Auto von innen vereist, Türen zugefroren: Was tun?
Kennen Sie das auch? Da hat man mühsam das Auto freigekratzt und stellt plötzlich fest, dass die Windschutzscheibe auch von innen vereist ist. Oder aber man kommt gar nicht erst an seinen Eiskratzer ran, weil die Tür vereist ist. Passiert natürlich nur, wenn man es eilig hat …
Am besten ist es, kurz vor dem Parken des Autos gut durchzulüften. „Die Vereisung im Inneren des Autos entsteht, weil zu viel Luftfeuchtigkeit im Wagen ist“, so Claudia Löffler. Diese entsteht durch undichte Stellen an Türen oder Fenstern, aber auch, wenn man mit nasser Kleidung oder schneebedeckten Schuhen ins Auto steigt.
Die Expertin rät: „Klopfen Sie die Schuhe kurz ab, bevor Sie ins Auto steigen. Und beim Aussteigen nehmen Sie Fußmatten, die nass sind, mit in die Wohnung und lassen sie dort trocknen.“ Andernfalls würde die Feuchtigkeit sehr wahrscheinlich dafür sorgen, dass die Scheiben von innen Eis ansetzen.
Um die Luftfeuchtigkeit im Auto zu regulieren, kann es schon reichen, die letzten zwei, drei Minuten vor dem Parken die Scheiben herunterzulassen. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Luft draußen trockener ist als im Inneren, beispielsweise an einem weitgehend wolkenlosen, kalten Wintertag. Auch die Klimaanlage kann Feuchtigkeit aus der Luft ziehen. Das funktioniert allerdings nur ab circa fünf Grad.
Zugleich sollte man alle Autotüren weit öffnen, um die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Wageninneren zu minimieren. Benutzen Sie kein heißes Wasser, weil an den Scheiben sonst Spannungsrisse entstehen könnten. Darüber hinaus gilt: „Sie dürfen den Motor im Stand nicht warmlaufen lassen, um sich das Eiskratzen zu sparen. Das schadet der Umwelt und macht unnötig Lärm“, warnt Claudia Löffler. Es droht ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro.
Eine Strafe in Höhe von zehn Euro müssen Sie zudem zahlen, falls Sie die Scheiben nicht komplett enteist haben und nur mit einem Guckloch losfahren. Sollte es zu einem Unfall kommen, wird die Versicherung sehr wahrscheinlich nicht vollständig für den Schaden aufkommen, sondern Sie an den Kosten beteiligen.
Dass ein Schloss zufriert und man den Wagen nicht mehr aufschließen kann, ist in Zeiten der Zentralverriegelung eher selten geworden. Sollte Ihnen das passieren, wäre es natürlich gut, wenn Sie einen Türschlossenteiser zur Hand hätten. Diesen sollten Sie auf keinen Fall im Auto selbst lagern, sondern eher in der Wohnung oder in Ihrer Tasche parat haben.
Jedoch: „Sobald Sie mit dem Auto losfahren, muss die Fahrertür sich öffnen lassen. Das ist wirklich wichtig für den Fall, dass Sie einen Unfall haben. Dann nämlich müssen die Rettungskräfte ja an Sie herankommen“, gibt Claudia Löffler zu bedenken.
Um eine zugefrorene Tür zu öffnen, sollten Sie nicht daran zerren – zu groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Gummidichtung beschädigen. „Manchmal reicht es schon, wenn man von außen gegen die Tür drückt oder sich gegen sie lehnt, um das Öffnen zu erleichtern“, so die Expertin.
Sollte das nichts bringen, können Sie es mit warmem Wasser probieren. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie das Wasser nicht auf die Scheiben auftragen, damit diese nicht springen. „Das Wasser sollte ungefähr 50 Grad warm sein“, erklärt Claudia Löffler. „Bringen Sie es vorsichtig am Türrahmen auf und probieren Sie immer wieder, die Tür mit Gefühl zu öffnen.“
Sobald Sie die Tür wieder öffnen können, trocknen Sie alles Wasser gewissenhaft ab, damit nichts erneut anfrieren kann. Eventuelle Wasserlachen auf dem Boden sollten Sie abstreuen, damit niemand auf der gefrierenden Pfütze stürzt. Und zu guter Letzt: Fahren Sie bitte vorsichtig, damit Sie heil ankommen!