Volkswagen

Batteriematerialien für E-Autos: Volkswagen und Umicore bauen Werk in Polen​

In einem neuen Werk sollen Kathodenmaterialien für Batterien in Elektroautos gefertigt werden. Gebaut wird es in Polen von Volkswagen und Umicore.​

batteriematerialien für e-autos: volkswagen und umicore bauen werk in polen​

VW muss eine Kostensenkung bei den Batterien gelingen, um mit dem ID.2 und seinen Ablegern von Skoda und Cupra auf dem Markt bestehen zu können. Im Bild: VW ID.2all GTI als Studie

(Bild: VW)

Autohersteller versuchen zunehmend, bei der Batteriefertigung samt der dazugehörigen Vorkette unabhängiger als bisher von Zulieferern zu werden. Dafür werden nicht nur neue Fabriken zur Fertigung von Batteriezellen hochgezogen. Auch die Herstellung der dafür nötigen Bestandteile ist ein Thema. Für die Produktion von Kathodenaktivmaterialien (CAM) bauen Volkswagen und Umicore ein Werk im polnischen Nysa.

Anzeige

In Nysa gibt es bereits eine Produktionsstätte vom Umicore. Das neue Werk soll direkt daneben entstehen. Läuft alles nach Plan, läuft dort ab 2025 die Produktion von Kathodenaktivmaterialien an, die dann unter anderem in das umgebaute Werk nach Salzgitter geliefert werden sollen. Insgesamt will Volkswagen so eine Produktionskapazität von bis zu 160 GWh jährlich schaffen. Das, verspricht der Konzern, reiche für bis zu 2,2 Millionen Elektroautos.

Standortvorteile in Polen

Unter anderem für diesen Standort haben die Volkswagen-Marke PowerCo und Umicore das Gemeinschaftsunternehmen Ionway gegründet. Ziel sei es, den Aufbau regionaler, nachhaltiger und transparenter Wertschöpfungsketten für Batterien zu beschleunigen. Für den Standort Nysa hätten die qualifizierten Fachkräfte vor Ort, Zugang zu erneuerbarer Energie und auch die Unterstützung durch die polnische Regierung gesprochen. Ionway will langfristig 900 Jobs in der Region schaffen. Insgesamt ist ein Investment von 1,7 Milliarden Euro geplant, von denen 350 Millionen aus Zuschüssen kommen. Zusätzlich will Ionway auch die dazugehörigen Vorstufenmaterialien liefern. Hierfür soll ein weiteres Werk entstehen, für das noch nach einem Standort gesucht wird.

Kathodenaktivmaterialien bezeichnet Volkswagen als wertvollsten Bestandteil einer Batterie im Elektroauto. Weltweit fließen derzeit erhebliche Investitionen in die Erforschung von Materialien in Batterien, die diese leistungsfähiger und – selbstverständlich für die Industrie prioritär – letztlich auch günstiger machen sollen. Ziel sei eine günstigere Produktion, die “Elektroautos für jedermann erschwinglich macht”, sagte Ionway-Chef Thomas Jansseune.

Kostensenkung für den ID.2

Anzeige

Den nächsten Schritt in diese Richtung will Volkswagen mit dem VW ID.2 machen, der als Studie im Frühjahr 2023 gezeigt wurde. Für den verspricht VW einen Basispreis von rund 25.000 Euro, die zu erwartenden Ableger von Skoda und Cupra dürften nur leicht darunter liegen. Sollte sich bewahrheiten, was VW-Entwicklungschef Kai Grünitz in einem Interview mit Edison angekündigt hat, bekommt das Einstiegsmodell eine LFP-Batterie mit rund 34 kWh Energiegehalt. Die Version mit einer NMC-Batterie, die rund 60 kWh haben soll, dürfte deutlich teurer werden. Noch sind das alles Prognosen, denn bis zur offiziellen Vorstellung des ID.2 dürfte das Jahr 2025 weit vorangeschritten sein. Mit einer Auslieferung rechnen wir erst ab 2026.

Lesen Sie auch

(mfz)

TOP STORIES

Top List in the World