Aston Martin

Aston Martin DB12 (2023): Nachfolger oder Facelift des DB11?

Zumindest das Design des Sportwagens wirkt sehr vertraut

aston martin db12 (2023): nachfolger oder facelift des db11?

Aston Martin gönnt sich zum 110-jährigen Firmenjubiläum und 75. Geburtstag der DB-Modelle einen kleinen Golf-VI-Moment. Der neue DB12 ähnelt seinem Vorgänger DB11 ziemlich stark. Also nur ein großes Facelift mit anderem Namen? Sehen wir uns Nummer 12 genauer an.

Der DB12 präsentiert sich mit einem muskulöseren Körperbau: Es gibt eine um 6 Millimeter vergrößerte Spurweite an der Front und 22 Millimeter mehr an der Heckpartie, eine größere, neu geformte Kühleröffnung und einen neu geformter Splitter. Eingerahmt von neuen LED-Scheinwerfern mit markantem Tagfahrlicht wird die breite Spur durch die serienmäßigen 21-Zoll-Schmiederäder ergänzt.

Auf der Nase des DB12 prangt stolz die jüngste Weiterentwicklung des Aston Martin-Wings Emblem. Als “Symbol für den Beginn einer aufregenden neuen Ära” ist der DB12 der erste Sportwagen, auf dem die neuen Flügel angebracht wurden. Neue, kleinere, rahmenlose Außenspiegel ergänzen das neue Design und verbessern gleichzeitig das aerodynamische Profil des Wagens.

Ein wichtiger Meilenstein des DB12 ist die Einführung des Infotainmentsystems der nächsten Generation. Es wurde komplett von Aston Martin entworfen und entwickelt und ist das erste hauseigene System der Marke.

Das neue System, das kabelloses Apple CarPlay und Android Auto unterstützt, ist ein voll integriertes Multiscreen-System und wird auf hochauflösenden 10,25-Zoll-Bildschirmen in Pure Black (1970×720) mit kapazitiver Touch-Bedienung angezeigt. Die solvente Kundschaft hat zudem die Wahl zwischen Leder und Alcantara im Innenraum. Was Aston geflissentlich verschweigt: Die neuen Touch-Tasten am Lenkrad atmen viel Mercedes-Geist.

Der DB12 bleibt aber bei klassischen Tasten für die wichtigsten mechanischen Funktionen wie Gangwahl, Fahrantriebswahl, Heizung und Lüftung. Darüber hinaus gibt es Sschalter für Fahrwerk, ESP und Abgasanlage, Spurassistent und Park Distance Control. Wer sich was auf die Ohren geben will: Bowers & Wilkins, 15 Lautsprecher, 1.170 Watt.

Musikalisch wird es auch unter der Haube: Den bekannten 4,0-Liter-Biturbo-V8 haben die Aston-Martin-Ingenieure auf 680 PS gebracht, also das bisherige V12-Niveau. Hinzu kommen 800 Nm maximales Drehmoment zwischenm 2.750 und 6.000 U/min, eine Steigerung von 34 Prozent gegenüber dem DB11. Genug für 3,5 Sekunden auf 100 km/h und maximal 300 km/h.  

Die Kraftübertragung erfolgt über ein 8-Gang-Automatikgetriebe und zum ersten Mal bei einem Aston Martin DB-Modell über ein elektronisches Hinterachsdifferenzial (E-Diff). Dieses Differential ist mit der elektronischen Stabilitätskontrolle (ESC) des Fahrzeugs verbunden. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Sperrdifferenzial kann es innerhalb von Millisekunden von vollständig geöffnet auf 100 % gesperrt umschalten.

Um das Engagement des Fahrers zu erhöhen, verfügt der DB12 über eine überarbeitete (verkürzte) Endübersetzung (3,083:1) sowie eine einzigartige Getriebeabstimmung. Erstere sorgt für eine kraftvollere Beschleunigung im ersten Gang, während letztere die Schaltgeschwindigkeiten reduziert und verschiedene Schaltcharakteristiken erzeugt, um die breite Palette der dynamischen Modi des DB12 zu unterstützen.

Als kleinen indirekten Hinweis auf ein eher großes DB11-Facelift lässt sich diese Formulierung in der Pressemitteilung deuten: “Die geklebte Aluminiumstruktur des DB12 wurde dank Änderungen an einer Reihe von Unterbodenkomponenten um 7 Prozent steifer gemacht: Motorquerstrebe, vorderer und hinterer Unterbodenschutz, vorderer Querträger und hintere Trennwand.”

Der DB12 kann optional mit einer Carbon-Keramik-Bremse (CCB) bestellt werden. Sie bietet eine verbesserte Bremsleistung und reduziert das Bremsenfading bei Temperaturen von bis zu 800°C. Durch den Einbau der CCB werden im Vergleich zur Standardbremsanlage 27 kg ungefederte Masse eingespart, was wiederum der Fahrqualität und dem Lenkverhalten zugutekommen soll. Aston Martin ist zudem der erste Erstausrüster, der die neuen Michelin Pilot Sport 5s Reifen – 275/35 R21 103Y vorne und 315/30 R21 108Y hinten einsetzt.

Im dritten Quartal 2023 sollen die ersten DB12 ausgeliefert werden, zum Preis äußert sich Aston Martin bislang noch nicht. Rund 200.000 Euro waren es beim DB11, mit einem Zuschlag ist zu rechnen.

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