Der Elektro-Sportwagen Rimac Nevera hat eine Höchstgeschwindigkeit von 412 km/h erreicht und ist damit zum schnellsten Elektro-Serienauto der Welt avanciert. Für den Rekordversuch suchte das Rimac-Team im Vorfeld speziell nach einem Oval mit Geraden, die lang genug waren, um die Höchstgeschwindigkeit des Nevera ausreizen zu können. Fündig wurden die Kroaten schließlich bei Automotive Testing in Papenburg in Deutschland. Auf den zwei jeweils vier km langen Geraden ist es möglich, Geschwindigkeiten von mehr als 400 km/h zu erreichen.
Der Nevera wurde für die Rekordfahrt in seinen Top-Speed-Modus versetzt, der dem Fahrzeug ein aerodynamischeres Profil verleiht, das Luftwiderstand und Abtrieb ausbalanciert, um Stabilität auch bei hoher Geschwindigkeit zu gewährleisten. Ausgestattet mit straßenzugelassenen Michelin Cup 2R-Reifen und unter der Aufsicht eines Michelin-Technikers, um deren Zustand zu überwachen, begann der Rekordlauf.
Die Höchstgeschwindigkeit von 412 km/h war schon vor Jahren das Entwicklungsziel der Kroaten, als das Auto 2018 zum ersten Mal als C_Two auf dem Genfer Autosalon vorgestellt wurde. Schon damals sei der Plan gewesen, den Elektro-Sportwagen zum Weltrekordhalter für das schnellste, serienmäßige Elektroauto zu machen. Die erreichte Geschwindigkeit wurde mit der Racelogic V-Box ermittelt, einem hochpräzisen GPS-basierten Messgerät.
„Mit 412 km/h zu fahren bedeutet, mit einem Drittel der Schallgeschwindigkeit zu fahren“, sagt Testfahrer Zrnčević. Das allein mit einem straßenzugelassenen Auto zu erreichen, sei bereits unglaublich komplex. „Mit dem Nevera aber haben wir ein Auto geschaffen, das auch weite Strecken mit einer einzigen Ladung zurücklegen kann, das enge und kurvige Rennstrecken bewältigt, und das sowohl driften als auch Geschwindigkeitsrekorde brechen kann“. Zrnčević sagt, er habe den Nevera gefahren, seit sich an ihm zum ersten Mal ein Rad gedreht hat. „Und jetzt das perfekt geschliffene Auto zu sehen, ist ein wirklich emotionaler Moment“, so der Testfahrer. Das Wichtigste, was er während des Top-Speed-Versuchs gelernt habe, sei, „wie ausbalanciert und stabil das Auto war – was bestätigt, dass unsere Aerodynamik- und Fahrzeugdynamik-Teams perfekte Arbeit geleistet haben.“
Rimac
Der Elektro-Sportwagen wird seinem Namen also voll gerecht: Der Namensgeber Nevera ist ein mächtiger kroatischer Sturm, der für seine Geschwindigkeit, Wildheit und Kraft bekannt ist – ein passender Name sowohl für den Charakter als auch für die Fähigkeit des Fahrzeugs. Auch der kann sich in Sekundenbruchteilen von einem geschmeidigen Grand Tourer in eine brachiale Naturgewalt verwandeln.
Quelle: Rimac – Pressemitteilung vom 15.11.2022