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Citroën Oli: Elektro-Bausatz mit Doppelwinkel

Citroën Oli: Elektro-Bausatz mit Doppelwinkel

Citroën hat mit dem Oli ein eigenwilliges, fahrbares Elektrofahrzeug als Einzelstück geschaffen. Die kantenreiche Studie kommt bis zu 400 Kilometer weit.

citroën oli: elektro-bausatz mit doppelwinkel

Balocco – Citroën hat sich der Aufgabe verschrieben, E-Mobilität für alle erschwinglich zu machen. Mit dem zumindest im Ausland recht erfolgreichen Leichtkraftrad (Mopedauto) Ami haben die Franzosen ein bemerkenswertes Fahrzeug auf die Räder gestellt. Doch man ging nun mit dem Oli einen Schritt weiter. Allerdings existiert das Auto derzeit nur als fahrbare Studie. Schon die Optik ist auffällig, sie folgt der Prämisse „form follows function“. Das bedeutet viele gerade Flächen, von der Fronthaube über die Windschutzscheibe bis hin zum Heck, das auch als Ladefläche ähnlich einem Pick-up genutzt werden kann. Neue Wege beschritt man auch bei den verwendeten Materialien. Viele Karosserieteile bestehen aus recycelter Wellpappe, die mit Glasfaser verstärkt wurde. Das spart Gewicht, denn der Oli wiegt mit einer Länge von 4,20 Metern, 1,90 Metern Breite und 1,65 Metern Höhe, also den Ausmaßen eines herkömmlichen SUV, unter 1000 Kilogramm, und ist damit ein echtes Leichtgewicht in einer Zeit, wo zwei Tonnen und mehr keine Seltenheit sind.

Im Inneren erinnern aus mit Kunststoff bezogene Rohrgestelle als Sitze frappant an das Gestühl des legendären 2 CV. Das Armaturenbrett ist eher spartanisch nur mit einigen Digitalanzeigen für Geschwindigkeit, Ladezustand und Kilometer ausgestattet, als Connectivity-System dienen das eigene Handy und vielleicht ein Zusatzlautsprecher, eingebaute Bildschirme gibt es nicht.

Das Platzangebot ist zumindest ausgezeichnet, auch die Ellenbogenfreiheit ist dank fehlender Türverkleidungen und Öffnungseinrichtung mittels Seilzug in Ordnung, der Ur-Mini lässt grüßen.

Technisch birgt Oli keine Geheimnisse, die Plattform ist eine Komposition aus diversen Stellantis-Baugruppen, der E-Antrieb mit 136 PS Leistung wird etwa auch im Citroën C4 verwendet. Allerdings gibt es nur einen 40-kWh-Akku, trotzdem verspricht man dank des geringen Verbrauchs von zehn kWh eine Reichweite von gut 400 Kilometern, das Leichtgewicht lässt grüßen. Hinten geht es etwas beengter zu, auch die hinteren Türen sind etwas klein, aber dadurch, dass sie hinten angeschlagen sind und damit auch die B-Säule entfällt, kann man auch die Rückbank gut erklimmen. Im ersten Fahrversuch im ehemaligen Alfa-Romeo- und jetzt Stellantis-Testzentrum von Balocco in der Po-Ebene entpuppt sich der Oli als ein Auto mit gut übersichtlicher Karosserie, direkter Lenkung und einem recht ausgewogenen Fahrverhalten.

Mit dem Cinquecento der ersten Generation, gebaut zwischen 1936 und 1955, machte sich Fiat einen Namen – und das Auto selbst hatte bald auch einen besonderen: Topolino (kleine Maus).

Tatsächlich denkt Fiat darüber nach, einen neuen Topolino wieder auf den Markt zu bringen. Als Antriebsaggregat kommt dann allerdings kein Verbrennungsmotor traditioneller Bauart mehr in Frage, sondern eine vollelektrische Installation. Die technische Basis dafür liefern der Citroën Ami und der Opel Rocks-e – beide Zweisitzer sind in manchen Ländern schon erhältlich, hinter Österreich steht jedoch noch ein Fragezeichen.

Beim elektrischen Topolino von Fiat haben wie beim Ami nur zwei Personen Platz, das Maximaltempo des Mini-Fahrzeugs beträgt 45 km/h.

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