- Geschwärztes Exterieur für den sportlichen Auftritt
- Souveräner Antrieb im Bentley Bentayga
- Auch im Sportmodus mit genügend Komfort
- Bentley Bentayga S: Wenn Geld keine Rolle spielt
- Technische Daten Bentley Bentayga S:
SUVs erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Hier trifft Laderaum auf eine hohe, komfortable Sitzposition. Kein Wunder, dass verschiedenste Hersteller regelmäßig neue Fahrzeuge vom „City-SUV“ bis zum ausgewachsenen 5,35-Meter-Schiff auf den Markt bringen. Auch Bentley ist seit 2015 mit dem Bentayga im SUV-Segment vertreten, in Sachen Abmessungen, Leistung und Luxus freilich am oberen Ende der Skala. Für den sportlich orientierten Fahrer empfiehlt Bentley den Bentayga S, welchen wir für eine Woche im Testbetrieb bewegen dürfen.
Geschwärztes Exterieur für den sportlichen Auftritt
Für den sportlichen Touch ersetzt Bentley beim Bentayga S sämtliche Chromelemente im Exterieurbereich durch hochglanz-schwarze Elemente. Angefangen beim schwarzen Kühlergrill, über eine geschwärzte Frontschürze, schwarze Einleger an den Seitenschwellern und Fensterumrandungen bis zur Heckschürze mit schwarzen Akzenten. Dazu gibt es schwarze Spiegelschalen und einen Heckspoiler in dunklem Sichtcarbon. Zudem spendiert Bentley abgedunkelte Front- und Heckscheinwerfer und spezielle 22“-Felgen im 5-Arm-Design. So ausgestattet präsentiert sich der Bentayga deutlich aggressiver als beispielsweise ein auf Luxus getrimmter Bentayga ‚Azure‘. Um den V8 auch akustisch richtig in Szene zu setzten, läuft der Bentayga S im britischen Crewe außerdem immer mit Sportabgasanlage vom Band.
Auch im Innenraum spendiert Bentley dem Bentayga eine sportliche Optik. Dazu werden die typischerweise in Leder ausgeführten Sitzmittelbahnen durch Alcantara ersetzt. Damit entfällt bei uns leider auch das haptisch wie optisch sehr schöne Diamond-Stiching. In Kombination mit der ‚Front Seat Comfort Specification‘ kann der Bentayga aber immerhin die Frontsitze heizen (Serie), kühlen und die Passagiere massieren. Auch auf einstellbare Seitenwangen für die sportliche Fahrt müssen wir zum Glück nicht verzichten. Egal ob Leder oder Alcantara: Wie üblich brilliert der Bentayga S beim Thema Verarbeitungsqualität, egal wohin wir unsere Finger wandern lassen, (fast) Alles wirkt solide und fein verarbeitet. Nur die Lautsprecherabdeckungen des gut 8000€ teuren Naim-Soundsystems fühlen sich mit dem verchromten Kunststoff etwas billig an. Für noch mehr Sportoptik hat man unserem Testwagen zudem Interieurelemente in Sichtcarbon spendiert. Das rotierende Zentraldisplay bleibt dagegen leider dem Continental GT (Fahrbericht) vorbehalten.
Souveräner Antrieb im Bentley Bentayga
Auch im Sportmodus mit genügend Komfort
Doch der Bentayga S soll ja auch Sport können. Also runter von der Bahn und rauf auf die Landstraße, dazu aktivieren wir den Fahrmodus Sport. Der Bentayga federt nun deutlich straffer, ohne unnötig hart zu wirken, dazu erfordert die Lenkung mehr Lenkkraft. So durcheilen wir enge wie weite Radien mit ungeahnter Geschwindigkeit, was uns aber erst beim Blick auf den Tacho bewusst wird. Denn dank Wankstabilisierung und guter Dämmung ist die subjektiv gefahrene Geschwindigkeit deutlich niedriger als die objektiv gefahrene. Wir würden für die dynamische Ausfahrt allerdings die Carbon-Keramik-Bremse bestellen. Die serienmäßige Stahlbremse benötigt für kräftige Verzögerungen relativ viel Druck am Bremspedal. Carbon-Keramik-Bremsen bieten hier erfahrungsgemäß einen kräftigeren Initialbiss, den wir bei der Serienbremse etwas vermissen.
Wichtig zu wissen: Auch als ‚S‘ wird der Bentayga nicht zum waschechten Rennwagen. Der Plattform-Bruder Porsche Cayenne lenkt präziser und mit mehr Feedback. Im Bentayga S geht dagegen – passend zum Gentleman-Charakter – Komfort vor dem letzten Quäntchen Sport. Speziell auf fränkischen Landstraßen kann es bei zwei Metern Breite (ohne Spiegel) zudem auch mal eng werden. Wobei vermutlich die wenigsten Bentayga-Kunden ihren Wagen so dynamisch bewegen werden wie wir im Testbetrieb.
Bentley Bentayga S: Wenn Geld keine Rolle spielt
Auch wenn sich die Zugehörigkeit zum Volkswagenkonzern beispielsweise beim Lenkrad nicht wegdiskutieren lässt, so spielt der Bentayga in Sachen Verarbeitung in einer eigenen Liga. Das lässt sich Bentley allerdings auch fürstlich bezahlen. Los geht’s derzeit ab 236.800€ – für unseren Testwagen werden knapp 303.000€ fällig, wobei hier noch Luft nach oben ist. So fällt der Bentley Bentayga in die Kategorie der Fahrzeuge ‘wenn Geld keine Rolle spielt’ – der Fahrkomfort entschädigt dafür umso mehr.
Abschließend wie üblich unsere Testwagenkonfiguration als PDF. Leider liegt derzeit unserer Meinung nach ein Fehler im Konfigurator vor, sodass die falsche Zierleiste verbaut wird. Der richtige Konfigurationscode lautet EL9ZXMDN
Technische Daten Bentley Bentayga S:
Bentley Bentayga S | Daten |
Motorbauart | V8-Biturbo mit Direkteinspritzung und Zylinderabschaltung (EA825) |
Hubraum | 3996ccm |
Getriebe | 8-Gang-Wanderautomatik |
Leistung bei Drehzahl | 550PS / 404kW bei 5750-6000 1/min |
Drehmoment bei Drehzahl | 770Nm bei 2000-4500 1/min |
Beschleunigung 0-100km/h | 4,5s |
Höchstgeschwindigkeit | 290km/h |
Antriebsachse | Variabler Allradantrieb |
Abmessungen (Länge x Breite x Höhe) | 5,14m x 2,00m x 1,73m |
Gewicht (DIN) | 2490kg |
Kofferraumvolumen | 484L |
Verbrauch (Hersteller / Test) | 12,8 / ca. 16L/100km |
Preis (Basis / Testwagen) | 236.800€ / 302.988€ |