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Cadillac Lyriq: Luxus-E-SUV wird billiger

Der elektrische Cadillac Lyriq ist seit Sommer 2022 auf dem Markt und soll bis zu 502 Kilometer weit fahren. Für das Modelljahr 2024 sinkt der Preis.

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Die Heckscheibe fällt flach ab und mündet in ein wuchtig gestaltetes Heck.

Der erste Elektro-SUV der Marke debütierte am 25. April 2021, und zwar in ungewöhnlicher Umgebung: Die Oscar-Verleihung bot aus Sicht der GM-Marketing-Experten die passende Bühne, um den Cadillac Lyriq erstmals im Serienzustand ins Rampenlicht zu rollen. Während der Fernsehübertragung startete die Werbe-Kampagne für den Lyriq. Die Auftragsbücher öffneten am 19. Mai 2022; von diesem Zeitpunkt an waren die Autos des 2023er-Modelljahres in den USA bestellbar. Wie ein Sprecher auto-motor-und-sport.de bestätigte, wird der Lyriq auch offiziell seinen Weg nach Deutschland finden. Allerdings könne man sich erst später zum genauen Verkaufsstart und zu möglichen Preisen äußern.

Der Lyriq basiert auf der neuen Elektro-Plattform des GM-Konzerns, die zuerst die Bezeichnung BEV3 trug und nun Ultium heißt. Die neue Plattform erlaubt es, Batterie-Module mit einer Kapazität von 50 bis 200 kWh zu verbauen. Dank der Ultium-Batterien kann das Unternehmen die Akku-Packs flexibel je nach Karosserieform aufbauen. So erhalten Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit eine vertikale Anordnung im Fahrzeugboden, bei niedrigeren Modellen sind die Akkus horizontal angeordnet. Die Reichweite der Ultium-Fahrzeuge liegt maximal bei über 400 Meilen (umgerechnet 644 Kilometer), die Aufladung der 400-Volt-Akkus geschieht per 200 kW-Schnellladung.

100-kWh-Akku für bis zu 502 Kilometer

Die Serienversion des Lyriq rüstet Cadillac mit zwölf Batterie-Modulen aus, die zusammen eine Kapazität von 100,4 Kilowattstunden erreichen. Das soll eine Reichweite von 312 Meilen (umgerechnet 502 Kilometer) garantieren. Geladen wird über einen CSS-Schnellade-Port (nach der amerikanischen Combo 1-Bauform), der sich auf der linken Fahrzeugseite direkt hinterm Radhaus befindet. An entsprechend starken Schnellladesäulen lässt sich beim Lyriq mit maximal 190 Kilowatt Strom tanken. In der heimischen Garage soll sich das immerhin mit bis zu 19,2 Kilowatt erledigen lassen.

Für den Elektromotor, der auf die Hinterachse wirkt, gibt die GM-Marke eine Leistung von 345 PS und ein maximales Drehmoment von 440 Newtonmetern an. Die allradgetriebene Version erhält an der Vorderachse einen weiteren E-Motor, der die Systemleistung auf 507 PS und das höchstmöglich verfügbare Drehmoment auf 610 Newtonmeter hebt. Diese Version verfügt über eine maximale Anhängelast von knapp 1,6 Tonnen. Mit welcher Intensität der Cadillac Lyriq rekuperiert, lässt sich vom Fahrer oder von der Fahrerin einstellen.

Wie die Studie, so das Serienauto

Beim Design entfernt sich die 5,00 Meter lange, 2,21 Meter breite (mit ausgeklappten Spiegeln) und 1,62 Meter hohe (Radstand 3,09 Meter) Serienversion des Cadillac Lyriq kaum von der zuvor gezeigten Konzeptstudie. Wir sehen weiterhin einen Crossover-SUV mit stark konturierter Seitenansicht sowie einem coupéhaften Dachverlauf. Die martialische Front mit schwarzem “Kristall”-Grill weist geteilte Leuchteneinheiten auf, wobei die Tagfahrlampen vertikal in der Frontschürze und die schlanken LED-Hauptscheinwerfer horizontal angeordnet sind. Die Heckleuchten haben die Cadillac-Designer kunstvoll in die D-Säule integriert.

Weitere Auffälligkeiten sind die bündig in der Karosserie versenkten Türgriffe, die Chromleiste als oberer Abschluss der Seitenfenster und die sanft in einen Spoiler überführte hintere Dachpartie. Die Heckscheibe fällt flach ab und mündet in ein wuchtig gestaltetes Heck. Anfangs stehen zwei Felgen-Optionen in 20 und 22 Zoll zur Wahl. Die anfangs überschaubar bestückte Farbpalette hat Cadillac inzwischen erweitert.

Innen mit riesigem Bildschirm

Der fünfsitzige Lyriq-Innenraum orientiert sich am Interieur des neuen Escalade. Die Fahrerin oder der Fahrer blickt auf einen gekrümmten, 33 Zoll großen LED-Bildschirm, der Cadillac zufolge auch Augmented Reality sowie über eine Milliarde Farben darstellen kann. Der Monitor soll eine individuell anpassbare Benutzeroberfläche bieten: Die Informationen werden intuitiv dort angezeigt, wo sie gerade benötigt werden, und sie sollen auf die Stimmung der Person auf dem Fahrersitz abgestimmt werden. In den Holz- und Metall-Applikationen finden sich lasergeätzte Dekore. Der Kofferraum fasst bei fünfsitziger Bestuhlung 793 Liter und lässt sich auf maximal 1.722 Liter erweitern.

Obendrein verfügt der Lyriq über eine neue Stufe des Fahrsystems Super Cruise. Er kann so teilautonom fahren, also eigenständig die Spur wechseln und automatisch einparken (auch ferngesteuert). Ebenso stemmt sich der Lyriq mit seinem Soundsystem per Gegenschall aktiv gegen Außengeräusche. Für eine angenehme Akustik soll darüber hinaus das High-End-Soundsystem mit 19 Lautsprechern sorgen, von denen sich einige auch in den Kopfstützen befinden.

Preise ab etwa 60.000 Dollar

Cadillac hatte für den Lyriq ursprünglich Preise von knapp unter 60.000 Dollar (aktuell umgerechnet rund 56.500 Euro) in Aussicht gestellt. Als das Auto im Sommer 2022 als Vertreter des Modelljahres 2023 auf den Markt kam, kostete die heckgetriebene Basisversion jedoch 62.990 Dollar (ungefähr 59.400 Euro). Mit Allradantrieb war der 2023er Lyriq ab 64.990 Dollar (etwa 61.200 Euro) erhältlich.

Sobald ab Frühjahr 2023 die Autos des Modelljahres 2024 ausgeliefert werden, sinkt der Lyriq-Preis auf das einst versprochene Niveau. Auf seiner Website schreibt Cadillac, dass die RWD-Version dann “etwa 60.000 Dollar” kosten wird. Wie US-Medien berichten, geht die Preissenkung jedoch mit einer abgespeckten Serienausstattung einher; welche Features genau der Lyriq abgeben muss, sagt der Hersteller jedoch noch nicht. Auch der Lyriq AWD wird übrigens günstiger; sein Preis sinkt auf rund 64.000 Dollar (gut 60.300 Euro).

Tennessee statt Michigan

Geändert haben sich ebenfalls die Pläne, in welchem Werk der Lyriq gefertigt wird: Die Wahl fiel letztlich auf Spring Hill im US-Bundesstaat Tennessee; in das Werk hat General Motors bis zum Produktionsstart des Lyriq insgesamt zwei Milliarden Dollar (knapp 1,9 Milliarden Euro) investiert. Ursprünglich sollte der E-SUV im ebenfalls für die E-Auto-Produktion umgerüsteten Werk in Hamtramck bei Detroit vom Band rollen, wo GM unter anderem das autonome Modell Origin Cruise und das elektrische GMC Hummer EV produziert.

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