Bild: BMW (Symbolbild)
Stand Ende 2023 unterschreite das Unternehmen die für die BMW Group geltenden EU-CO2-Grenzwerte um mehr als 20 Prozent, sagte Zipse laut der Automobilwoche. „Das zeigt: Unsere Strategie reflektiert nicht nur die Kundenwünsche, sondern sorgt auch für eine wirksame CO2-Reduzierung. Klimaschutz kann nicht am Kunden vorbei gelingen. Das funktioniert einfach nicht.“
Der Chef des bayerischen Premiumherstellers fordert deswegen eine Anpassung der derzeitigen Gesetzgebung: Bei BMW halte man „einen umfassenden Review“ der CO2-Flottengesetzgebung in der EU für essenziell. Eine Regulatorik, die Kundenbedürfnisse und Marktrealitäten „ignoriert, aber gleichzeitig nicht in der Lage ist, die erforderlichen Rahmenbedingungen für alternative Technologien zu schaffen, kann nicht erfolgreich sein“. Sie liefere nur Zielvorgaben, schließe Lösungswege jedoch aus.
Bis Ende 2024 sieht die EU für Pkw eine Flottenobergrenze von 95 Gramm CO2 pro Kilometer vor. Für jedes Gramm darüber ist für jeden im jeweiligen Jahr neu zugelassenen Pkw ein Bußgeld von 95 Euro fällig. Ab 2025 verschärft sich die Obergrenze auf 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer, ab 2030 auf 49,5 Gramm und ab 2035 auf null Gramm CO2.
„Mir geht es nicht um die Verteidigung einer Haltung oder Technologie“
„Mir geht es nicht um die Verteidigung einer Haltung oder Technologie, aber wenn wir heute auf die Entwicklung der kommenden Jahre schauen, wird die momentane Gesetzgebung dazu führen, dass es für alle sehr sehr teuer wird und der Markt das nicht mitmacht“, sagte Zipse. Er erwartet schon im kommenden Jahr eine Kursanpassung der EU.
BMW wird mit seiner Strategie nicht nur den gesetzlichen Vorgaben mehr als gerecht, sondern verdient damit auch gutes Geld. Dennoch bringen die Bayern ab 2025 neue Modelle auf der reinen E-Auto-Plattform Neue Klasse auf den Markt. Das Unternehmen behält sich zudem vor, später auch Wasserstoff-Elektroautos in Serie anzubieten.