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Absatzflaute: VW muss Produktion im Werk Emden zeitweise einstellen

Weil zu wenig Menschen den Passat kaufen wollen, hat sich der VW-Konzern entschlossen, die Fertigung in Emden zwei Tage auszusetzen. Aber auch die Produktion von Elektromodellen pausiert.

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Volkswagen stoppt in seinem Werk im ostfriesischen Emden für zwei Tage die Produktion. Betroffen sei an diesem Donnerstag und Freitag sowohl die Fertigung von Verbrennermodellen als auch von Elektroautos, teilte der Konzern am Mittwoch mit. »Grund dafür ist die stagnierende Nachfrage nach dem in Emden produzierten, Anfang März auslaufenden Passat-Modell«, teilte eine Sprecherin in Emden mit. Den Produktionsstopp hatten Betriebsrat und Unternehmen demnach gemeinsam beschlossen. Zuvor hatten die »Emder Zeitung« und die »Ostfriesen-Zeitung« berichtet.

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Um eine »synchrone Fabrikfahrweise« im Emder VW-Werk sicherzustellen, soll auch die Fertigung der E-Fahrzeuge an den beiden Tagen ruhen, hieß es. Diese Schichten sollen an Samstagen in der zweiten Jahreshälfte nachgeholt werden.

Im August vergangenen Jahres hatte VW mit dem Start der Serienfertigung der neuen Elektrolimousine ID.7 in Emden begonnen. Daneben wird in der Seehafenstadt auch noch der kleinere E-Kompakt-SUV ID.4 gebaut sowie die Verbrennermodelle Passat, Arteon und Arteon Shooting Brake. Die Produktion des Passats soll in wenigen Wochen in das Werk in Bratislava verlagert werden. Die Fertigung des Arteon soll nach und nach auslaufen.

Auch der E-Absatz schwächelt

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) etwa rechnet für dieses Jahr mit einem Einbruch der Neuzulassungen von E-Autos um 14 Prozent auf 451.000 Fahrzeuge. Es wäre der erste Rückgang, seit das Kraftfahrt-Bundesamt 2012 erstmals Elektroautos zählte. Hauptgrund sei der plötzliche Wegfall der staatlichen Kaufprämie, erklärte VDA-Chefvolkswirt Manuel Kallweit am Dienstag in Berlin. »Gleichzeitig sind wir in gesamtwirtschaftlich schwierigem Fahrwasser.«

Die höheren Zinsen verteuern die Finanzierung von Neuwagen, Leasingraten steigen. In der Folge halten sich die Verbraucher mit Neuanschaffungen zurück. Und wenn sie ein Auto kaufen, dann meist einen Verbrenner, der derzeit noch deutlich günstiger zu haben ist als ein vergleichbares E-Auto. Mit Rabatten versuchen viele Hersteller, die Nachfrage anzukurbeln – auch aus regulatorischen Gründen: Um die CO₂-Grenzwerte für ihre Flotten einzuhalten, sind sie auf den Verkauf der Elektroautos angewiesen. Bis 2030 wollen die europäischen Hersteller überwiegend E-Autos verkaufen, denn ab 2035 soll in der Europäischen Union kein Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotor mehr auf den Markt kommen. Der VDA erwartet für die Produktion von E-Autos in Deutschland 25 Prozent Zuwachs.

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