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Biker eröffnen die Saison mit Gottesdienst

Raum für Dank und Trauer

Biker eröffnen die Saison mit Gottesdienst

biker eröffnen die saison mit gottesdienst

Motorradfahrer fahren in Formation auf einer Straße lang

1000 Motorradfahrer starten mit einem Gottesdienst in die Saison.

Hoher Meißner – Sonnenschein, Fahrtwind, Sprit-Geruch in der Nase und das Gefühl grenzenloser Freiheit: Biker-Fans aus Nah und Fern trafen sich am Samstag, um den Beginn der Motorrad-Saison zu feiern. Nach dem Treffen auf dem Eschweger Werdchen und dem Gottesdienst auf dem Meißner schlossen sich eine Ausfahrt und „Sprit-Gespräche“ am Abteröder Rehberg an.

„Wir möchten uns zu Beginn der Saison unter den Segen Gottes stellen, wenn wir den Helm aufziehen und den Zündschlüssel drehen“, eröffnet Pfarrer Ralph Beyer seinen 28. Motorradfahrer-Gottesdienst, den der Evangelische Kirchenkreis Werra-Meißner inzwischen mit den Knieschleifern Werra-Meißner zu Beginn der Saison organisiert. Bis zu 700 Fahrzeuge mit mehr als 1000 Teilnehmern trafen sich auf dem Werdchen und fuhren über Abterode und Vockerode bei bestem Wetter auf den großen Meißner-Parkplatz, um der Predigt von Beyer und seinen Kollegen Gernot Hübner und Jochen Sennhenn zu folgen.

Die Freude, Dankbarkeit und das Gemeinschaftsgefühl der Biker wurde bei der traditionellen La-Ola-Welle deutlich: „Der Gruß zwischen Motorradfahrern selbst in der engsten Kurve macht unsere Gemeinschaft aus“, so Beyer. Doch nicht nur Vorfreude auf die kommende und Dankbarkeit für die vergangene Saison, sondern auch Trauer um verstorbene oder verunglückte Biker fanden ihren Platz ebenso wie die Ungewissheit. „Wenn ich in den Morgen fahre, weiß ich nicht, ob ich am Abend zurückkehre“, heißt es in einem Gebet. Doch Biker seien „Träumer und brauchen die Freiheit im Fahrtwind“, um ihren grenzenlosen Träumen hinterherzufahren.

Nach einer Ausfahrt über Felmeden, Laudenbach, Weißenbach, Frankenhain, Frankershausen und Wolfterode trafen sich die Biker auf dem Abteröder Rehberg zu Diesel- und Spritgesprächen, die Jessica Raabe, Andrey Weber und Ingo Hupfeld von den Knieschleifern federführend organisierten. Von Rollern über Quads bis hin zu Motorrädern war jedes Fahrzeug eingeladen. Gesponsert wurde das Event, dessen Einnahmen an den Heimatverein Abterode für den Rehberg gespendet werden, von Holger Horne, der Spedition Vogelei und dem Schnell-Buffet Picknick, die einen LKW als Bühne, Transporter für die Organisation und helfende Hände bereitstellten.

„Wir sind immer froh, wenn nichts passiert“, blickt Uwe Hartmann, Einsatzleiter der Eschweger Polizei, dankbar zurück. Karsten Grubbe vom Regionalen Verkehrsdienst hat das Event ausführlich vorbereitet, bei dem man inzwischen routiniert sei. Hartmann betont: „Ich war schon bei dem ersten Gottesdienst in den 90er Jahren dabei.“ Das Ordnungsamt hat in Eschwege Sperrposten für die Durchfahrt errichtet, während motorisierte Kräfte von der Direktion Verkehrssicherheit Sonderdienste aus Kassel die Ausfahrt auf Krafträdern begleitet haben.

„Die Planung und Zusammenarbeit mit den Pfarrern und der Polizei lief hundertprozentig“, unterstreicht Hupfeld, der schon den nächsten Gottesdienst plant. (Lorenz Schöggl)

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