei dem ein zentraler Motorenblock das Fahrzeug antreibt.