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Bombe geplatzt: VW will keine Autos mehr verkaufen

Autos verkaufen: Das ist im Grunde das, was alle Hersteller wollen. Schließlich werden Fahrzeuge dafür produziert. Doch VW will da nicht mehr mitmachen. Schon ab 2025 will der Konzern aus Wolfsburg keine Autos mehr verkaufen. Stattdessen hat Volkswagen einen anderen Plan.

bombe geplatzt: vw will keine autos mehr verkaufen

Bombe geplatzt: VW will keine Autos mehr verkaufenBildquelle: Volkswagen

Mitte des vergangenen Jahres berichteten wir darüber, dass VW offenbar schwer angeschlagen ist. So soll die Nachfrage bei E-Auto-Käufern teils auf null gefallen sein. Händler waren schockiert darüber und prophezeiten eine fatale Entwicklung. Das hatte auch Konsequenzen bei VW. Der Konzern stoppte einen beachtlichen Teil seiner gesamten E-Auto-Produktion. Anfang dieses Jahres sickerte dann durch: Die VW-Werke sind nur zu 70 Prozent ausgelastet. In Zwickau und Emden – den Werken, die bereits auf Elektromobilität umgerüstet wurden – herrscht Flaute. Der VW-Chef meldete sich zu Wort und bat die Regierung um Hilfe. Doch die rückt von dem Umweltbonus-Aus nicht ab. Und jetzt hat VW einen neuen Plan.

Einen VW kaufen? Das will Volkswagen nicht mehr

Eigentlich läuft es bei VW. Der deutsche Autobauer hat im vergangenen Jahr mit 770.000 E-Autos so viele Stromer verkauft wie noch nie zuvor. Der Gewinn lag bei fast 18 Milliarden Euro – dank Verbrenner, wohlgemerkt. Dennoch will der Autobauer ab 2025 seine Strategie ändern. Statt Autos zu verkaufen, sollen sie im Besitz des Konzerns bleiben. Eine neue Mobilitätsplattform soll dafür sorgen, dass Kunden künftig Fahrzeuge von Volkswagen und Tochtermarken wie Skoda nicht mehr kaufen, sondern nur noch nutzen. Über eine App leasen oder mieten Kunden bald also Modelle, schließen ein Abo ab oder nutzen Carsharing, berichtet die Automobilwoche.

Schon heute bleiben etwa 60 Prozent der Neuwagen in den Händen des Konzerns. In Zukunft will VW, dass 80 Prozent der vertriebenen E-Autos nicht dem Kunden, sondern dem Konzern gehören. Bei Verbrennern soll es etwa jedes zweite Auto sein. Statt Autos nach zwei bis vier Leasingjahren an Kunden zu verkaufen, holt VW sie zurück und vermietet sie etwa erneut, verleast sie ein weiteres Mal oder führt die Autos dem Carsharing zu. Der Grund dafür ist einleuchtend.

Das sind die Gründe

An jedem neuen Leasingvertrag verdient VW der Automobilwoche zufolge 600 bis 700 Euro – plus Versicherung. Hinzu kommt: Die Autos bleiben in den Werkstätten der VW-Partner. Dadurch, so die Idee, könne Volkswagen Kunden wesentlich länger an die Marke binden. Bei einem Autokauf hingegen verlassen Kunden nach Ablauf der Garantie nach zwei Jahren die Vertragswerkstatt und suchen sich meist aus Kostengründen eine freie Werkstatt. Dabei verdient VW insbesondere an den Ersatzteilen viel Geld.

Ein weiterer Vorteil für VW ist der Datenzugriff. „Wir wissen dann alles über das Auto und einiges über die Kunden“, erklärt Christian Dahlheim, Chef der VW-Tochter Financial Services. Bereits heute erfasst Volkswagen die Daten von rund acht Millionen Fahrzeugen. In Zukunft sollen es deutlich mehr sein.

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