- Engineering-Mode – was ist das?
- Was kann man mit den versteckten Einstellungen machen?
- Warnung: Vorsicht beim Ändern von Einstellungen im Engineering-Mode
- Service-Menü aktivieren, so geht’s
- Audi
- BMW
- Mercedes-Benz
- VW
- Service-Menü nicht gefunden? Dann einfach googeln oder Youtube fragen
PKW-Hack: Wer diese Tasten drückt, schaltet ein geheimes Menü frei
Autos werden immer mehr zu fahrenden Computern – da ist es eigentlich kein Wunder, dass sich in den Tiefen von System und Software manche Geheimnisse verbergen. Eines davon ist besonders gut versteckt: der sogenannte “Engineering-Mode” (Service-Menü). Darin finden Sie Einstellungen und Optionen, die den Kern des Fahrzeugs betreffen und eigentlich für Wartung und KFZ-Mechaniker vorbehalten sind.
Bei vielen modernen Autos können diese Einstellungen über einfache Tastenkombinationen erreicht werden, die jedoch von Hersteller zu Hersteller variieren.
Wir erklären, wie Sie bei Ihrem Fahrzeug in den Engineering-Mode gelangen, was man damit tun kann und worauf Sie unbedingt achten sollten.
Engineering-Mode – was ist das?
Was kann man mit den versteckten Einstellungen machen?
Wenn man den Engineering-Mode freischaltet (Anleitung unten), erhält man damit Einsicht in Systeminformationen zu Software, Fehlercodes oder Diagnosedaten. Man kann auch einige Einstellungen vornehmen. Die Menüs und ihre Möglichkeiten sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, entsprechend weichen auch die bereitgestellten Einstellungen, die Menüführung und die angezeigten Informationen voneinander ab. Grundsätzlich soll der Engineering-Mode aber Folgendes leisten:
Diagnose: Selbst-Check verschiedener Fahrzeugkomponenten. Hier finden Sie Messwerte zur anliegenden Spannung der Bordelektronik, können Temperaturen überprüfen und Echtzeit-Sensorwerte abfragen.
Funktionstests durchführen: Damit können Sie Fahrzeugfunktionen vom Radio/Audiosystem über die Telefonanlage bis zu Bluetooth, der Klimaanlage oder der Heizung testen.
Software-Check: Die Versionen der aktuell installierten Firmware abfragen oder Software-Versionen verschiedener Fahrzeugkomponenten anzeigen lassen. Ob die Software noch aktuell ist, zeigt das Menü in der Regel nicht an – die Anzeige ist also primär für Techniker nützlich, die den aktuellen Stand von Software-Versionen kennen.
Fehlercodes abfragen: Im Service-Menü können Sie aktuelle Fehlercodes anzeigen lassen. Die Kürzel erlauben es, Probleme zu identifizieren oder Komponenten zu identifizieren, die nicht ordnungsgemäß funktionieren. Oft werden solche Codes als “DTC” bezeichnet, das steht für “Diagnostic Trouble Codes”.
Warnung: Vorsicht beim Ändern von Einstellungen im Engineering-Mode
Ein wichtiger Hinweis vorneweg: Mit dem Service-Menü sollten Sie vorsichtig umgehen, besonders als Nicht-Techniker. Die Hersteller verbergen die Wartungs-Trickkiste nämlich nicht ohne Grund vor ihren Kunden. Bei unsachgemäßer Nutzung kann man die Funktionalität des Fahrzeugs damit einschränken, Komponenten unbrauchbar machen oder im Extremfall sogar die Sicherheit am Steuer gefährden, wenn das Fahrzeug plötzlich nicht mehr so reagiert, wie man es gewohnt ist.
Nehmen Sie im Engineering-Mode also bitte keine Änderungen an Einstellungen vor, deren Funktion oder Bedeutung unklar sind und versuchen Sie vor einer Änderung sicherzustellen, dass Sie die jeweilige Einstellung bei Bedarf auch wieder auf den Ursprungswert zurücksetzen können. Sonst droht am Ende womöglich ein kostenpflichtiger Besuch in der Werkstatt.
Service-Menü aktivieren, so geht’s
Im Zweifel Youtube fragen: Für viele Hersteller und Modelle finden Sie dort eine Anleitung, wie sich der Engineering-Mode freischalten lässt.
Foundry
Audi
Bei Audi ist das Service-Menü über das “Multi Media Interface”, kurz “MMI” zu erreichen. Dazu schalten Sie das On-Bord-System zunächst ein und halten anschließend zwei Tasten gedrückt. Bei manchen neueren Modellen müssen Sie die Radio- und die Navi-Taste für ein paar Sekunden (hoch-)gedrückt halten. Bei anderen Fahrzeugen kommen Sie über das gleichzeitige Drücken der Tasten “Set-up” und “Car” ans Ziel (ebenfalls ein paar Sekunden gedrückt halten).
BMW
Je nach Modell verlangt BMW nach einem anderen Vorgehen. Die besten Erfolgschancen haben Sie mit einer von zwei Methoden. Entweder Sie halten bei eingeschalteter Zündung den Reset-Knopf des Kilometerzählers gedrückt, oder Sie drücken den Startknopf dreimal hintereinander, aber möglichst schnell.
Mercedes-Benz
Bei Mercedes ist es ein klein wenig komplizierter, aber auch für jeden machbar: Zunächst sollten Sie alle Türen inklusive Motorhaube und Kofferraum schließen. Das ist zwar nicht bei allen Modellen nötig, schließt aber Fehlerquellen beim Aktivieren des Menüs aus. Jetzt schalten Sie die Zündung ein und wechseln zum Navi.
Anschließend noch die Tasten “1”, “Auflegen” und “Raute” für 5 bis 10 Sekunden gedrückt halten. Hinweis: Je nach Modell müssen Sie bei Mercedes teils auch ganz anders vorgehen. Wenn die beschriebene Methode nicht klappt, dann haben Sie bei Youtube gute Chancen, die für Ihr Fahrzeugmodell passende Vorgehensweise zu finden.
VW
Bei VW wird das Engineering-Menü oft über das Infotainment-System erreicht. Hat man dieses aktiviert, müssen Sie einfach die “Menü”-Taste für ein paar Sekunden gedrückt halten. Hinweis: Manchmal erreichen Sie damit zunächst ein einfaches Service-Menü (bereits nach 1 bis 2 Sekunden). Halten Sie die Menü-Taste darüber hinaus noch ein paar Sekunden länger gedrückt, wird das erweiterte Menü (“Green Menu”) aktiviert.
Bei manchen Fahrzeugen (etwa dem VW Touareg) muss man bei aktiviertem Info-System die Tasten “Telefon/Phone” und “Set-up” gleichzeitig gedrückt halten.
Service-Menü nicht gefunden? Dann einfach googeln oder Youtube fragen
Der Zugang zum Service-Menü ist oft nicht nur von Hersteller zu Hersteller, sondern auch von Modell zu Modell unterschiedlich. Wenn Sie bei Ihrem Fahrzeug nicht wie beschrieben in den Engineering-Mode gelangen oder einen Pkw eines anderen Herstellers fahren, können Sie eine Vertragswerkstatt anrufen und sich dort erkundigen.
Auch eine Youtube-Suche kann schnell die passende Lösung zutage befördern, wenn Sie dabei Fahrzeugmodell in die Suche einbeziehen. Es gibt aber keine Garantie für jedes Auto: Besonders bei älteren Pkw hat man manchmal einfach kein Glück.